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„Eine tolle Schule auch zum Nutzen Eschborns“

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Von: Manfred Becht

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Aus Eschborner Sicht ist die Stadt nicht ausreichend im Verfahren zur Aufstellung des Bebauungsplanes zur Erweiterung der Obermayr-Schule beteiligt worden.
Aus Eschborner Sicht ist die Stadt nicht ausreichend im Verfahren zur Aufstellung des Bebauungsplanes zur Erweiterung der Obermayr-Schule beteiligt worden. © Maik Reuß

Bürgermeister Immisch versteht Widerstand der Nachbarstadt gegen Obermayr-Pläne nicht.

Schwalbach -Überhaupt nicht begeistert sind Schwalbachs Bürgermeister Alexander Immisch und Dr. Gerhard Obermayr, Leiter der Internationalen Schule, von der Ankündigung des Eschborner Bürgermeisters Adnan Shaikh, Eschborn werde gegen den Bebauungsplan klagen, der die Erweiterung der Schule möglich macht. Beide zeigten kein Verständnis für die Eschborner Sorgen wegen des durch die Schule entstehenden Verkehrsaufkommens. In Eschborn soll die Stadtverordnetenversammlung am morgigen Donnerstag entscheiden, ob tatsächlich Normenkontrollklage erhoben werden soll.

Diese Zeitung berichtete bereits: Aus Eschborner Sicht ist die Stadt nicht ausreichend im Verfahren zur Aufstellung des Bebauungsplanes beteiligt worden. Außerdem gibt es die Befürchtung, dass es am Kreisel im Gewerbegebiet Camp Phönix Park Probleme gibt, wenn all die Schüler abgeholt und gebracht werden. Nach Shaikhs Worten sehen die von der Stadt mit der Angelegenheit befassten Rechtsanwälte eine gute Chance für einen Erfolg.

Unklar ist, wie sich eine Klage, sollte sie erhoben werden, auf das Geschehen an der Schule auswirken würde. In Eschborn wurde die Einschätzung vertreten, Obermayr könne dann nicht bauen. Diese wäre erst einmal zu prüfen, ist Obermayr selbst davon nicht überzeugt. Für ihn steht fest, dass die Arbeiten an der bereits im Rohbau stehenden Sporthalle fortgesetzt werden könnten. Im Frühjahr sollen die Bauanträge für zwei Gebäude gestellt werden - eine Grundschule und eine Kindertagesstätte.

Dass es in Eschborn massive Bedenken gibt, ist seit langem aktenkundig. Im Verfahren zur Ausstellung des Bebauungsplanes hatte die Nachbarstadt zahlreiche Einwände geltend gemacht. Dazu gehörte auch der Vorwurf, nicht ausreichend beteiligt worden zu sein. Die Stadt Schwalbach hat dies jedoch zurückgewiesen. Wie alle anderen Betroffenen sei auch Eschborn angeschrieben und beteiligt worden, so Bürgermeister Immisch jetzt auf Anfrage. Es seien dabei auch Anregungen aus der Nachbarstadt berücksichtigt worden.

Eltern wollten die Erweiterung

Sowohl Immisch als auch Obermayr wiesen Shaikhs Darstellung zurück, die Schule beabsichtige, die Schülerzahl von 400 auf 800 zu erhöhen. Schon jetzt gebe es mehr als 400 Schüler dort, so Immisch, und Obermayr wird noch konkreter. Derzeit gebe es rund 550 Schüler und 130 Kinder in der Kindertagesstätte dort, sagt der Schulleiter. Etwas mehr als 900 könnten es zusammen werden, alle höheren Zahlen seien unrealistisch. Notfalls könne der Kindergarten verkleinert werden.

Im Übrigen weisen die Stadt und die Schule darauf hin, dass ein Verkehrsgutachten zeige, dass es zu den befürchteten Problemen nicht kommen werde. Obermayr kann sich noch vorstellen, die Anfangszeiten der Grundschule und der weiterführenden Schule so zu entkoppeln, so dass sich der Verkehr besser verteilt. „Die Schule tut alles dafür, dass es weniger Individualverkehr gibt“, so Immisch.

Es handele sich um ein tolles Gelände mit einer tollen Schule auch zum Nutzen Eschborns, so Immisch, der den in letzter Sekunde aufkeimenden Widerstand nicht versteht. Absurd sei es, sich mit einer Klage zu einem so späten Zeitpunkt noch zu melden, findet Obermayr. Die Eltern wollten die Erweiterung, der politische Wille sei auch da, die Finanzierung ebenfalls gesichert. Es werde auch Zeit, aus den provisorischen Gebäuden herauszukommen, in denen sich die Grundschule befinde.

Allerdings deutet sich an, dass es wohl zu der Klage kommen wird. In einer gestern verbreiteten Presseerklärung stellt sich die Eschborner Rathauskoalition hinter den Bürgermeister. Die Opposition dagegen hat sich weitgehend auf die Seite der Schule geschlagen - spannend ist also, ob am Donnerstag im Parlament noch neue Argumente vorgetragen werden.

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