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Modellflieger feiern 40-jähriges Jubliäum

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Flugtag auf einer Wiese im ?Arboretum?: Götz Bauer lässt seine rote ?Tiger Moth?, den Nachbau einer englischen Schulungsmaschine aus den 30er Jahren des 20. Jahrhunderts, aufsteigen.
Flugtag auf einer Wiese im ?Arboretum?: Götz Bauer lässt seine rote ?Tiger Moth?, den Nachbau einer englischen Schulungsmaschine aus den 30er Jahren des 20. Jahrhunderts, aufsteigen. © Knapp

Die Modellflieger Schwalbach haben dieses Jahr allen Grund zu feiern. Der 40. Geburtstag des Vereins steht vor der Tür. „Einmal Modellflug – immer Modellflug“ lautet die Devise unter der die Mitglieder ihre Maschinen abheben lassen. Auch die Jugend „fliegt“ auf das Hobby.

Wie wünscht man sich Glück im Modellflugsport? „Wir sagen Holm- und Rippenbruch“, erklärt der seit einigen Wochen neue erste Vorsitzende Jörg Schmahl. Er muss es wissen, hat er doch schon über vierzig Jahre Erfahrung auf dem Gebiet des Modellflugs. Als kleiner Junge habe er das Hobby entdeckt und den Spaß daran bis heute nicht verloren. „Ich habe schon immer gerne getüftelt und war vom Fliegen begeistert.“

Verbesserte Technik

Die Faszination Fliegen und den Hang zur Technik teilen alle rund 90 Mitglieder der Modellflieger Schwalbach. Ihr Flugfeld liegt angrenzend zum ehemaligen Flughafen „Camp Phoenix“. Egal ob schnell oder langsam, aus Holz, Carbon oder „Schaumwaffel“, also Styropor, als Segler, Jet, „Warbird“ oder als Hubschrauber: Man trifft sich gerne auf dem Flugplatz, lässt die Prachtstücke in die Lüfte steigen und mit den Bussarden des angrenzenden „Arboretum“ um die Wette gleiten.

„Wir sind ein bunt gemischter Haufen aller Altersklassen. Ob Vater und Sohn, Großvater mit Enkel, Jugendliche oder Leute mittleren Alters, alle sind gerne hier, verbindet uns doch dieselbe Leidenschaft“, so der erste Vorsitzende.

Die 40 Jahre Vereinsleben seien wahrlich wie im Fluge vergangen, obwohl sich einiges im Wandel der Zeit verändert hat. Nicht nur die Modellflugzeuge und deren Zusammenbau, auch in der Jugendarbeit hätte sich vieles getan.

„Die Flugzeuge von heute sind leise Flieger. Ihre Technik hat sich verbessert. Die Elektroantriebe sind heute leistungsfähiger und auch die Modellflugzeuge sind im Laufe der Jahre immer größer geworden.“ Dies läge an den verbesserten Materialien, die zum Bau der Gleiter genutzt würden. Auch baue man heute Modellflugzeuge gerne naturgetreu nach. Diesen Anspruch hätte man vor 20 bis 40 Jahren noch nicht gehabt. „Da war man schon glücklich, wenn das Gerät in die Luft abhob und wieder heil landete“, erinnert sich Schmahl an seine ersten Flugversuche.

Die Modellfliegerei sei ein sehr zeitaufwendiges Hobby. Denn es brauche einerseits Geduld den Flieger zusammenzubauen, andererseits ihn sicher zu navigieren.

Für das sichere und kompetente Erlernen der Steuerung eines Modellfliegers haben die Schwalbacher sich ein besonderes Jugendkonzept ausgedacht, das seit einigen Jahren erfolgreich läuft. „Damit haben wir die Kurve in der Jugendarbeit hinbekommen und konnten Jugendliche an unseren Verein binden“, freut sich Schmahl, der selbst Jugendausbilder ist. Nach einem „Lehrer-Schüler-Konzept“ werden die jugendlichen Anfänger betreut und begleitet bei den ersten Annäherungen an den Sport. Ausbilder helfen beim Fliegenlernen und bei der Montage.

Doppelte Fernsteuerung

„Wir mussten uns das damals alles noch selbst beibringen, hatten viele Rückschläge. Es hat ewig gedauert bis sich erste Erfolge einstellten.“ Will heißen: War der Flieger mit viel Mühe endlich gebaut und in der Luft, landete er anfangs oft noch unsanft und musste wieder repariert werden.

Diese Rückschläge und das damit verbundene Durchhaltevermögen wolle man den jungen Leuten heute ersparen. Fünf bis sechs Ausbilder, einer davon ist Schmahl, zeigten die ersten Schritte. Materialmäßig müsse man nicht alles alleine zusammenbauen, könnte bei Interesse auf Flieger des Vereins zurückgreifen. Eine doppelte Fernsteuerung erlaube dem Schüler das Flugzeug alleine zu steuern, aber dem Ausbilder im Notfall zur Schadensbegrenzung einzugreifen.

Ungefähr ein Dutzend Jugendliche trifft sich regelmäßig, um ihre Maschinen auszufliegen. Dies führte vor ungefähr vier Jahren dazu, einen weiteren Schritt zu gehen. „Wir haben begonnen, das Ganze sportlich zu betreiben, nehmen an Wettbewerben und Meisterschaften teil“, freut sich der erste Vorsitzende. Die Förderung der jungen Leute zahle sich aus. Der Verein ist positiv gestimmt und das Beste ist: „In den Jahren 2016 und 2017 haben wir den Deutschen Jugendmeister gestellt!“

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