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Kommunalwahl: Frankfurts „Badetuch“, Sulzbachs Winzling

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Stimmzettel im Vergleich: Bürgerbüro-Mitarbeiterin Melany Rohloff (links) präsentiert die riesige Frankfurter Ausführung. Nur ihr Kopf ragt dahinter heraus. Janina Koj hat das kleine Sulzbacher Exemplar in der Hand.
Stimmzettel im Vergleich: Bürgerbüro-Mitarbeiterin Melany Rohloff (links) präsentiert die riesige Frankfurter Ausführung. Nur ihr Kopf ragt dahinter heraus. Janina Koj hat das kleine Sulzbacher Exemplar in der Hand. © Maik Reuß

Die Größe der Stimmzettel bei der Kommunalwahl in Hessen ist ziemlich unterschiedlich. Überall groß ist das Interesse an der Briefwahl.

Sulzbach – Ist der süß! Läppische 42 Zentimeter mal 29,6 Zentimeter misst der Wahlzettel, den Bürgerbüro-Mitarbeiterin Janina Koj in den Händen hält. 83 Namen, verteilt auf fünf Sulzbacher Wahlvorschläge (CDU, Grüne, SPD, FDP, Freie Wähler), nehmen halt nicht viel Platz ein. Da reicht ein überschaubares DIN A 3-Format. 31 Frauen und Männer landen letztlich in der Gemeindevertretung Sulzbachs.

Riesiger Wahlzettel zur Kommunalwahl in Frankfurt

Der Wahlzettel in Frankfurt ist da von ganz anderem Kaliber, wie der Blick auf Janina Kojs Arbeitskollegin Melany Rohloff zeigt. Sie ist hinter dem riesigen Teil kaum noch zu sehen. Nur ihr Kopf ragt empor. Das gute Stück bringt es auf 60 Zentimeter mal 1,25 Meter! Der Wahlzettel für die 93-köpfige Frankfurter Stadtverordnetenversammlung listet über 1100 Namen und 28 Wahlvorschläge auf. Darunter sind solche exotischen Gruppen wie die „Partei der Humanisten“, eine dreiköpfige Liste, und „Wir Frankfurter“, der Ein-Mann-Wahlvorschlag des Höchster Fährmanns Sven Junghans.

Die Kommunalwahl ist am Sonntag, 14. März. In Sulzbach, der nach Liederbach zweitkleinsten Kommune des Main-Taunus-Kreises, schrumpfte das Teilnehmerfeld: Vor fünf Jahren war mit der Wählergemeinschaft „Pro Sulzbach“ eine Gruppierung mehr am Start. Sie tritt jedoch nicht mehr an und löst sich auf.

Sulzbach nur mit kleinem Wahlzettel bei der Kommunalwahl

Während sich die Frankfurter Wahlberechtigten also mit einem „Badetuch“ in der Wahlkabine herumschlagen müssen und ein schwierig zu durchschauendes Dickicht vor sich haben, ist die Lage in Sulzbach übersichtlicher. So unterschiedlich kann es also sein. Dennoch sollte auch das Dickicht nicht davon abhalten, das Wahlrecht - den großen Segen unserer Demokratie - in Anspruch zu nehmen.

Doch wie wird dieser Segen in unsicheren Zeiten der Corona-Pandemie angenommen? Wie wirkt sich das auf die Wahlbeteiligung aus? Fakt ist, dass in den Rathäusern der Kommunen derzeit die Briefkästen überquellen. Briefwahl ist gefragt. Aber wie wird die Wahlbeteiligung insgesamt ausfallen in diesem besonderen Jahr? 53,1 Prozent der Sulzbacher Wahlberechtigten haben 2016 von ihrem Stimmrecht Gebrauch gemacht. Holger Klink, der Pressesprecher im Sulzbacher Rathaus, hat sich im Wahlamt der Gemeindeverwaltung schlau gemacht. Aber: „Leider lässt sich vor dem unsicheren Corona-Hintergrund kein verlässlicher Trend erkennen, wohin sich die Zahlen diesmal entwickeln.“

Bürgermeister erwartet Rekord bei Briefwahl in Sulzbach

Ein Trend ist klar, das hat der Sulzbacher Bürgermeister Elmar Bociek (CDU) schon in der jüngsten Parlamentssitzung vorausgesagt: Bei den Briefwählern wird es eine Rekord-Teilnahme geben. 2016 nutzten 1109 Sulzbacher Bürgerinnen und Bürger die Möglichkeit der Briefwahl. Wie eine Nachfrage im Rathaus ergab, entschieden sich mit dem Stand vom 1. März bereits 2589 Wählerinnen und Wähler für diese Option. Wie wird es da weitergehen? Rathaus-Sprecher Holger Klink: „Auch zu dieser Entwicklung können keine belastbaren Aussagen gemacht werden.“ wm

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