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Verein des Lernbauernhofs muss sich neu aufstellen

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Bei den ?Ponyzwergen? können Städter Landluft schnuppern ? dazu gehört auch das Ausmisten des Ziegenstalls.
Bei den ?Ponyzwergen? können Städter Landluft schnuppern ? dazu gehört auch das Ausmisten des Ziegenstalls. © Maik Reuß

Die „Ponyzwerge“ sind ein Opfer ihres Erfolgs geworden: Der Verein „Reiter- und Lernbauernhof“ fand so viel Zuspruch, dass die anfallende Arbeit in den bestehenden Strukturen nicht mehr zu leisten war. In einer außerordentlichen Mitgliederversammlung wurden nun die Weichen neu gestellt.

„Wir machen nicht zu, und wir sind nicht pleite“, widersprach Anke Schnell, Beisitzerin im Vorstand, kursierenden Gerüchten. Aber manches wird sich ändern. Ursprünglich waren die „Ponyzwerge“ ein Projekt von Sonja Heinisch. Sie verband dort das Reiten und den Umgang mit Tieren mit pädagogischen Aspekten. Diese wurden noch gestärkt, als Sara Kolata dazu stieß. Anfangs lief das Angebot am Sindlinger Ortsrand als Kleingewerbe, wurde dann aber in den Verein „Reiter- und Lernbauernhof Ponyzwerge“ umgewandelt.

„Das erste Vereinsjahr war bunt und lebendig“, fasste Sara Kolata zusammen. Unendlich viel Arbeit war damit verbunden. Die Ponys, Hühner, Ziegen müssen versorgt, Kinder betreut, Konzepte entwickelt und umgesetzt werden. Auch die Anlage selbst wurde und wird permanent ausgebaut und verbessert. Hinzu kommt die umfangreiche Verwaltungsarbeit. Das wurde zuviel für Sonja Heinisch und Sara Kolata, die den Lernbauernhof und die pädagogische Reitschule größtenteils ehrenamtlich betrieben.

Ehrenamtliche fehlen

Zwar halfen Eltern von Reitkindern und Freunde, doch das reichte nicht. „Es ist uns nicht gelungen, einen stabilen und zuverlässigen Kreis von Ehrenamtlichen zu gewinnen“, bilanzierte Sara Kolata. Hinzu kam eine Kollision der Interessen: Sonja Heinisch war Vorsitzende, übte als Übungsleiterin aber auch eine Honorartätigkeit aus. Bei Jugendwartin Sara Kolata war es ähnlich. Deshalb traten die beiden im August von den Vorstandsämtern zurück.

„Wir suchen einen Vorsitzenden, der den beiden die Verwaltungslast abnimmt und den Verein nach außen präsentiert. Außerdem suchen wir einen Tierpfleger“, sagte Anke Schnell. Im ersten Anlauf fand sich niemand. Drei SOS-Sitzungen und eine außerordentliche Versammlung später richtet sich der Verein nun neu aus. „Wir schrumpfen uns gesund“, sagt Sara Kolata. Angebote werden eingedampft, die Kosten für die Mitglieder erhöht. Die Jahresbeiträge steigen pauschal um fünf Euro (Für Kinder fallen dann 35 Euro an, für Erwachsene 55 und für Familien 105 Euro), die Reitstunden werden teurer, dauern aber auch länger. Außerdem wird ab 2018 eine Aufnahmegebühr von 15 Euro erhoben.

Kostendeckend arbeiten

Gleichzeitig verkleinern die „Ponyzwerge“ den Pferdebestand. Künftig sollen nur noch drei statt wie bisher sieben Ponys gehalten werden, der Freireitergruppe wurde zu Ende November gekündigt. Die Zahl der Reitschüler sinkt von 120 auf 105. „Diese Entscheidungen sind uns nicht leicht gefallen“, betonte Sara Kolata. Doch durch diese Änderungen sei es möglich, kostendeckend zu arbeiten.

Ein neuer Vorstand ist auch gefunden. Er besteht aus Christian Mante (Vorsitzender), Alexander Kern (zweiter Vorsitzender), Nina Vogt (Kassiererin), Zoe Rothmann (Jugendwartin) und den Beisitzerinnen Nicole Masuzzo und Anke Schnell. Sonja Heinisch als Leiterin der Reitschule und Sara Kolata als Leiterin des Lernbauernhofs gehören dem Vorstand als beratende Mitglieder an.

Am Programm ändert sich wenig. So steht am Samstag, 2. Dezember, der letzte Familiensamstag des Jahres an. Von 10 bis 16 Uhr sind alle Besucher eingeladen, die Tiere zu versorgen, auf dem Gelände zu werkeln und etwas zu einem bunten Büfett beizutragen. Für 12 Uhr ist ein weihnachtliches Beisammensein mit heißen Getränken geplant.

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