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Nach Fahrzeugpanne: 42 Hunde in überladenen Autos entdeckt

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Die Polizei entdeckt im Vogelsbergkreis mehr als 40 Hunde, die in zwei Autos voller Gerümpel transportiert werden.

Alsfeld - Montagabend (13. Februar) in Alsfeld: Natascha Hirschmann, Leiterin und Tierärztin des örtlichen Tierheims, will gerade zu Bett gehen, als sie einen Anruf vom Veterinäramt erhält. Die Polizei habe das Veterinäramt bei einem Fall von illegalem Welpenhandel um Hilfe gebeten. Hirschmann macht sich mit einer Mitarbeiterin des Amtes auf den Weg zum Einsatzort und findet dort eine gänzlich andere Situation vor, als erwartet. „Wir dachten an eine kleine Gruppe von Jungtieren, vielleicht in einem Karton“, erzählte die Alsfelder Tierheimleiterin im Nachhinein den Reportern von 5.Vision.News. Doch bei der Ankunft am Ortsausgang von Schotten habe es aus den beiden Autos, die am Straßenrand standen, aus allen Stimmlagen gebellt.

Insgesamt 42 Hunden entdeckten die Tierschützer in den vollgepackten Fahrzeugen, teilte das Landratsamt Vogelsbergkreis später mit. Die Fahrer hatten zuvor die Polizei alarmiert, weil eines der Autos nicht mehr fahrtüchtig gewesen war. Beim Eintreffen stellten die Polizeibeamten fest, „dass die Tiere augenscheinlich nicht fachgerecht transportiert wurden“ und verständigten daraufhin das Veterinäramt.

Nach einer Fahrzeugpanne entdeckt die Polizei in zwei überladenen Autos 42 Hunde.
Nach einer Fahrzeugpanne entdeckt die Polizei in zwei überladenen Autos 42 Hunde. © 5.Vision.News

42 Hunde bei Alsfeld entdeckt: „Die Wagen waren voller Unrat“

„Die Wagen waren voller Unrat, Tüten, Decken und Lattenroste, zwischen denen sich die Hunde versteckten“, erzählte Hirschmann weiter. Nach und nach sei es ihnen gelungen, alle Hunde einzufangen. Aufgrund der großen Anzahl der Tiere forderte die Polizei ein weiteres Fahrzeug für den Abtransport an. Den Tierschützern gelang es schließlich, alle Hunde sicher in die zur Verfügung gestellten Fahrzeuge umzuladen. Der Einsatz am Ortsausgang von Schotten endete gegen 3 Uhr nachts.

Im Alsfelder Tierheim angekommen, wurden die geretteten Tiere auf etwaige Verletzungen oder Krankheiten untersucht. Laut Pressemeldung des Landratsamtes waren die Fundtiere aber überwiegend in keinem schlechten Zustand. Platz für alle Hunde hatte das Tierheim Alsfeld allerdings nicht. „Das Großartige war die Zusammenarbeit unter den Tierheimen“, erläuterte Hirschmann den Reportern von 5.Vision.News. Alle Tierheime im Umkreis, darunter aus Aschaffenburg, Darmstadt und Gießen, hätten ohne zu zögern zumindest eine Handvoll Hunde aufgenommen, sodass allen Tieren schnellstmöglich hätte geholfen werden können. Hirschmann lobte zudem ausdrücklich das Zusammenspiel von Landestierschutzverband, Veterinäramt und Polizei. Inzwischen seien die vom Tierheim Alsfeld aufgenommenen Hunde auch bereit, um von Interessierten besucht zu werden.

Interessierte können die Hunde im Tierheim Alsfeld besuchen

Lukas Kneisel, Tierheimleiter des Tierheims Aschaffenburg, das vier Pudel aus dem Einsatz aufgenommen hat, berichtete 5.Vision.News von der prekären Situation der Tierheime. Bei vielen sei die Kapazitätsgrenze erreicht. „Trotzdem müssen wir die Hunde in solchen Fällen irgendwie versorgen und es ist uns auch wichtig, den anderen Tierheimen zu helfen.“

Die Ermittlungen gegen die ursprünglichen Besitzer der Hunde sind noch nicht abgeschlossen, schreibt das Landratsamt des Vogelsbergkreises. Der Transport der Tiere sei in jedem Fall nicht tierschutzgerecht durchgeführt worden. Darüber hinaus leitete die Polizei weitere Ermittlungen ein, mit dem Ziel, die Hintergründe des Transportes und der Herkunft der Hunde aufzuklären. (nhe)

Ein weiteres Tier, das ein neues Zuhause sucht: Hundedame Pauline. Ein Schicksalsschlag brachte die Hündin vor Kurzem ins Tierheim Gießen.

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