1037 Besucher im Heimatmuseum

Nidda (em). Ein ungewöhnliches Jubiläum stand beim Verein Heimatmuseum Nidda im Mittelpunkt: Auf den Tag genau vor 40 Jahren fand die Gründungsversammlung im Niddaer Central Café statt. Damals übernahm Reinhard Pfnorr den Vereinsvorsitz. Nun leitete er zum letzten Mal die Jahreshauptversammlung.
Pfnorr warb in seinem Jahresbericht im Heimatmuseum dringend um neue Mitglieder. Zwar ist der Verein mit 134 Mitgliedern und fünf zugehörigen Vereinen konstant geblieben, aber langjährig Engagierte können sich altershalber zunehmend weniger einbringen. Mit 1037 Besuchern, darunter 154 Jugendlichen, war das Besucheraufkommen in diesem Jahr infolge der Corona-Einschränkungen etwas geringer. Neben der Öffnung des Hauses und den Führungen am Johanniterturm bei der »Nacht der Museen« fanden zwei Sonderausstellungen mit 250 Besuchern statt. Zu Hartmut Reuthers Werkschau von Skulpturen aus Wurzeln und historischen Holzbalken »Fundstücke - Kunststücke« kamen 212 Interessierte. Kern der aufwendigen Sonderausstellung »Hebammen in Hessen - Gestern und Heute« war eine Wanderausstellung der Landeszentrale für politische Bildung. Diese war nur durch großen Einsatz von Vorständen und Mitgliedern möglich, denen Pfnorr namentlich dankte. Kein reines Frauenthema - unter den 344 Gästen waren auch Männer.
Für 2023 ist zum Internationalen Museumstag am 21. Mai eine Sonderausstellung »Rückblicke - Plakate und Fotos zu 40 Jahren Niddaer Heimatmuseum und Verein« geplant. Darin integriert ist eine Plakatausstellung der Stiftung »Aufarbeitung der SED-Diktatur« zum 70. Jahrestag des Volksaufstandes am 17. Juni. »Darf ich bitten? Tanzstunden in Nidda« wird das Thema der Weihnachtsausstellung werden. Die Umstellung der Museumsbeleuchtung auf LED-Leuchten wird fortgesetzt, ebenso Inventarisierungsarbeiten.
Nach dem Kassenbericht bedankte sich Pfnorr bei den nicht mehr kandidierenden Vorständen Gerhard Erk, Kassierer Hans Gotthard Lorch und Schriftführerin Laura Lobo-Massaro. Mit einem kurzen Rückblick auf seine 40-jährige Leitungstätigkeit richtete Pfnorr Dankesworte an »drei Generationen im Einsatz für das Museum«, vor allem aber auf sehr persönliche Art an seine Frau Iris, die ihm hilfreich zur Seite stand und sich mit Stadtführungen und Ausarbeitungen einbrachte.
Dass der Vorsitzende dann den Museumsschlüssel an seinen Stellvertreter Martin Röhling übergab, war rein symbolisch - er wird weiter, wenn auch zeitlich eingeschränkter, im Museum mitarbeiten. Ebenso freundschaftlich wie bedauernd waren Röhlings Abschiedsworte: »Wir danken Dir sehr für Deine Leistungen zur Bewahrung unserer Stadtgeschichte und die langjährige Vereinsführung«.
Auch Bürgermeister Thorsten Eberhard dankte dem »Teamplayer, Impulsgeber und perfekten Vorsitzenden«. Pfnorr wurde zum Ehrenvorsitzenden des Vereins ernannt und leitete die folgenden Vorstandswahlen.
Einstimmig gewählt wurden Achim Eckhardt, Beate Harbich-Schönert, Hans-Wolfgang Humbroich, Daniel Lijovic, Marlon Reiber, Gunhild Richter, Martin Röhling sowie satzungsgemäß Bürgermeister Thorsten Eberhard als Vertreter der Stadt und Werner Scheig für den Bürgerverein. Über die verschiedenen Funktionen wird in der nächsten Vorstandssitzung entschieden.
Geehrt wurde Heinz Riemer für 25-jährige Vereinszugehörigkeit sowie acht Gründungsmitglieder.
Seit 40 Jahren sind dabei: Reinhold Becker, Beate Harbich-Schönert, Hans-Wolfgang Humbroich, Reinhard Pfnorr, Werner Scheig, Elke und Gerald Wagner und Gisela Vetter.