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1500 Kilometer für Alltagsradverkehr: Auch für Schotten gibt es Pläne

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Der Entwurf für das Radverkehrskonzept sieht einen neuen Radweg entlang der Bundesstraße nach Eschenrod vor. © Stefan Weil

Der Vogelsbergkreis möchte mit dem Konzept »Zielnetz Radverkehr 2035« einen wichtigen Beitrag zur Stärkung der Nahmobilität leisten. Auch für die Großgemeinde Schotten gibt es einige Vorschläge für Verbessrungen.

»Zielnetz Radverkehr 2035« ist das Projekt betitelt. Es soll am Ende zu einer Stärkung des Öffentlichen Nahverkehrs sorgen. Bereits im vergangenen Jahr hat eine erste Online-Beteiligungsaktion dazu stattgefunden. Jetzt ist eine zweite geplant.

Rund 1600 Vorschläge wurden seinerzeit eingereicht, die für den ersten Entwurf und entsprechende Maßnahmenvorschläge für das zukünftige Radverkehrskonzept des Vogelsbergkreises berücksichtigt wurden.

Das Konzept enthält ein rund 1500 Kilometer langes Netz von alltagstauglichen Radverbindungen, teilt der Vogelsbergkreis mit.

Zahlreiche Vorschläge sind darin auch für die Schottener Großgemeinde aufgeführt. Zwei wesentliche angedachte Maßnahmen sind der Neubau von Radwegen und die Verbesserung bestehender Radwegeverbindungen.

Hier werden das Asphaltieren geschotterter Oberflächen oder die Sanierung schadhafter wassergebundener Decken vorgeschlagen. So könnte, um die Anbindung von der Kernstadt Schotten nach Eschenrod herzustellen, ein neuer Geh- und Radweg rechtsseitig entlang der Bundesstraße 276 gebaut werden.

Ein direkter Anschluss an die Bundesstraße durch eine Verbreiterung sei wegen des hohen Verkehrsaufkommens von täglich rund 2500 Fahrzeugen, der vielen Kurven und der Topografie nicht möglich.

Im Hinblick auf die Landesgartenschau 2027 sollte geprüft werden, ob die Einrichtung einer generellen Geschwindigkeitsbegrenzung auf der Verbindungsachse Schotten-Gedern kurzfristig möglich ist.

Querung mit Markierungen

Der Radweg, so der Vorschlag des Planungsbüros, wäre rund 1,6 Kilometer lang sein und würde am Alteburgskopf (Lehrerheim) in den bestehenden Radweg nach Schotten einmünden. Dabei müsste die Landesstraße nach Wingershausen im Einmündungsbereich überquert werden. Für die Querung sind entsprechende Markierungen erforderlich.

Ebenfalls neu gebaut werden sollte ein Radweg von Wingershausen in Richtung Schotten entlang der Autostraße, die eine tägliche Auslastung von rund 1200 Fahrzeugen hat. Da hier Tempo 100 möglich ist, sei die Fahrbahn wegen der hohen Geschwindigkeit der Fahrzeuge, der Kurven und Höhenunterschiede nicht zum Radfahren geeignet.

Vorgeschlagen wird ein rund 1,6 Kilometer langer Geh- und Radweg mit Beginn in Wingershausen. Er könnte dann von der Autostraße weg führen und über das Läunsbachtal und den Galgenberg in Richtung Schotten weitergehen. Die schadhafte Oberfläche der seit vielen Jahren vorhandenen Waldwege müsste saniert werden.

Als weitere mögliche Neubauprojekte von Geh- und Radwegen enthält der Entwurf einen ein Kilometer langen Abschnitt entlang der B 276 ab dem Abzweig nach Burkhards in Richtung Eschenrod sowie zwei ebenfalls jeweils einen Kilometer lange Radtrassen im Niddertal zwischen Burkhards und Sichenhausen.

Auch könnte der schon bestehende asphaltierte Weg von Breungeshain in Richtung Hoherodskopf auf einer Länge von 1,3 Kilometern bis zum Potsdamer Platz verlängert werden. Als mögliches Ausbauprojekt geprüft werden sollte auch ein Radweg entlang der Bundesstraße 276 im Einmündungsbereich der Landstraße nach Götzen.

Umwandlung in Fahrradstraße

Für den Ausbau beziehungsweise die Sanierung von unbefestigten Wegen und Wirtschaftswegen werden in dem Entwurf folgende mögliche Projekte genannt: Schotten, in Verlängerung der Straße »Auf der Au« in Richtung Vogelpark (Länge: 575 Meter), Breungeshain/Waldsiedlung in Richtung Sichenhausen (1,5 Kilometer), Burkhards bis zur Bundesstraße (1,4 Kilometer), im Bereich Eichelsachsen/Hof Zwiefalten (1,7 Kilometer), von Rainrod nach Wingershausen (1,3 Kilometer), von Michelbach nach Breungeshain (1,7 Kilometer), vom Parkplatz Segelflugplatz über Petershainer Hof zur Straße nach Altenhain (2,2 Kilometer).

Für die untere Vogelsbergstraße in der Kernstadt sieht der Entwurf des Planungsbüros die Umwandlung in eine Fahrradstraße vor. Dann würde Tempo 30 auf dem rund 700 Meter langen Abschnitt von der Einmündung »Lohgasse« bis zur Einmündung in die Bundesstraße im Kreuzungsbereich mit der Straße »An der Drachenwiese« gelten.

Der Anliegerverkehr mit Autos und motorisierten Zweirädern würde weiter zugelassen. Der Durchgangsverkehr sollte durch entsprechende Maßnahmen vermieden werden.

Info: Zweite Online-Beteiligung

In einem zweiten Online-Beteiligungsverfahren können interessierte Bürger jetzt ihre Meinung zum Radverkehrskonzept des Vogelsbergkreises mitteilen. Das Planungsbüro RV-K aus Frankfurt stellt dazu folgende Fragen: »Welche Maßnahmen sind Ihnen wichtig und warum? Welche weiteren Anregungen haben Sie für uns?«

Ziel der Beteiligung ist es, eine Priorisierung der Maßnahmen festzulegen, die sich an den Bedürfnissen der Menschen im Vogelsbergkreis orientieren sollen.

Das Konzept ist im Internet unter der Adresse https://www.radverkehr-vogelsbergkreis.de zu finden. Zu den einzelnen Maßnahmen gibt es auf Anklicken jeweils detaillierte Beschreibungen und Fotos. Dazu können Meinungen und Kommentare verfasst sowie eine Bewertung abgegeben werden.

Die Online-Beteiligung läuft vom 4. September bis 8. Oktober. Zusätzlich findet am Montag, 4. September, ab 19.30 Uhr ein Livestream unter derselben Internetadresse statt. Dabei informiert das Planungsbüro über den aktuellen Planungsstand und steht auch für Fragen zur Verfügung.

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