2,25 Millionen Euro für neues Vital- und Gesundheitszentrum in Bad Salzhausen

Es ist ein bisschen wie Weihnachten. Europaministerin Lucia Puttrich übergibt einen Förderbescheid über 2,25 Millionen Euro an den Niddaer Bürgermeister Thorsten Eberhard für das neue Vital- und Gesundheitszentrum in Bad Salzhausen.
Eine Gruppe hatte sich vor der geschlossenen Justus-von-Liebig-Therme in Bad Salzhausen versammelt. Es waren Bürgermeister Thorsten Eberhard, Stadtverordnetenvorsteherin Adelheid Spruck, Mitglieder des Magistrats, Angestellte der Stadt, Vertreter des Ortsbeirats, des Vereins Gesundheits-Bad-Salzhausen, der Gastronomie, Florian Herrmann, Geschäftsführer der Landesgartenschau, und andere. Ein Reporter von ARD holte O-Töne ein. Schnell hatte sich vergangene Woche herumgesprochen: Die Stadt Nidda erhält für den Aufbau des Vital- und Gesundheitszentrums in Bad Salzhausen 2,25 Millionen Euro Förderung vom Land und vom Bund.
Die Hoffnung auf sich öffnende Türen
V or etwa fünf Monaten hatten dort über 100 Betroffene mit Transparenten vor dem Eingangsbereich protestiert, als bekannt wurde, dass die Therme zum 30. September geschlossen werden sollte. Sie brachten ihren Ärger und ihre Verzweiflung über das wegfallende Gesundheitsangebot zum Ausdruck. Nun sind die Türen der Therme zu. Andere sollen geöffnet werden.
Es sei gut, dass in Bad Salzhausen ein Vital- und Gesundheitszentrum in einer attraktiven und zeitgemäßen Form gebaut werde, betonte Europaministerin Lucia Puttrich vor den Anwesenden. »Veränderungen tun manchmal weh und die Diskussionen sind auch nicht immer schön. Ich glaube, dass es hier eine gute Lösung gibt. Das neue Gesundheitszentrum wird nicht nur einen Sauna- und Therapiebereich mit Sole- und Salzanwendungen haben, sondern auch viele andere attraktive Angebote im Gesundheitsbereich. Die Stadt Nidda schafft damit ein tolles Angebot für die Menschen vor Ort, das aber gleichzeitig auch eine neue touristische Attraktion für die ganze Region sein wird«. Puttrich unterstrich: »Es ist schön, dass es hier weitergeht.«
Die Ministerin ging nochmals auf die Vorgaben der Sportstättenförderung ein. Kann es für eine Therme Geld geben? Die erste Auskunft der Stadt Nidda wurde bekanntlich verneint (diese Zeitung berichtete). Der Ortsbeirat von Bad Salzhausen hatte auf einen Hinweis aus dem Ministerium die Stadt noch mal gedrängt, einen Antrag auf Förderung zu stellen - mit Erfolg.
Nach der ersten Absage habe es sich zwischenzeitlich herausgestellt, dass es doch passe, erklärte Puttrich. Man sollte nun die Entwicklungen positiv begleiten und nicht das Alte bedauern. »Es gibt einfach Dinge, die sind nicht mehr so, wie sie mal waren. Aber das heißt nicht, dass es nicht gut ist, was da kommt.« Puttrich wünschte allen »Glück auf« für eine gemeinsame Lösung.
»Es ist ein schönes Zeichen. Wir wollen Veränderungen, was Neues und weiter auf dem Gaspedal bleiben«, führte Rathauschef Thorsten Eberhard aus. Diese Mittel seien auch dank des Ortsbeirats zustande gekommen. »Neue Prozesse und Ideen zeigen, dass wir was Neues machen. Es geht weiter.« Es gehe darum, Bad Salzhausen zukunftsfähig aufzustellen. Der Förderbescheid sei ein schönes Weihnachtsgeschenk, besser hätte es gar nicht kommen können.
Auch der Kreis habe ein Interesse an der Weiterentwicklung des Kurorts Bad Salzhausen, betonte Landrat Jan Weckler. Der Wetteraukreis habe mit den drei Badestädten Bad Nauheim, Bad Vilbel und Bad Salzhausen drei Gesundheitsstandorte. Diese Dichte sei außergewöhnlich.
»Jedes Bad hat sein eigenes Profil und seinen eigenen Charakter. Und das wollen wir auch erhalten. Wir haben uns als Landkreis in den vergangenen Jahren sehr bemüht, diese drei Leuchttürme miteinander zu vernetzen und bekannter zu machen.«
Ein Beispiel dafür sei die Kneipp-Region, das Wetterauer Kneipp-Bäder-Dreieck, für das die Bäder zusammengeführt wurden und eine Kneipp-Infrastruktur katalogisiert wurde. »Da sind wir auf einem sehr guten Weg.«
Die Summe, die jetzt vergeben wird, sei keine Selbstverständlichkeit, hob Landrat Weckler hervor, und Bad Salzhausen könne stolz darauf sein, diese in die Region geholt zu haben. »Heute ist ein Neuanfang und ich freue mich sehr, dass wir der Förderung Bad Salzhausen und das Wetterauer Kneipp-Bäder-Dreieck stärken können.«