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5000 Euro für Kinderschutz

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Jochen Mahnke (r.) vom Verein VSPM freut sich über die großzügige Spende von Christian Schmaus zum Wohl der vom Verein betreuten Kinder. © Ingeborg Schneider

Wieder ein Leben in geregelten, normalen Bahnen führen können, ist für Kinder, die Traumatisches erlebten, etwa sexuelle oder psychische Gewalt, sehr wichtig. Vereine wie der VSPM leisten diese Arbeit mit Betreuungsangeboten, unter anderem in Ortenberg, benötigen dafür aber Geld. Jetzt erhielten sie eine großzügige Spende.

Ü ber die großzügige Spende von 5000 Euro freute sich jetzt Jochen Mahnke, Gründer, Geschäftsführer und pädagogischer Leiter des gemeinnützigen Vereins für sozialpädagogisches Management (VSPM). In den Räumen der erst im September in Ortenberg begründeten intensivpädagogischen Kleinstwohngruppe nahm er aus der Hand des Rommelhäuser Unternehmers Christian Schmaus besagten Scheck entgegen.

»Damit ist Christian Schmaus unser aktuell großzügigster Privatspender«, betonte Mahnke, der den Betreiber des Heilpilzhofs Myko-Vital seit Langem an seiner Seite weiß. »Die 5000 Euro werden wir für den Bau eines Sichtschutzes rund um unsere geplante Spielfläche, die Begrünung sowie Bereitstellung von Spielgeräten und Sandkasten verwenden.« Der Sichtschutz sei, ebenso wie sämtliche Sicherheitsmaßnahmen rund um das Haus, dringend nötig, um die jungen Bewohner noch besser von zudringlichen Blicken oder gar einer Annäherung zu beschützen - und sei es durch die eigenen Eltern.

Wieder Sicherheit und Struktur geben

Beim Rundgang durch das großzügig geschnittene, helle Haus mit Gemeinschaftsräumen, Spiel- und Bücherecken, Büro und Ruheraum, Küche und einem eigenen Zimmer für jedes Kind erläuterte Mahnke dem Spender und seiner Begleitung die Bedeutung intensivpädagogischer Kleinstwohngruppen im Angebot des international aufgestellten VSPM mit Sitz in Gelnhausen und Einrichtungen im Wetteraukreis, Main-Kinzig-Kreis und in Hanau. »Mit insgesamt vier Häusern dieses Schwerpunkts sowie vier Wohngruppen und zwei Jugendwohngruppen engagieren wir uns professionell für Kinder, die aus den unterschiedlichsten Gründen nicht mehr in ihren eigenen Familien leben können«, sagte Mahnke. »Wir bieten ihnen Schutz, Sicherheit und Struktur im Rahmen einer Rund-um-die-Uhr-Betreuung und Präsenz, wobei sich jeweils ein Pädagoge oder eine Pädagogin um ein Kind kümmert.« Hinter den Kindern, darunter auch Mädchen und Jungen im Baby- und Kleinkindalter, liegen traumatische Erfahrungen, wie sexueller und/oder psychischer Missbrauch, Vernachlässigung und Verlassenwerden, das Erleben von Krieg und (unbegleiteter) Flucht, zusätzliche Belastung durch körperliche und/oder seelische Beeinträchtigungen, die die Eltern überfordert haben. »Die Kinder kommen durch Vermittlung der Jugendämter zu uns«, erläuterte Jochen Mahnke im Gespräch mit Christian Schmaus. »In unseren Einrichtungen entziehen wir sie zunächst dem Zugriff der Eltern. Neben dem schrittweisen Aufbau von Vertrauen, Verlässlichkeit, Bindung und Struktur entstehen in unseren Wohngruppen familienähnliche Beziehungen, lernen unsere Schützlinge, sich in Gruppen zurechtzufinden und soziale Regeln zu akzeptieren. Dies ist wichtig für ihren späteren Kindergarten- und Schulbesuch, ihre Selbstfindung und später einmal für das Wahrnehmen einer sinnvollen Aufgabe in der Gesellschaft.«

Der VSPM gründete sich 2013. Er bietet stationäre und ambulante pädagogische und therapeutische Hilfe, auch für Eltern, und ist in der internationalen Kinder- und Jugend-Direkthilfe tätig. »Unser Verein wird vom Land Hessen und dem Europäischen Sozialfond gefördert«, sagte Jochen Mahnke. Er lobte die Kooperation mit der Stadt Ortenberg, deren Kindergärten und der Schule und erneuerte den Dank an Christian Schmaus: »Mit den 5000 Euro können wir unseren Kindern im Alter zwischen null und sechs Jahren, die hier ein neues Zuhause fanden, bald noch mehr Spielraum in Geborgenheit bieten.«

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