Adventsvergnügen mit Doppeljubiläum

Nieder-Florstadt (cat) Wenn am heutigen Samstag im alten Ortskern Nieder-Florstadts der 40. Romantische Weihnachtsmarkt öffnet, dann ist es auch mit der Verdienst eines Mannes, der seit 20 Jahren als Marktmeister die Fäden in der Hand hält: Jörg Hebbe.
Florstadts Ordnungsamtsleiter ernannte der Magistrat 2002 offiziell zum Marktmeister für den Weihnachtsmarkt, und dieser hält seitdem organisatorische alle Fäden zusammen. »Wir haben ein Konzept von meinem Vorgänger Adolf Urban übernommen und seitdem so manche Anpassung vorgenommen«, gibt Hebbe zu. »Wir starteten damals mit fünf Holzbuden, die es als Bausatz gab.« Heute stellt die Stadt 27 große (3,60x2,10 Meter) und fünf kleine Markthäuschen (2x2 Meter Grundfläche) zur Verfügung. Die Buden sind mittlerweile so modifiziert, dass man sie per Kranwagen verladen kann. Sie sind unter anderem in Nieder-Mockstadt in Hallen untergestellt, wo auch die anderen Utensilien des Weihnachtsmarkts auf ihren Einsatz warten. Die drehbare, elektrisch betriebene Weihnachtspyramide beispielsweise, die Heini Neumann aus Nieder-Florstadt in den 90er Jahren selbst anfertigte und der Stadt überließ. Oder die beiden Eingangstore, die Neumann in den Folgejahren herstellte.
Heimelige Atmosphäre
Das Areal um den Nieder-Florstädter Marktplatz ist seit nunmehr vier Jahrzehnten die Heimat des Romantischen Weihnachtsmarkts. Seine heimelige Atmosphäre, die viele Besucher loben, ist das Geheimnis seines Erfolges. »Und die bekommen wir durch das einheitliche Bild der vielen Marktbuden und die weihnachtliche Beschallung«, erklärt Hebbe, denn den Standbetreibern ist eine eigene Musikanlage untersagt.
Dort, wo früher handgemalte Pläne beschrieben, wo welche Bude abgestellt wird, da bedient man sich inzwischen mehrfarbiger Ausdrucke aus dem Bauamtsprogramm.
»Ohne die Zusammenarbeit mit dem Bauhof und den Hausmeistern funktioniert so eine zweitägige Veranstaltung nicht«, sagt Hebbe, der gleichzeitig die Kooperation mit Bauhofleiter Jens Johannsen lobt. Jede Marktbude wird separat angeliefert, denn pro Fahrt passt nur eine Bude auf den Lkw. Deshalb starten die Bauhofmitarbeiter auch bereits am Montag vor Marktbeginn bereits mit dem Aufstellen. Die organisatorischen Anfänge nimmt der Weihnachtsmarkt im Marktmeisterbüro bereits im September. »Die Basis legt unsere sehr aktive Vereinslandschaft«, lobt Hebbe den Zusammenhalt. Viele Stände vergibt man seit Jahren konstant an die gleichen Anbieter. Bei Absagen kümmert sich Hebbe um Ersatz. Wichtig ist auch das abwechslungsreiche Angebot, denn kulinarisch lässt der Markt keine Wünsche offen. Auch weil die Partnerstädte aus Belgien, Frankreich und Polen mit internationalen Spezialitäten aufwarten. Bei den Auftritten auf der Showbühne legt man auf ein weihnachtliches Programm Wert.
Höhepunkte des Marktes
Hebbes Höhepunkte, der am Markt-Wochenende quasi rund um die Uhr im Dienst ist, sind die Auftritte im vorweihnachtlichen Programm, die Ankunft des Nikolaus‹ am Sonntagnachmittag per Trike samt Päckchen für die Kinder, der Bieranstich am Sonntagvormittag und natürlich die Prämierung der schönsten Hütte. Marktmeister Hebbe ist es wichtig, das Markttreiben trotz Corona-Pause am Leben zu erhalten. Dafür legt er sich ins Zeug und erhält alle Jahre wieder ein Sonderlob seines Chefs, Bürgermeister Herbert Unger: »Er hat die erhebliche Mehrarbeit und große Verantwortung übernommen und wir sind mit der Entwicklung unseres Weihnachtsmarkts sehr zufrieden«.