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Aktiv gegen Lichtverschmutzung

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Von: red Redaktion

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Wetteraukreis (red). Vertreter des Nabu, des BUND und der Volkssternwarte Wetterau haben unlängst den »Arbeitskreis Lichtverschmutzung Wetterau« ins Leben gerufen.

»Trotz aller bisherigen Informationen zum Thema Lichtverschmutzung wurde anhand der Errichtung von neuen Beleuchtungsanlagen in unserer Region deutlich, dass dem Schutz der Nacht noch nicht ausreichend Rechnung getragen wird«, betonen Sylvia Weyrauch (BUND), Torsten Güths (Volkssternwarte), Dr. Hans-Jörg Wilhelm und Dominik Schmitt (beide Nabu) in einer Pressemitteilung. Ziel müsse sein, nicht nur die Nacht als natürliches Phänomen an sich zu schützen, sondern auch die Umwelt vor Lichtquellen, die weit über ihren Bestimmungsbereich hinaus strahlten.

Eine möglichst natürliche, dunkle Nacht sei wichtig für die Gesundheit und diene insbesondere dem Schutz der Tierwelt. Auch Bäume und Sträucher profitierten von einem rücksichtsvollen Umgang mit Licht. Wenn sie angestrahlt würden, ließen Bäume zu spät ihr Laub fallen und vergrößerten im Sommer ihre Blätter, wodurch sie der Hitze weniger Stand hielten und somit ganzjährig unnötig unter Stress stünden. Viele Naturschutzbemühungen wie Ausgleichsmaßnahmen würden durch unsachgemäßen Einsatz von Licht bei Nacht in ihrer Wirksamkeit vermindert, indem Lebensräume und Lebensweisen unnötigerweise beeinträchtigt würden.

Potenzial zur Vermeidung

Der technologische Fortschritt der Beleuchtung durch LED ermögliche viel mehr Anwendungsmöglichkeiten gepaart mit unverhältnismäßig viel Licht bei geringem Energieaufwand. Dieser übermäßige und oftmals überflüssige Einsatz von Kunstlicht sorge für einen sogenannten Reboundeffekt, bei dem mehr Energie und Rohstoffe wie seltene Erden oder Erdöl verbraucht werden. Gerade bei öffentlichen Liegenschaften und gewerblichen Unternehmen, aber auch im privaten Bereich gebe es erhebliches Potenzial zur Vermeidung oder Reduzierung von Lichtimmissionen.

Vor allem bei geplanten Umrüstungen oder Bauvorhaben in Kommunen will der Arbeitskreise frühzeitig auf mögliche Fehlentwicklungen hinweisen. Ziel ist es, mit entsprechenden Eingaben in den öffentlich ausgelegten Bauleitplänen über rechtmäßige und rechtswirksam formulierte Festsetzungen beziehungsweise nachgelagert in der Baugenehmigung einen verantwortungsvollen Umgang mit Kunstlicht im Sinne des Umweltschutzes und Allgemeinwohls zu erwirken. Auch bei bestehenden Anlagen mit hohen Lichtimmissionen will der Arbeitskreis durch Aufklärung und Beratung Verbesserungen erreichen, eventuell bis hin zur Abschaltung.

Der Arbeitskreis ist Mitglied im Hessischen Netzwerk gegen Lichtverschmutzung und offen für jeden, der sich anschließen möchte. Weitere Informationen gibt es per E-Mail an aklvwetterau@gmx.de.

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