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Altenstadt: Offen sein für Neues, bleibt der Weg zum Erfolg

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Von: Andrea Schinzel

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Seit 50 Jahren macht die Altenstädter Gesellschaft für Geschichte und Kultur ihrem Namen alle Ehre und sorgt für ein abwechslungsreiches Angebot an kulturellen und geschichtlichen Veranstaltungen. Vorsitzender Hans Erich Seum blickt zurück auf die Anfänge und stellt Pläne für die Zukunft vor. © Andrea Schinzel

Seit 50 Jahren prägt die Altenstädter Gesellschaft für Geschichte und Kultur das kulturelle Angebot der Gemeinde mit. Ihr Vorsitzender Hans E. Seum betont, dabei immer offen für Neues zu bleiben.

A m 28. April 1973 trafen sich an geschichtlich geprägter Stätte auf der Ronneburg 17 Personen, um die Altenstädter Gesellschaft für Geschichte und Kultur (AGGK) ins Leben zu rufen. Der Anstoß kam damals von Dr. Dr. Karl E. Demandt, der sich mit seinen Mitstreitern Pfarrer Peter Anderle und Konrad Quillmann das Ziel setzte, das geschichtliche und kulturelle Leben in der Gemeinde zu fördern. Das 50-jährige Bestehen will der Verein nun feiern und es gleichzeitig zum Anlass nehmen, neue Wege zu gehen.

Von Geschichte über Kunst zu Musik

»Wir sind eine alternde Gesellschaft«, sagt Vorsitzender Hans Erich Seum mit einem Augenzwinkern. An bewährten, erfolgreichen Formaten will man durchaus festhalten. »Aber wir müssen uns auch für andere Bereiche öffnen.« In den Anfängen bot der Verein seinen Mitgliedern vor allem Fahrten zu historischen Stätten in benachbarten Regionen, aber auch über die hessischen und sogar deutschen Grenzen hinaus. Bald fand ergänzend auch die Kunst Einzug in das Portfolio der AGGK. Das war dem Produktdesigner Konrad Quillmann zu verdanken, der damals bei der königlichen Porzellanmanufaktur Berlin beschäftigt war, erzählt Seum, der zurzeit an der Festschrift für das Jubiläum schreibt. Dann kam die Musik dazu. Dieter Möckel, selbst Musiker mit guten Verbindungen zu Kollegen, war auslösendes Moment. So fuhr man zu Konzerten und Festspielen.

2008 fusionierte die AGGK mit dem Kulturring Altenstadt, 1995 von Erich von Hanxleden gegründet. Dieser war im Rathaus Altenstadt für die Kultur zuständig und organisierte zahlreiche Angebote für Jung und Alt, darunter Lesungen, die Ausstellung »Welt der schönen Künste« und zusammen mit Musiker Ludwig Hampe die Engelthaler Sommerserenaden. Als von Hanxleden 2007 unerwartet starb, stand der Kulturring ohne wirkliche Führung da, und man vereinbarte den Zusammenschluss beider Vereine. »Die Zahl der Veranstaltungen wurden größer und der Aufwand auch«, sagt Seum. Deshalb entschied man, sich auf wesentliche Themen und zwölf Veranstaltungen im Jahr zu konzentrieren, mit Vorträgen, Tagesausflügen und Konzerten, die der Verein selbst organisierte. »Wir hatten mittlerweile ein großes Netzwerk an Kontakten geknüpft, was unseren Veranstaltungen zugutekam und auch künftig kommen wird«, freut sich Seum.

Schatzmeister August Trützler gehört zu jenen, die maßgeblich an den Musikveranstaltungen Anteil haben. Das Notturno am Hexenturm in Lindheim, inzwischen in der 18. Auflage, oder die Lindheimer Kammerkonzerte, inzwischen zum elften Mal, sind Beispiele, ebenso die Engelthaler Musik- und Kulturtage, die bereits zum achten Mal stattfinden. Und in Oberau gibt es einige Profimusiker, die gerade im klassischen Bereich gute Kontakte haben, sagt Seum, der selbst in Oberau heimisch ist.

Über die Kultur hinaus

Verbindungen gibt es auch zum Hessischen Landesjugendsinfonieorchester. Schon oft traten Bläser- oder Streicherensembles aus den Reihen des Orchesters auf Einladung der AGGK auf. Gute Beziehungen hat der Verein auch zu Museen in Frankfurt, wie dem Städel oder der Schirn, und lädt Mitglieder und weitere Interessierte zu Führungen mit Kunsthistorikern ein.

Um sich auch außerhalb von Geschichte und Kultur einen Namen zu machen, spendete der Verein Bäume für Streuobstwiesen und Bänke an Wanderwegen wie auch einen Defibrillator für die Altenstadthalle sowie Bücherschränke in der Eberhardt-Passage in Altenstadt. Doch Seum und seine Mitstreiter haben noch andere Ideen. »Wir wollen künftig regelmäßig einen Förderpreis ausloben, für junge Künstler und Musiker oder für Schüler mit anderen besonderen Leistungen.« Mit der Limesschule in Altenstadt hat Seum schon gesprochen. »So soll es etwa einen Preis für die beste Geschichtsarbeit geben.« Auch bei ihren Veranstaltungen will die 140 Mitglieder zählende AGGK, die finanzielle Förderungen von Ovag, Sparkasse Oberhessen und VR-Bank Main-Kinzig-Büdingen erhält, Neues wagen. Sie fängt damit im Jubiläumsjahr an.

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