Heuballen angesteckt: Brandstifterin in U-Haft

Weil die Frau dringend verdächtig ist, erneut Strohballen angezündet zu haben, ist gegen eine 55-Jährige am Dienstag Untersuchungshaft verhängt worden.
Zeugen hatten sie am Montag bei der Brandstiftung beobachtet. Die Frau hatte bereits um den Jahreswechsel 2019/2020 mehrere Brände gelegt.
In einer Pressemitteilung vom Donnerstag berichtet die Polizei, dass Zeugen am Montagnachmittag eine verdächtige Frau in einem Feld zwischen dem Kloster Engelthal und der Landesstraße 3189 beobachtet hatten. Diese habe dort offenbar Feuer an einem Stapel Strohballen gelegt und sei anschließend geflüchtet (WZ von gestern).
Weil es der Frau jedoch nur gelang, einen Ballen anzuzünden, konnte die Ausbreitung des Brandes begrenzt werden. Der Landwirt, dem die Ballen gehören, zog den brennenden Ballen mit dem Traktor aus dem Stapel auf eine Freifläche.
Eine Polizeistreife nahm die 55-jährige Frau im Zuge einer Fahndung fest. Die Polizisten fanden im Rucksack der Verdächtigen Spiritus und mehrere Feuerzeuge. Auf Antrag der Staatsanwaltschaft wurde sie am Dienstag einer Haftrichterin vorgeführt. Diese verhängte Untersuchungshaft gegen die Frau, die bereits einschlägig vorbestraft ist und derzeit keinen festen Wohnsitz hat.
Mehrere Vorfälle
Zum Jahreswechsel 2019/2020 kam es in der Umgebung von Altenstadt zu einer Reihe von Brandstiftungen. So verbrannten damals am Abend des 16. Dezembers in der Feldgemarkung Altenstadt zwischen der Bundesstraße 521 und der Autobahn 45 knapp 120 Strohballen, wobei ein Schaden von 3600 Euro entstand. Aufrufe an Zeugen, Beobachtungen zu melden brachten zwar kein Ergebnis. Dafür meldete sich kurz vor Weihnachten 2019 eine damals 52-jährige Frau aus der Gemeinde Glauburg bei der Polizei. Sie gestand nicht nur, am 16. Dezember die Strohballen angezündet zu haben. Auch das Naturfreundehaus am Glauberg und am 23. Dezember das Sportlerheim in Eichen habe sie anzuzünden versucht. Bei beiden Taten erloschen die Flammen jedoch von selbst, sodass nur geringer Sachschaden entstand. Die Polizei untersuchte aufgrund des Hinweises das Naturfreundehaus. Tatsächlich fanden sich dort Hinweise auf eine versuchte Brandstiftung. Wegen der Brandstiftung am 16. Dezember und den beiden gescheiterten Versuchen wurde im Januar 2020 ein Haftbefehl gegen die Frau erlassen.
Doch inzwischen beging sie noch eine weitere Brandstiftung. Am 10. Januar zündete sie auf einer Streuobstwiese zwischen Enzheim und Glauberg einen Stapel von etwa 150 Strohballen an. Durch das Feuer, zu dessen Bekämpfung zahlreiche Feuerwehrleute aus den Gemeinden Glauburg und Altenstadt mehrere Stunden im Einsatz waren, entstand ein Sachschaden von etwa 4500 Euro. Auch diese Tat gestand die Glauburgerin.
Im Juli 2020 wurde die Frau vom Amtsgericht Büdingen zu einer Freiheitsstrafe von zweieinhalb Jahren verurteilt, die sie auch verbüßt hat. Im Juli 2022 war die Frau, die der aktuellen Brandstiftung in der Nähe des Klosters Engelthal verdächtig ist, aus der Haft entlassen worden.