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Wissenswertes auf der Wanderung

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Von: red Redaktion

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Winterwanderung: Auf dem Weg erfahren die Teilnehmenden Wissenswertes über die heimische Natur. © pv

Altenstadt (pm). Kürzlich hatten der Naturschutzring Waldsiedlung sowie die NABU-Gruppe Altenstadt zu einer gemeinsamen Winterwanderung eingeladen. Rund 50 naturinteressierte Menschen von jungen Familien bis zu Senioren waren trotz kühler Temperaturen zum Gemeinschaftshaus Waldsiedlung gekommen. Von der Wanderung berichten die Vereine nun in einer Pressemitteilung.

Von der Waldsiedlung ging es unter der Führung von Dr. Hans-Jörg Wilhelm (Naturschutzring) durch die Nidderaue in Richtung Altenstadt. Wilhelm gab Einblicke in Hintergründe zur Geschichte der Waldsiedlung. Der heutige Radweg war 1937 als Versorgungsgleis des Flugplatzes gebaut worden. Die Umwandlung des Gleises in einen Radweg seit 1984 zeige schwerwiegende Einflüsse auf Natur und Artenvielfalt. Das durch die Aue führende Gleisbett habe Lebensraum für Reptilien geboten, in Gräben seien zahlreiche Amphibienarten vorgekommen, Hecken und verschiedene Blühpflanzen hätten für eine Vielfalt an Vögeln und Insekten gesorgt. »Als Jugendlicher fand ich hier ein Eldorado«, sagte Wilhelm. »Auf dem Heimweg von der Schule zählte ich an einem Tag 36 Schmetterlingsarten. Heute finden wir hier, wenn wir Glück haben, noch sechs Schmetterlingsarten.«

Darüber hinaus erfuhren die Teilnehmenden Interessantes über die Lebensräume der Nidder, ihrer Auen sowie über die Flussrenaturierung. Ein Höhepunkt war dabei die Vorstellung der in der Nidder lebenden Großmuscheln und ihrer Lebensweise anhand mitgebrachter Leerschalen. In der Nidder finden sich unter anderem Malermuschel und Gemeine Teichmuschel.

In Altenstadt angekommen, übernahm Thomas Sommer (NABU) die Führung und erzählte vom Lebensraum Streuobstwiese, in dem bis zu 5000 Arten vorkommen können, sowie über historische Entwicklungen der Streuobstwiesennutzung in Hessen von der Römerzeit bis heute. Aufgrund des starken Rückgangs der Wiesen würden diese inzwischen als stark gefährdeter Lebensraumtyp eingestuft und stünden im besonderen Fokus des Naturschutzes. »Streuobstwiesen prägen die Landschaft meiner Heimat und sind für mich nicht wegzudenken«, betont Sommer. »Ich werde mich dafür einsetzen, dass diese schützenswerten Biotope auch für die nachfolgenden Generationen erhalten bleiben.«

Ziel der Wanderung war die Klaus-Bobrich-Hütte in Altenstadt. Dort klang der Vormittag bei einem gemütlichen Beisammensein mit Grillwürstchen, Salaten und wärmendem Apfelglühwein aus.

Das Feedback der Teilnehmenden war positiv. Die Spenden der Teilnehmenden kommen der Vereinsarbeit zugute.

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