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Altenstadts älteste Feuerwehr feiert

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Im ersten Teil der Lindheimer Feuerwehrfeierlichkeiten steht noch der Nachwuchs im Mittelpunkt. Verschiedene Teams kämpfen beim Bambini-Wettbewerb mit viel Geschick um Sieg und Pokal. © Jürgen W. Niehoff

Mit einem Tag der offenen Tür gewährt die Feuerwehr Lindheim nicht nur Einblicke in ihre Arbeit, sondern feiert in diesem Jahr auch ihr 125-jähriges Bestehen. Zahlreiche Gäste feierten mit.

Lindheim (jwn). Zwei Anlässe, ein Fest: Ihren alle zwei Jahre stattfindenden Tag der offenen Tür erweitert die Freiwillige Feuerwehr Lindheim dieses Mal um ein besonderes Jubiläum. Denn in diesem Jahr können die Brandschützer auf ihr 125-jähriges Bestehen zurückblicken. Bei idealen Wetterbedingungen - es war weder zu heiß noch regnete es - nutzen zahlreiche Gäste die Gelegenheit, mit den Jubilaren ausgiebig zu feiern.

Einer der Höhepunkte des Tags der offenen Tür war sicherlich der sportliche Wettkampf der Bambinis, an dem gleich mehrere Mannschaften der Lindheimer Jugendwehr teilnahmen. Am Schluss nahm eines dieser Teams auch den Siegerpokal mit nach Hause. Die Bambinis bereiten den Verantwortlichen bei Lindheims Wehr sowieso große Freude, denn die Abteilung zählt derzeit 30 Kinder, genauso viele wie die Einsatzabteilung an Kräften aufbieten kann. Zwölf Jugendliche gehören der Jugendfeuerwehr an.

Langfristig bleibt Fusion ein Thema

»Leider bleiben nicht alle Kinder und Jugendlichen dabei, denn sonst hätten wir keine Nachwuchssorgen«, berichtet Felix Schultz-Leitz, der stellvertretende Wehrführer und Zweite Vorsitzende des Feuerwehrvereins. Auch wenn nach seinen Worten die Tagesalarmbereitschaft bei der Lindheimer Feuerwehr noch kein Problem darstelle, so plant man doch schon auf lange Sicht ein Zusammengehen mit der Feuerwehr aus dem Nachbarort Heegheim. Der Bau eines neuen gemeinsamen Feuerwehrhauses zwischen Lindheim und Heegheim hat die politische Hürde bereits genommen.

1898 gründete sich die Freiwillige Feuerwehr Lindheim und ist damit die älteste Feuerwehr der Gemeinde Altenstadt. Drei Fahrzeuge, ein Löschgruppen-Fahrzeug LF 8/6, ein Gerätewagen und ein Mannschaftstransportfahrzeug, nennt sie ihr Eigen. Natürlich gab es vor dem Gründungsjahr 1898 auch schon eine Feuerwehr, doch handelte es sich dabei um eine Berufsfeuerwehr. »Diesen Luxus können wir uns heute nicht mehr leisten und sind deshalb stolz auf unsere ehrenamtlichen Kräfte«, dankte der Vorsitzende des Feuerwehrvereins, Raimund Nattler, während der Jubiläumsfeier den Lindheimer Einsatzkräften. Der Verein ist mit gut 500 Mitgliedern heute der größte Lindheimer Verein.

Für Sicherheit Sorge tragen

»Als wir nach Lindheim zogen, sind mein Mann und ich auch gleich dem Feuerwehrverein beigetreten. Immerhin sorgen dessen Einsatzkräfte für die Sicherheit in unserem Ort«, betonte auch SPD-Landtagsabgeordnete Lisa Gnadl bei der Feier. Das Fest fiel allerdings kleiner aus, weil es, wie Nattler bedauernd feststellte, dem Verein an freiwilligen Helfern fehlt, die für solche Feiern notwendig sind.

Nach der Ehrung von Christian Hühn und Ingo Wörner für ihre erfolgreiche Jugendarbeit ergriff Landrat Jan Weckler das Wort. Er kam nach Lindheim, um dem Feuerwehrverein anlässlich seines 125-jährigen Bestehens die Ehrenplakette des Landes Hessen zu überreichen. »Ihre Feuerwehr lebt. Sie ist mitten im Ort und nur sie kann hier für Sicherheit sorgen«, betonte Weckler. In diesem Zusammenhang unterstrich der Landrat auch noch einmal die Bedeutung ehrenamtlichen Engagements: Die Wehr lebe auch deshalb, weil es in den 125 Jahren ihres Bestehens immer jemanden gab, der die Verantwortung übernahm und später den Staffelstab an die nächste Generation weitergab. »Wer weiß, was in den nächsten 50 oder 100 Jahren passiert? Wird es dann noch Einsatzkräfte geben. Oder werden sie ersetzt durch Drohnen, selbstfahrende Fahrzeuge und ganz neue Technik, die wir noch gar nicht kennen?«, wagte der Landrat einen Blick in die Zukunft.

Dann aber war feiern angesagt, was am Ende auch der Feuerwehr nützt. Denn die Einnahmen gibt man ausschließlich zur Beschaffung von Ausrüstung aus. So finanzierte man in der Vergangenheit aus diesen Eigenmitteln beispielsweise ein Mannschafts-Transportfahrzeug, einen Gerätewagen, einen hydraulischen Rettungssatz und einen Hochdrucklüfter.

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Landrat Jan Weckler (2.v.l.) überreicht eine Ehrenplakette des Landes Hessen an Feuerwehr-Chef Raimund Nattler (2.v.r.). Mit dabei Landtagsabgeordnete Lisa Gnadl und Wehrführer Falk König. © Jürgen W. Niehoff

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