Anerkennung und Anreiz

Hirzenhain (sw). Die Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr Hirzenhain erhalten künftig eine Rente für ihren ehrenamtlichen Dienst. Das beschlossen die Gemeindevertreter einstimmig während ihrer jüngsten Sitzung. Die neue Feuerwehrrente wird zum 1. Juni eingeführt.
Andreas Müth, dessen CDU-Fraktion den Antrag eingebracht hatte, betonte, dass der Dienst der Feuerwehrleute unter allen ehrenamtlichen Engagements herausrage. »Das hat unbedingt öffentliche Anerkennung verdient«, sagte er. Die Rente soll nach Dienstjahren und jährlichen Dienststunden berechnet werden. »Wir müssen für die Feuerwehren etwas tun, um die Attraktivität des Brandschutzes zu steigern«, sagte UWG-Fraktionsvorsitzender Marcel Weber.
Die Feuerwehrmänner und -frauen erfüllten mit ihrem ehrenamtlichen Dienst eine gesetzliche Pflichtaufgabe der Gemeinde, hieß es in der Vorlage. Die demografische Entwicklung und grundlegende Veränderungen im Arbeitsleben und bei der Freizeitgestaltung machten es aber zunehmend schwieriger, Menschen für die Feuerwehr zu gewinnen. Alternativ müsste hauptamtliches Personal eingesetzt werden, das würde zu einer erheblichen finanziellen Mehrbelastung für die Gemeinde führen. Die Feuerwehrrente sei in diesem Zusammenhang ein »neuartiger Motivationsanreiz«. Das wie eine Rentenversicherung konzipierte Modell der Feuerwehrrente basiert auf einem Aktienfonds.
Gemeinde zahlt monatlich ein
Grundlage für den Anspruch auf die Feuerwehrrente sind 40 nachgewiesene Dienststunden im Jahr, ab 20 Stunden gibt es einen Anspruch auf den halben Rentenbetrag. Der Anspruch für neue Mitglieder beginnt ab dem zweiten Jahr in der Feuerwehr Hirzenhain.
Abhängig von den Dienstjahren zahlt die Gemeinde monatlich für jeden Feuerwehraktiven zwischen 30 und 60 Euro in den Versicherungsvertrag ein. Ab dem 67. Lebensjahr kann die erreichte Rente in einem Rutsch oder in monatlichen Teilsummen ausgezahlt werden. Neben der Finanzierung durch die Gemeinde sind auch individuelle Zuzahlungen möglich.
Aktuell gibt es in Hirzenhain etwa 50 Einsatzkräfte. Bei einer angenommenen 50-prozentigen Inanspruchnahme der Feuerwehrrente durch die Aktiven der Einsatzabteilung muss die Gemeinde rund 15 000 Euro jährlich tragen.
Am Ende hat sich eine nicht unerhebliche Summe aufgebaut. In einer Beispielrechnung für eine 41-jährige Person mit aktuell 22 Dienstjahren beträgt die voraussichtlich im Jahr 2049 fällige Summe knapp 32 000 Euro.