Aschermittwochstradition neu belebt

Büdingen (red). Mit ihrem Heringsessen zum Aschermittwoch hat die CDU Düdelsheim in diesem Jahr wieder an eine Tradition aus der Zeit vor der Corona-Pandemie angeknüpft. Der Ortsverband hatte Bürgermeister Benjamin Harris eingeladen, um an ihn auch kritische Fragen zu Situation und Entwicklung der Stadt zu stellen. Ortsverbandsvorsitzender Heinz-Martin Rüb erinnerte daran, dass es Teil der Tradition des Heringsessens der CDU sei, Gäste einzuladen, die über wichtige Themen informieren.
So habe man beim letzten Heringsessen vor der Pandemie im Jahr 2020 vom Leiter des Forstamts Nidda, Bernd Reißmannm, erfahren, wie sich der Klimawandel auf den Wald auswirkt und wie Hessen Forst darauf reagiert.
»Wir sind sehr froh, dass die fünfte Jahreszeit in diesem Jahr wieder gefeiert wurde«, freute sich Rüb. Ausdrücklich lobte er das Programm, das die Dilsemer Windmächer organisiert hatten. Mit ausverkauften Veranstaltungen und einem gelungenen Umzug hatten sie erfolgreich an die Tradition angeknüpft. Die Pandemie habe auch seinen Wahlkampf und besonders die ersten Monate als Bürgermeister geprägt, erklärte Harris auf Rübs Frage. Zwar habe sich die Infektionslage weitgehend entspannt. Aber »Corona ist noch da, ich merke das am Krankenstand«, betonte Harris.
Er berichtete, dass eine der wichtigsten Aufgaben nach seinem Amtsantritt gewesen sei, die Verwaltung wieder aufzubauen. Deshalb habe er auch unmittelbar als die Entscheidung am Wahlabend feststand, die Mitarbeiter in der Verwaltung besucht und sich für ihre Arbeit bei der Organisation der Wahl bedankt.
Es sei gelungen, mit Fehlern in der Verwaltung umzugehen. »Einen Fehler zu machen, ist nicht schlimm«, betonte Harris. Doch müsse man daraus lernen. Fehler sollten sich nicht wiederholen. Ein Erfolg dieses neuen Umgangs mit den Kollegen und auch unter ihnen sei, dass die Fluktuation gestoppt worden sei.
Früher hätten sich viele Mitarbeiter bei anderen Verwaltungen in der Region oder auch in Nachbarkreisen beworben. »Das ist etwas, das wir uns beim heutigen Fachkräftemangel nicht leisten können«, mahnte er. Er dankte in diesem Zusammenhang auch der Ersten Stadträtin Katja Euler, mit der er sehr gut zusammen arbeite.
Erfolge beim Hoichwasserschutz
Harris erläuterte, dass Politik und die Arbeit des Bürgermeisters nicht immer einfach seien. So müsse er gegen seine Überzeugungen darauf verzichten, bei der grundhaften Sanierung der Hauptstraße auch die Gehwege komplett zu erneuern. Die Stadtverordnetenversammlung habe sich gegen die Erneuerung ausgesprochen. »Ich persönlich hätte es anders gemacht«, stellte er fest. Doch er müsse sich der Entscheidung der Mehrheit beugen. Die Sicherung der Gehwege gegen das Absacken bei der Erneuerung der Straße seien zusätzliche Kosten, die einen möglichen Einspareffekt wieder aufheben.
Erfolge gebe es dagegen beim Hochwasserschutz. Harris berichtete, dass er »mit Pragmatismus alte Konflikte mit dem Wasserverband Nidder-Seemenbach und dem Eigentümer der Seemenbachmauer beendet« habe.
Stattdessen habe er mit beiden nach Lösungen gesucht. Dadurch könne die Mauer in das Eigentum der Stadt übergehen und saniert werden. Inzwischen seien endlich auch die Voruntersuchungen begonnen worden, um nach Jahrzehnten einen exakten Standort für das Rückhaltebecken am Hammer festzulegen.
»Da hat die Stadt definitiv den Bauboom der letzten Jahre verpasst«, bedauerte Harris, dass die Entwicklung des Baugebiets Eichmorgen noch mindestens bis nächstes Jahr dauern werde. Er betonte auf Nachfrage von Ortsvorsteher Ramon Franke, dass der Neubau des Feuerwehrhauses davon nicht betroffen sei. Dieser solle im Jahr 2025 umgesetzt werden.