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Auf Knien und mit Kochlöffel

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Nach zweieinhalb Stunden spannender Ausscheidungskämpfe stehen die Weltmeister im Topfschlagen fest. Es sind (v. l.) die Topfschlagen-Boys (Moritz Loroch und Jonathan Radhofer) aus Altenstadt auf Platz zwei, die Gewinner Sabrina und Helge Schenderlein aus Lindheim als Team Zerberus und auf Platz drei die Topflappen aus Oberau mit Dennis Niedt und Dieter Schiefelbein, dem Weltmeister im Schnullerweitspucken. © Ingeborg Schneider

Boris Meinzer landet mit einem Gaudi-Wettbewerb erneut einen Erfolg. Mit der Weltmeisterschaft im Topfschlagen erlebt das Publikum in Lindheim einen Wettkampf, der dank professioneller Organisation das Zeug dazu hat, auch langfristig für Furore zu sorgen. Sabrina und Helge Schenderlein holen sich den ersten Titel.

Der in Oberau ansässige FFH-Comedian Boris Meinzer und sein Team der Meinzer Fastnacht sind bekannt für Gaudi-Weltmeisterschaften. Am Wochenende gelang ihnen ein erneuter Coup, diesmal mit der olympiaverdächtigen Weltmeisterschaft im Topfschlagen. Austragungsort war nach wochenlangem Training (diese Zeitung berichtete) das Bürgerhaus in Lindheim. Dank zahlreicher Sponsoren war das Bürgerhaus professionell ausgestattet: mit Spielfeld, Bande und Werbung, einem erhöhten Podest für die jeweiligen Kommandeure und Rufer, mit entsprechender Technik zur Erfassung der Teams und ihrer Suchzeiten sowie mit Spielecke für die Kinder, Eis vom Café Dolomiti in Altenstadt und kühlen Getränken.

Erlös für Kinderhospiz

Nach einem vergnüglichen Warm up für die Jüngsten am Nachmittag, bei dem es keine Verlierer, dafür jedoch Belohnungen in Form von Süßigkeiten gab, eröffneten Boris Meinzer, Partymann Atze (Nico Atzert), Dragqueen Olga Orange und der vierfache Juniorenweltmeister im Boxen, Luca Antonio Cinqueoncie, gemeinsam die Hauptrunde mit insgesamt 16 Wettkampfteams. Im Zuge der Ausscheidungen stiftete der junge Sportler zwei handsignierte Boxhandschuhe zur Versteigerung - der Erlös komme dem Offenbacher Kinderhospiz des Malteser Hilfsdienstes zugute, ließen er und sein Vater und Manger, Michael Cinqueoncie, verlauten.

Die zum Teil fantasievoll gekleideten Teams mit Namen wie Suppentopf, Topflappen, Topf Bros und Topfatlethen lieferten sich ein spannendes Kopf-an-Kopf-Rennen, dreimal mussten Teilsiege durch ein Stechen zwischen zwei Mannschaften ermittelt werden. Der Kinderweltrekord im Topfschlagen ging mit 3,5 Sekunden Suchzeit sowie viel Unterstützung durch das Publikum an die beiden Jüngsten Superhelden Boys Jannis und Louis, beide fünf Jahre alt.

Nach zweieinhalb Stunden mitreißender Ausscheidungskämpfe standen die Weltmeister im Topfschlagen fest: Es sind Sabrina und Helge Schenderlein aus Lindheim als Team Zerberus, die Topfschlagen-Boys Moritz Loroch und Jonathan Radhofer aus Altenstadt auf Platz zwei sowie auf Platz drei die Topflappen aus Oberau mit Dennis Niedt und Dieter Schiefelbein, dem amtierenden Weltmeister in einem weiteren Meinzer-Gaudiwettbewerb - dem Schnullerweitspucken. Einen Sonderpreis in Form eines Friseurgutscheins gab es für das schönste unter den prächtigen Kostümen: Da lag das Team Krabbelgruppe in Rosa und Blau knapp vor der Mad Tea Party mit Figuren aus »Alice im Wunderland«.

Heiß- und Kalt- Kommandos

Bis es jedoch soweit war, wurden die Zuschauer in Lindheim Zeugen eines engagierten, von Moderator Boris Meinzer, Schiedsrichter Patrick Holtmann, Techniker Marcus Häubl und Organisator Peter Spicks professionell geleiteten Wettkampfs. Von der Startauslosung über den Einsatz von Klopfer/Sucher und Kommandant/Rufer bis hin zur Preisverleihung stand diese »noch junge, dennoch olympiaverdächtige Sportart« (Meinzer) einer ernsthaften und offiziellen Konkurrenz in nichts nach.

Und tatsächlich herrschte atemlose Stille im Publikum, wenn der jeweilige Sucher mit verbundenen Augen, auf Knien und mit einem Kochlöffel ausgerüstet, den Topf zu suchen begann, geleitet nur durch die Heiß- und Kalt-Kommandos des Rufers. Im Halbfinale, das es an Dramatik nahezu mit der Basketball-WM in Manila aufnehmen konnte, kam es zu einem Stechen zwischen den Topfschlagboys und den Tauben Nüsschen, das die erstgenannten für sich entscheiden konnten, um sich dann dem siegreichen Team Zerberus geschlagen geben zu müssen, das die letzten beiden Durchgänge mit einer Gesamtsuchzeit von 22 Sekunden absolvierte.

Alle Wettbewerber erhielten Freikarten für die Meinzer Fastnacht, die am 20. Januar 2024 in der Altenstadthalle steigt. Die erstplatzierte Familie Schenderlein freute sich zudem über einen Gutschein für ein Topfset von Küchen-Krüger in Nidderau. Eintrittskarten für einen Box-Wettkampf mit Luca Antonio Cinqueoncie in Stuttgart gingen an die zweitplatzierten Topfschlagen-Boys, während die Topflappen aus Oberau einen Kasten Bier bejubelten. Am Ende versprach Boris Meinzer eine Neuauflage der Gaudi-Weltmeisterschaft im Topfschlagen fürs Frühjahr 2024.

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Einen Sonderpreis erhält das schönste unter den fantasievollen Kostümen: Das Team Krabbelgruppe in Rosa und Blau liegt vor der Mad Tea Party mit Figuren aus »Alice im Wunderland«. © Ingeborg Schneider

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