»Aufmerksam begleiten«
Büdingen (red). »Rückstau im Berufsverkehr an den Büdinger Ortseingängen, ständig neue Baumaßnahmen an Brücken, Bundes- oder Landesstraßen - die Situation nervt nicht nur die vielen berufstätigen Pendler und Anwohner. Ein Dauerthema in Büdingen, wenn man sich die vergangenen 20 Jahre in Erinnerung ruft«; stellt die Büdinger FWG kritisch fest. Jüngstes Beispiel seien die Bauvorhaben auf der Kreisstraße nach Orleshausen und entlang der B 457 nach Gründau.
In der Fragestunde zur jüngsten Stadtverordnetenversammlung haben die Freien Wähler »auf verschiedene Missstände aufmerksam gemacht«. In einer Pressemitteilung geht der Fraktionsvorsitzende Ulrich Majunke ins Detail: »Es ist wichtig, dass wir diese Punkte jetzt einmal thematisieren, denn man sieht gegenwärtig sehr deutlich, wie hoch die Belastung für Orleshausen tatsächlich ist und welch wichtige Funktion die zusätzliche Verbindung für den Straßenverkehr erfüllt.«
Über die Ortsumgehung werde seit Jahren diskutiert und den Anwohnern »von fast allen Landes- oder Bundespolitikern wunderbare Versprechungen gemacht«. Über die Begriffe Verkehrswende und andere Formen des Mobilitätswechsels werde seit vielen Jahren »in vielen schön formulierten Sonntagsreden« gesprochen. Dann heiße es: Rauf aufs Fahrrad und anschließend weiter mit der Bahn.
»Das hört man immer wieder. Allesamt gute Vorschläge, nur die notwendigen Ergebnisse mit Bus oder Bahn pünktlich auf die Arbeit nach Frankfurt, Hanau, Offenbach oder Friedberg zu kommen existieren nicht«, kritisiert die FWG. Das Gegenteil sei der Fall, »und dabei sind die Realitäten an den entscheidenden Stellen, vor allem im Landtag bekannt«.
Zahlreiche Lücken zu schließen
Die Gelder flössen in einem großen Umfang in andere Richtungen oder Prioritäten. »Wer unter diesen Bedingungen glaubt, die Menschen in unserer ländlichen Region könnten auf den eigenen Pkw verzichten, wer die Mobilitätswende verspricht, der gaukelt den Bürgerinnen und Bürgern ganz bewusst falsche Tatsachen vor. Der Ausbau der Radwege - insbesondere besserer Verbindungen von den Stadtteilen in die Kernstadt - ist auch eine Büdinger Aufgabe, die man jetzt gezielt angehen müsse. »Da ist manches passiert, aber es gibt noch zahlreiche Lücken, die nun geschlossen werden müssen.» Auch diese große Herausforderung werde Büdingen nicht ohne Unterstützung von Bund, Land und Kreis stemmen können.«
Wichtig ist der FWG aber auch, dass die anstehenden Baumaßnahmen übergeordneter Träger durch den Bürgermeister als Ortspolizeibehörde aufmerksam begleitet werden. Sanierungsarbeiten der B 521 in Düdelsheim und der Vogelsbergstraße mit Kälberbachbrücke stehen an. Hier gebe es Verbesserungspotenzial: »Aufmerksam begleiten heißt für uns, Einfluss zu nehmen auf die Gestaltung effizienter Bauzeiten und Abläufe. Gleichzeitig müssen die Bürgerinnen und Bürger umfassend bzw. rechtzeitig informiert werden. Verkehrskontrollen auf Nebenstrecken sollten sich an der Verhältnismäßigkeit der aktuellen Situation orientieren und auch mal über den Tellerrand hinausgedacht werden.«