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Austauschprogramm: Vogelsbergschüler erleben spanischen Schullalltag

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Austausch unter südlicher Sonne: die spanischen Schüler und Pädagogen und die Besuchsgruppe der Vogelsbergschule beim gemeinsamen Gruppenfoto. © pv

Eine Gruppe der Vogelsbergschule in Schotten weilte kürzllich für eine Woche zu einem Austausch in der Nähe von Alicante. Dabei lernten die jungen Leute auch den spanischen Schulalltag kennen.

Schotten (sw). Seit einigen Jahren engagiert sich die Vogelsbergschule in Austauschprojekten mit anderen europäischen Ländern. Die Aktivitäten sind eingebettet in das Erasmus-Programm der Europäischen Union, das Schülern und Lehrkräften unterschiedliche Bildungs- und Arbeitswelten näherbringen soll.

Der Teilnahme geht ein bürokratisches Akkreditierungsverfahren voraus, das mit einem nicht unerheblichen Aufwand verbunden ist, wie die Pädagogen Isabel Packheiser und Ralf Schäfer berichten.

So muss jährlich ein neuer Budgetantrag gestellt werden, in dem akribisch Ziele, Themen und die geplanten Aktivitäten genau aufgeführt werden.

Viele Anträge engen Spielraum ein

Das Interesse an dem Erasmus-Programm habe zugenommen, sagen die beiden Lehrkräfte. In Deutschland seien noch nie so viele Anträge wie in diesem Jahr gestellt worden. Das führe bei den finanziellen Spielräumen andererseits auch zu Kürzungen für jede einzelne Schule.

Umwelt und Nachhaltigkeit, demokratische Werte, die Digitalisierung und Berufsorientierung sowie das Erlernen von Fremdsprachen sind Themen, die auch für die neue Planungsphase bis Sommer nächsten Jahres Schwerpunkte bilden.

Im Mittelpunkt der Aktivitäten stehen der Austausch von Schülergruppen oder einzelner Jugendlicher und die Fortbildung von Lehrkräften. Nach vielen gemeinsamen Aktivitäten mit einer Schule in Estland wurden im abgelaufenen Schuljahr die Verbindungen nach Spanien gefördert.

So verbrachten 15 Schülerinnen und Schüler der neunten Klassen des gymnasialen Zweiges und der Realschule einen einwöchigen Aufenthalt in Monóvar, im Südosten von Spanien, in der Nähe von Alicante. Sie wurden von den Lehrkräften Aysegül Esmer, Ralf Schäfer und Alena Werda begleitet.

Die Mehrzahl der Jugendlichen hatte zur Vorbereitung einen Wahlpflichtkurs besucht. Im Vorfeld hatten die Schüler der Vogelsbergschule schon über digitale Medien mit ihren Schulkameraden in Spanien Kontakt aufgenommen.

Am Ersten Tag wurde die Schottener Gruppe in der Schule Colegio Divina Pastora von Monóvar von der dortigen Erasmus-Koordinatorin und Englischlehrerin Ana Mará Gómez und der Deutschlehrerin Irene Esteve Sala begrüßt.

Dazu erklang das Stück »Ode an die Freude«, zu dem spanische Schülerinnen und Schüler einen Tanz aufführten.

Experte informiert übers Mittelmeer

Im Laufe der Besuchswoche wurde auch ein Ausflug nach Alicante unternommen. Dabei wurde den deutschen Jugendlichen von einem örtlichen Mittelmeer-Experten viele Informationen zur wichtigen Rolle des Neptungrases vermittelt.

Es ist im Mittelmeer heimisch und bildet Seegraswiesen, die als Kohlendioxidspeicher eine wichtige Rolle im Ökosystem spielen. Ein weiteres Thema waren die negativen Folgen der Meeresverschmutzung mit Mikroplastik.

Da der Aufenthalt mit der letzten Schulwoche in Spanien zusammenfiel, fanden mehrere Festivitäten wie Tanzen, Sport oder gemeinsames Essen statt, an denen - wie auch an den Vorbereitungen - die Schüler aus dem Vogelsberg teilnahmen.

Ungewöhnlich für die Pennäler aus Schotten waren die Schuluniformen, die die Kinder und Jugendlichen der katholischen Privatschule in Monovár trugen.

Im November wird eine Abordnung aus der spanischen Partnerschule in Schotten erwartet. Zeitgleich ist geplant, dass auch estnische Gastschüler in Schotten zu einem Aufenthalt begrüßt werden.

Zur selben Zeit hielten sich Noah Schleuning und Lauritz Friedrich aus der Klasse 7aG als Gastschüler mit privater Unterbringung für 14 Tage in Monovár auf.

Sie lernten dabei den spanischen Schullalltag kennen und konnten ihre Sprachfertigkeiten in Spanisch und Englisch verbessern und auch etwas an Sozialkompetenz und Selbstvertrauen in dem für sie fremden Land tanken.

Im Rahmen des Austauschs von Lehrkräften nahm Aysegül Esmer in der ersten Ferienwoche an einer Fortbildung für Lehrkräfte in Dublin zum Thema Digitalisierung teil. Zwei weitere Fortbildungen für Pädagogen sind in Schweden und Italien geplant.

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