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Neuer Pächter: »Teichhaus« bekommt bald neuen Namen

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Von: Christoph Agel

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Das »Teichhaus« wird zum 1. November von neuen Pächtern übernommen, die dem Restaurant den Namen »Zeitgeist« geben werden. © Nicole Merz

Das Restaurant »Teichhaus« im Bad Nauheimer Kurpark wird ab 1. November 2023 »Zeitgeist« heißen. Neue Pächter übernehmen das Ruder. Man kennt sie aus der »Alten Klostermühle« bei Lich.

Die Lage könnte kaum besser sein, vor allem wenn die Sonne scheint: Im Bad Nauheimer Kurpark hält man sich gerne auf, geht spazieren, genießt das gepflegte Grün, beobachtet Enten und Gänse und schaut aufs Wasser des Großen und des Kleinen Teichs. Wer seinem Gaumen was Gutes tun möchte, gönnt sich etwas Leckeres beim »Teichhaus«. Ab November wird das Restaurant einen neuen Namen tragen. Annika Grammozis und ihr Lebensgefährte Marcus Geist werden dort die Regie übernehmen und die Location unter dem Namen »Zeitgeist« führen.

Für die beiden ist es ein Neustart nach einer schweren Zeit. Bis 2022 hatten sie das Restaurant »Alte Klostermühle« in Kloster Arnsburg bei Lich betrieben. Doch dann brannte im August in der historischen Anlage die Zehntscheune ab, nur die Mauern blieben stehen. Die Feuerwehr verhinderte ein Übergreifen der Flammen auf das Restaurant, doch in der Zehntscheune waren die zentrale Heizung, der Weinkeller und das Lager untergebracht. Da sich der Besitzer nicht in der Lage sah, schnell für adäquaten Ersatz zu sorgen, zogen die Pächter nach acht Jahren in der Klostermühle schweren Herzens und unter Tränen die Reißleine. Das Restaurant sei nicht mehr wirtschaftlich zu betreiben, sagten sie damals.

Neben Restaurant auch ein Kiosk

So viel zum traurigen Kapitel, doch es geht voran. Grammozis und Geist blicken voller Vorfreude auf den 1. November - und nach Bad Nauheim. Dort werden sie die neuen Pächter des Restaurants am Großen Teich, das dann unter dem Namen »Zeitgeist« firmieren wird. »Ich liebe alles, was Geschichte hat. Das hat es dort auch. Und ich finde, auch eine schöne Geschichte, eine Tradition«, sagt Grammozis. »Es ist eine schöne Idee, diesen Zeitgeist einzufangen und mit Neuem zu kombinieren.«

Der jetzige Pächter werde einen Monat vorher aufhören, dann können die beiden Neuen und ihr Team mit den finalen Vorbereitungen beginnen - auch was das Erscheinungsbild betrifft. »Es soll freundlich sein, man muss sich einfach wohlfühlen«, bringt es Grammozis auf den Punkt. »Es wird sich auf jeden Fall an diesem Ort einiges ändern«, kündigt sie an und meint damit das Gesamtpaket.

Mittags werde das Restaurant, das sich im Erdgeschoss und im Außenbereich, nicht jedoch im ersten Stock befinden wird, ein Business-Lunch anbieten, mit leichter gesunder Küche, kündigt Marcus Geist an. Danach werde es zwischenzeitlich geschlossen und abends dann mit einer größeren Karte aufwarten. Daneben wird es einen durchgehend geöffneten Kiosk geben - mit einem Angebot von Kuchen bis Currywurst. »Der Kiosk ist das Augenzwinkern vom ›Zeitgeist‹«, sagt Grammozis. Das Restaurant wird innen über 70 Plätze plus etwa 20 in einem kleineren Raum und auf der Terrasse über circa 40 bis 50 Plätze verfügen, beim Kiosk werden es rund 80 sein.

Das ganze Team kommt mit

Was die Küche angeht, so kündigt Grammozis »die gewohnte Qualität unserer Speisen« an. Man kaufe in der Region ein, und das saisonal. »Eine ehrliche, bodenständige, aber auch kreative und schöne Küche.« Das Auge esse schließlich mit. Geist unterstreicht den Wert der Nachhaltigkeit: So kaufe man ganze Tiere, die man verarbeite, und so könnten daraus beispielsweise auch Bratwürste für den Kiosk gefertigt werden. Neben dem normalen Betrieb soll es im »Zeitgeist« auch Firmenfeiern, Hochzeiten und Taufen geben. Was Ruhetage betrifft, so ist noch nichts in trockenen Tüchern. Eine Variante wäre, montags und dienstags zu pausieren, so wie früher in der Klostermühle. Dann hätten die Mitarbeiter eine Art Wochenende. Den Kiosk könnte man eventuell auch an diesen Tagen öffnen.

Stichwort Mitarbeiter: Das komplette Team, das gemeinsam mit Grammozis und Geist für den Betrieb in Kloster Arnsburg gesorgt hat, steigt auch in Bad Nauheim wieder mit ein. Wovon das Pächter-Paar begeistert ist. Alle haben gemeinsam auch die schwere Zeit nach dem Brand durchgestanden, sich gegenseitig Kraft gegeben. »Der Zusammenhalt war der Wahnsinn«, sagt Annika Grammozis. »Wir haben zusammen geweint, zusammen Ideen gehabt, zusammen die Mühle ausgeräumt.« Bald können sie alle wieder gemeinsam anpacken - am Großen Teich in der Kurstadt. Und wenn diesmal Tränen fließen, dann sicherlich nur vor Freude.

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