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5000 Euro der WZ für die Bad Nauheimer Windmühle

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Von: Rebecca Fulle

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WZ-Geschäftsführer Dr. Jan Eric Rempel, Schriftführer Erwin Helfrich und Dr. Thomas Schwab (v.l.) diskutieren bei der Scheck-Übergabe über die vielen Möglichkeiten, die die Mühle künftig bietet. © Nicole Merz

Dr. Jan Eric Rempel, Geschäftsführer der Wetterauer Zeitung, ist in Bad Nauheim mit Vertretern des Vereins Wind- und Wasserkunst zusammengekommen, um eine Spende zu überreichen.

Sie kommen dem Ziel immer näher. Seit Dienstag fehlen den Mitgliedern vom Verein Wind- und Wasserkunst Bad Nauheim von insgesamt 800 000 Euro nur noch 100 000 Euro für die Wiederherstellung der Bad Nauheimer Windmühle an der Langen Wand. Denn die Wetterauer Zeitung hat ihre diesjährige Weihnachtsspende in Höhe von 5000 Euro dem Verein zukommen lassen. Das Geld wird in den Bau der Technik einfließen. »Wir sind natürlich total glücklich und auch überrascht, dass wir diese Unterstützung erhalten. Das hilft uns enorm, um das Projekt umzusetzen«, betonten am Dienstag bei strahlendem Sonnenschein Dr. Thomas Schwab, Vorsitzender des Vereins Wind- und Wasserkunst Bad Nauheim, und Schriftführer Erwin Helfrich vor der Mühle.

Wiederaufbau-Idee entstand 2004

Aus der Verlagszentrale in Gießen angereist war Dr. Jan Eric Rempel, der den Scheck symbolisch überreichte und am Ende selbst mit Architektin Alexandra Vydra die alten Holztreppen der Mühle emporstieg. »Ein traumhafter Ausblick bis weit hinter Friedberg und ein wunderbares Engagement der Vereinsmitarbeiter hier«, schwärmte der WZ-Geschäftsführer. Jedes Jahr unterstütze der Verlag in der besinnlichen Zeit soziale Projekte oder den Städtebau, erklärte Dr. Jan Eric Rempel. Diesmal habe ihn die Idee begeistert, die Mühle wiederzubeleben.

Diese Vision für den Wiederaufbau sei bereits 2004 entstanden, erinnerte Dr. Thomas Schwab an die Anfänge dieser Initiative. Beim Deutschen Mühlentag in Bad Nauheim waren Historiker, Mühlenbauer und Denkmalpfleger vor Ort. Von denen sei der Vorschlag gekommen, die Windmühle wieder herzustellen. »Danach sind erst einmal einige Jahre ins Land gegangen«, erläuterte Schwab. Der kürzlich verstorbene Bürgermeister Bernd Witzel hat sich damals für den Wiederaufbau stark gemacht. 2013 wurde der Verein Wind- und Wasserkunst Bad Nauheim gegründet mit dem Ziel, die »südlichste Mühle Deutschlands« wieder zu renovieren. »Allerdings hatte Bernd Witzel vom finanziellen Aufwand her ganz andere Vorstellungen, die wir am Ende nie erfüllen konnten«, meinte Dr. Thomas Schwab am Dienstag und nannte Witzels geschätzten Betrag von 130 000 Euro für die Investition. Also ein Bruchteil der tatsächlichen Summe nun.

Andrea Berg oder Helene Fischer?

»Dann stellten sich uns vier Hürden«, ergänzte Thomas Schwab. Zuerst schlossen sie einen Überlassungsvertrag mit der Stadt Bad Nauheim auf die Dauer von 30 Jahren, da der Turm der Stadt gehört. Anschließend holte sich der Verein die Genehmigung der Denkmalschutzbehörde für die offiziell genannte »funktionsfähige Wiederherstellung nach historischem Vorbild«. Die nächste Hürde war die Baugenehmigung, die man 2020 erhielt. »Die letzte Hürde ist die Finanzierung.« Der Großteil der Summe fließe in die Technik. »Die Turmkappe, die Zahnräder, die Flügel«, zählte Schwab auf. Viel Rückenwind spüre die Mühle nun auch von Bürgermeister Klaus Kreß.

Der Bau soll Mitte nächsten Jahres abgeschlossen sein - vorausgesetzt, die 100 000 Euro treffen noch ein. »Die Mühle wird dann voraussichtlich zu bestimmten Zwecken an Wochenenden laufen«, sagte Schwab. Junge Paare könnten dort heiraten. Und beim Blick gemeinsam mit Dr. Jan Eric Rempel auf die sonnigen und verschneiten Wiesen vor der Mühle kamen viele Fantasien auf. Ein Festival mit Helene Fischer oder Andrea Berg konnten sich alle augenzwinkernd vorstellen, aber auch ein Mühlen-Cafe oder einen Biergarten. Bisher wurden die Turm-innenwände saniert, befestigt, verfugt und verputzt. Zu 90 Prozent sei dort oben immer Wind, bei den großen Flügeln reiche auch ein geringer Wind für die Drehung aus.

Schwab sagte, dass nach Fertigstellung der Windmühle erst nach weiteren 10 bis 15 Jahren ein neues Segel benötigt werde. »Für die Reparaturarbeiten wird immer mal wieder etwas gebraucht.« In dem Zuge habe sich der Verein verpflichtet, einen finanziellen Rückhalt zu haben.

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