Andere und sich selbst beglücken

Bad Nauheim (pm). Die Johanniter-Unfall-Hilfe bietet jungen Menschen die Möglichkeit, sich im Freiwilligen Sozialen Jahr für ihre Mitmenschen zu engagieren und somit viel für ihr Leben mitzunehmen.
Lena Nummerich aus Butzbach absolviert seit September 2022 ihr Freiwilliges Soziales Jahr im Bereich Hausnotruf und Menüservice bei den Johannitern in Bad Nauheim. Im Gespräch berichtet sie über ihre Erfahrungen und den Spaß an ihrer Arbeit.
Lena, warum hast du dich für ein FSJ im Bereich Hausnotruf entschieden?
»Das Besondere bei uns im Hausnotruf ist, dass wir eine kleine Gruppe sind. Wir sind nicht so viele Mitarbeitende wie im Rettungsdienst, dadurch ist alles sehr übersichtlich, und jeder kennt sich persönlich. Wir haben eine sehr vertraute Basis zueinander.«
Macht dir die Arbeit Spaß?
»Klar, die Arbeit im Hausnotruf ist toll, man hat viel mit älteren Menschen zu tun und bekommt ein Gefühl dafür, wie die Menschen sich im Alter fühlen, wenn sie Hilfe brauchen. Die meisten Menschen sind sehr dankbar dafür, dass es uns Johanniter gibt, dass sie sich auf uns verlassen können, wenn sie unsere Hilfe benötigen, und wir auch einfach ein offenes Ohr für sie haben, wenn sie es brauchen.«
Was sind deine Aufgaben im FSJ-Alltag?
»Ich baue vor allem Hausnotruf-Geräte bei Kunden auf, schließe Verträge ab und habe natürlich Bereitschaftsdienst. Sobald es klingelt, muss ich bereit sein, um zum Kunden zu fahren und so gut wie möglich Hilfe zu leisten.«
Welche persönlichen Eigenschaften sollte man für ein FSJ im Bereich Hausnotruf mitbringen?
»Man sollte ein Feingefühl für Situationen und ältere Menschen haben. Keine Scheu oder Berührungsängste haben. Wenn man mit dem Herzen dabei ist und die Aufgaben nicht nur einfach so als Job abarbeitet, dann ist man in dem Bereich sicher richtig aufgehoben. Manchmal geht einem die Arbeit im Hausnotruf mit den älteren Menschen mehr ans Herz, als man vorher denken mag. Dafür bekommt man auch ganz viel zurück.«
Was nimmst du aus deinem FSJ für dich mit?
»Man sollte es einmal mehr schätzen, wenn man seine eigenen Großeltern noch hat, und sich viel mehr Zeit für die älteren Menschen in seinem Umfeld und generell nehmen, ihnen mehr seiner Zeit und Zuneigung geben. Das ist einfach wichtig. Ich nehme aus meiner FSJ-Zeit mit, dass egal, was man tut, man für sich selbst und sein eigenes Leben lernt.«
Gab es ein Erlebnis, das dich besonders berührt oder geprägt hat?
»Eine Kundin hatte öfter ihren Hausnotrufknopf gedrückt, weil sie sich einsam gefühlt hat. Eines Tages war ich mal als Technikerin in ihrem Haus unterwegs und habe einfach mal bei ihr geklingelt, um sie zu fragen, wie es ihr geht, und sie hat sich total gefreut, dass ich an sie gedacht habe. Mich hat das unglaublich gefreut, diese Frau so glücklich zu sehen.«