Barrierefreie Stadt

Bad Nauheim (pm). Wo gibt es barrierefreie Toiletten in Bad Nauheim? Diese von Besuchern des Seniorenheims Hephata häufig gestellte Frage wurde dem Vorsitzenden des Sozialausschusses Steffen Hensel (SPD) beim Besuch in der Senioreneinrichtung gestellt. Nach Hensels Auffassung müssen Angebote gegenüber Betroffenen ausreichend und gut kommuniziert sein.
Das gelte gerade für eine Gesundheitsstadt mit vielen Kliniken.
So sei es für Nutzer von Rollator oder Rollstuhl wichtig zu wissen, wie weit entfernt die nächste barrierefreie Toilette liegt. Die Aktivitäten der Stadtmarketing und Tourismus GmbH lassen nach Auffassung der SPD-Fraktion positiv aufmerken. »Sie sind ein gutes Beispiel für die Bemühungen, Bad Nauheim als inklusive Stadt voranzubringen. Analog sind auf dem Stadtplan im Gastgeberverzeichnisses und im Gesundheitsmagazin die sechs barrierefreien Toiletten der Kernstadt eingezeichnet. Dazukommen Toiletten in Hotels und im Café Jost. Wer in der Stadt unterwegs ist, kann sich an der Wegebeschilderung (weiß) orientieren. Dort sind Rollstuhlembleme angebracht, die den Weg zur nächsten barrierefreien Toilette weisen«, schreibt Hensel. Digitale Unterstützung werde sichergestellt, weil barrierefreie Toiletten Bestandteil der interaktiven Stadtkarte von Bad Nauheim seien und gezielt über eine Suchfunktion ausgewählt werden könnten. Smartphone-Besitzer könnten sich zudem über die »Toiletten App« für das »Flush, Toilet Finder & Map« kundig machen.
Informationen für Seniorenheime
Die Nachfrage des Sozialpolitikers Hensel wurde vom Stadtmarketing als Anregung aufgegriffen. Künftig werden die Seniorenheime, wie bereits in den Kliniken üblich, in den Tourismus-Verteiler des Stadtmarketing aufgenommen. Damit können Bewohner und ihre Besucher direkt und vor Ort auf Infomaterialien zugreifen.
Die Tourismusinformation, ausgezeichnet mit dem Zertifikat »Reisen für alle«, plant laut Hensel weitere Projekte. Seit ein paar Monaten kann bei Stadtführungen auf Hörverstärker zurückgegriffen werden. Das erleichtert es schwerhörigen Menschen den Ausführungen der Stadtführer zu folgen. Hensel: »In Vorbereitung sind Stadtführungen in Taubstummensprache.« Und das Angebot in leichter Sprache soll erweitert werden. Hensel: »Positive Entwicklungen beim Abbau von Alltagsbeeinträchtigungen sind nicht selbstverständlich. Es ist noch ein langer Weg, die Bedarfe von Menschen mit Beeinträchtigungen zu verstehen.« Daher lobt die SPD-Fraktion das Engagement, in Bad Nauheim Informationen und Kommunikation inklusiver zu gestalten. Sozialausschuss-Vorsitzender Hensel will nun prüfen, ob die vorhandenen Angebote den Bedarf auch in der Fläche decken. »Sind bei barrierefreien Toiletten die touristisch interessanten Anlaufstellen auch in den Stadtteilen und deren Bürgerhäusern einbezogen?«