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»Brötchentaste« abgelehnt

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Kurzzeitparken kostet in der Innenstadt 50 Cent pro Viertelstunde. Nach Ansicht der FDP wäre es ein gutes Signal, die 15 Minuten kostenfrei anzubieten. © Petra Ihm-Fahle

Bad Nauheim (ihm). Für Autofahrer, die in der Innenstadt von Bad Nauheim kurz parken wollen, sieht die Parkgebührenordnung eine Möglichkeit vor. 50 Cent kostet es in der Zone 1, das Auto für eine Viertelstunde abzustellen und schnell etwas zu erledigen. Nach Ansicht der FDP-Fraktion im Stadtparlament ginge es verbraucher- und einzelhandelsfreundlicher durch den Einsatz einer »Brötchentaste«, mit der das Parken während besagter 15 Minuten kostenfrei wäre.

Nachdem bereits der städtische Bauausschuss den Antrag mehrheitlich abgelehnt hatte, tat dies jüngst auch das Stadtparlament.

Verkehrswende als Gegenargument

Jochen Ruths (FDP) kam auf die breite Zustimmung aus der Händlerschaft zu sprechen, was das kostenlose Kurzzeitparken angeht. »Der Antrag würde uns weiterhelfen«, sagte er. Seinen Worten zufolge gibt es auch die Idee, diesen Schritt auf ein Digitalticket auszuweiten. Die Freidemokraten sehen die »Brötchentaste« laut Ruths als ein Zeichen an die Händler in schwierigen Zeiten. Er bat alle Stadtverordneten, »in sich zu gehen« und dem FDP-Antrag zuzustimmen.

Markus Theis (Freie Wähler) erklärte: »Es mag ein Zeichen sein, aber vielleicht nicht das richtige, denn es führt zu mehr Verkehr.« Nach Ansicht von Theis tut die Stadt ohnedies bereits »Herausragendes« in der Wetterau für die Einzelhändler.

Wie Manfred Jordis (CDU) ausführte, wäre es wichtig, die Kosten einer »Brötchentaste« zu schätzen, denn: »Es handelt sich um einen nennenswerten Betrag, so etwas einzuführen.« Daher hätten die Stadtverordneten den Antrag in den Bauausschuss geschickt, aber eine Kostenschätzung sei nicht erfolgt. Wie Kämmerer Peter Krank (parteilos) daraufhin erläuterte, sei eine Kostenschätzung in dieser Sache nicht seriös verifizierbar.

Als »Quatsch« bezeichnete FDP-Politiker Peter Heidt die Einwände. »Die Menschen fahren mit dem Auto in die Stadt, weil sie etwas zu erledigen haben.« Eine »Brötchentaste« würde nach Ansicht des Liberalen Interesse wecken, in Bad Nauheim einzukaufen. »Es wäre für die Stadt ein Gewinn«, betonte er.

Esra Edel (Grüne) führte die beabsichtigte Verkehrswende an: »Wir wollen, dass mehr Menschen mit dem Fahrrad fahren. Da wäre es nicht angebracht, städtisches Geld auszugeben, um Autos zu subventionieren.« Adela Yamini sah das ähnlich. Die Sozialdemokratin erwähnte überdies die Gelder, die nötig seien, um die Parkuhren umzurüsten. Mit dem Einsatz einer »Park-App« auf dem Handy ist es laut Yamini einfach, zeitsparend und preiswert zu parken.

Mehrheitlich lehnte das Hohe Haus den Antrag ab, den lediglich die FDP befürwortete. Zwei Stadtverordnete enthielten sich.

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