Bürgermeister lernt von den Naturkindern

Bad Nauheim (pm). In Rekordzeit von gerade einmal neun Monaten Bauzeit nach Genehmigung der Stadt hat der Waldorfkindergarten Bad Nauheim eine weitere Außengruppe mit 20 Kindern eröffnet. Auf dem sonnig gelegenen 3000 Quadratmeter großen Gelände direkt am Goldsteinwald hat die zweite Naturgruppe »Bienenkinder« ihre Heimat gefunden. Zu verdanken ist dies in erster Linie dem unermüdlichen Einsatz des Erzieherpaares Isabelle und Stefan Junker, aber auch der vielen Stunden, Tage und Wochen Arbeitseinsatz vieler Eltern.
»Ich bin begeistert von diesem wunderschönen Gelände, ein Traum«, sagte Bürgermeister Klaus Kreß sichtlich gerührt beim Besuch der beiden Waldorf-Kita-Naturgruppen. Anlass des Besuchs war die im September vergangenen Jahres neu eröffnete Außengruppe »Bienenkinder« und sein Interesse daran, pädagogische Arbeit auf einem Gelände umgesetzt zu sehen, das sich fortlaufend durch die Aktivität und die Baulust der Kinder mit den Erziehern verändert und dabei ohne teure Spielgeräte auskommt.
Die Kinder zeigten stolz ihr kürzlich erbautes Klettergerüst, eine Rakete. Ein Junge präsentierte seinen noch am Morgen gemeinsam mit Gruppenerzieher Stefan Junker gebauten Bagger, andere Kinder hatten viele Fragen an den Bürgermeister. »Es ist so schön zu sehen, wie sich unsere Kinder entwickeln, wenn man sie frei lässt mit dem Gelände. Es geht uns besonders um das Tun. Wir können alles aus der Natur hier gestalten und jeden Tag ein Stückchen gemeinsam wachsen«, erläutert Stefan Junker seine pädagogische Arbeit mit den Kindern.
Ein Kurs in Entschleunigung
Damit das Gesprochene nicht in der Theorie bleibt, wurde Bürgermeister Kreß von den Kindern gleich zum Sägen eines Baumstammes mit Kettensäge und eigener Muskelkraft eingeladen. Alle hatten dabei sichtlich Spaß und der Abschied fiel dem Bürgermeister an diesem Vormittag schwer. »Ich fühle mich gerade sehr entschleunigt«, so Kreß am Ende seines Besuchs.