»Es ist wie ein Nachhausekommen«

Bad Nauheim (har). Vor genau 25 Jahren wurde in Bad Nauheim der Elvis-Presley-Verein Bad Nauheim/Friedberg (EPV) gegründet. Das Jubiläum wurde am Samstagabend im fast ausverkauften Saal der Trinkkuranlage mit einem großen Jubiläumskonzert gefeiert.
Der Vereinsvorstand um Präsident Günter Kiefer hatte Elvis-Interpret Kevin Löhr mit Band und zwei Background-Sängerinnen verpflichtet. Das hatte einen Grund, wie Kiefer verriet: »Klaus Ritt hat Kevin Löhr entdeckt.« Tatsächlich war es der zweite Präsident in der EPV-Geschichte, der den ganzen jungen Elvis-Interpreten 2007 nach Bad Nauheim holte. Da war Kevin elf Jahre alt. Bevor Löhr auf die Bühne kam, überraschte Monika Seyfarth, Vorsitzende des Oldies-Club Wetterau, Kiefer und übergab ihm ein Präsent und eine Jubiläumsurkunde.
»Bad Nauheim ist meine Elvis-Heimat, hier fing alles an. Es ist wie nachhause kommen«, sagte der Elvis-Interpret nach dem Auftakt mit »Shake, Rattle and Roll«. Emotional ging es weiter, wurde Löhr doch seine Tochter Emely auf die Bühne gereicht. »Die kennt ihren Papa so nicht«, meinte der junge Vater und sang »Come back, Baby«.
Im Mittelpunkt des ersten Sets standen Klassiker aus den 1950er- und 1960er-Jahren, wie »My baby left me« oder »That’s allright Mama«. Bei Gospelklassikern wie »Peace in the Valley« überzeugt die Background-Sängerinnen Verena Quasada und Ina Hollricher. Das gilt auch für die vierköpfige Begleitband mit Gitarrist Markus Stommel, Keyboarder Daniel Plonka, Markus Töltl am Schlagzeug und Bassist James Lindemann, der bei den frühen Elvis-Songs Kontrabass spielte. Nicht fehlen durfte Musik aus Elvis-Filmen wie »Jailhouse Rock« oder Löhrs Lieblingssong »Let yourself grow«, mit dem er 2016 bei der Elvis-Europameisterschaft in England Platz drei belegte.
Zugabe folgt erst nach drei Stunden
Mit einem Medley aus dem Elvis-Comeback-Special von 1968 und »Tell me why«, mit dem der King seine Comeback-Show einst beendete, verabschiedeten sich Löhr und seine Band in die Pause, in der die Besucher im Foyer die Präsentationen »25 Jahre EPV« und »Elvis in Deutschland« anschauen konnten. Der zweite Teil stand ganz im Zeichen der großen Elvis-Shows in Las Vegas oder dem legendären »Aloha from Hawaii«.
Dem klassischen Elvis-Show-Auftakt mit »See, See Reider« und »Burning Love« folgten Klassiker wie »Love me Tender« oder »In the Ghetto«. Dazwischen sang Löhr im weißen Showanzug Hits wie »Words« von den Bee Gees oder Neil Diamonds »Sweet Caroline« in den Versionen, mit denen der King seine Fans in den frühen 1970er-Jahre überraschte.
Mit »Can’t help falling in Love« läutete Löhr das Finale ein. Es folgte ein »Wunschkonzert« mit vier von den Fans gewünschten Titeln, darunter auch »Viva Las Vegas«. Mit »Suspicious minds« und natürlich dem Welthit »My way« als stürmisch umjubelter Zugaben endete das gut dreistündige (!) Jubiläumskonzert, das einmal mehr widerspiegelte: »Elvis lebt« - zumindest bei seinen Fans.