European Elvis Festival in Bad Nauheim: »Alle sind gut gelaunt«

Ein besonders gelungenes European Elvis Festival präsentierte sich mit der 20. Auflage am Wochenende in Bad Nauheim. Schönes Wetter und ein unterhaltsames Programm sorgten für Erfolg.
»Hallo!«, grüßte Peter Kraus höflich. Es war Samstagnachmittag, Kraus ging mit Maria Hesterberg, der Vorsitzenden der Elvis-Presley-Gesellschaft, an der Schlange vorbei zum »Meet and Greet« im Hotel Dolce. Am selben Tag im Auto aus Lugano gekommen, wirkte der Superstar wie aus dem Ei gepellt: In Jeans, blütenweißem Hemd und ebensolchen Turnschuhen - und keinesfalls wie 83 Jahre aussehend. Die Begegnungen mit Kraus gehörten zu den Höhepunkten des 20. European Elvis Festivals, das am Wochenende in Bad Nauheim stieg. Nicht nur dort, auch in Friedberg und erstmals in Butzbach war etwas los (siehe »Nachgehakt«-Kasten).
Hesterberg hatte die Bad Nauheimer Großveranstaltung tags zuvor, am Freitag, mit anderen Beteiligten in der Trinkkuranlage eröffnet. »Es ist so schön, euch zu sehen, und vor allen Dingen, in eure Gesichter schauen zu können - ohne Maske. Alle sind gut gelaunt - was kann es Besseres geben?«, rief sie. Auch abseits des Festivalgeländes war in der Innenstadt Aktivität angesagt, beispielsweise in den Hotels Spöttel und Grunewald. Im Grunewald trat an drei Tagen Carsten Hesse aus Hallenberg auf, im Spöttel waren es unter anderem Peter Tauth, D. W. King und Ares Best am Samstagvormittag. »Das ist traditionell bei uns«, sagte Hotelier Gerhard Siegesmund zu dieser Zeitung.
Oldtimer, Fanartikel
und ganz viel Musik
Bei dem herrlichen Wetter waren viele Menschen unterwegs. Fans ließen sich an der Elvis-Bronzestatue ablichten, um anschließend am neugepflanzten Tupelo-Baum vorbei zu eilen. Hin zum Autokorso etwa, der sich am Samstagsmittag vom Dolce aus in Richtung Friedberg in Bewegung setzte. Udo und Angelika aus Friedberg gehörten zu den Korso-Teilnehmern. In ihrem Opel Kadett, Baujahr 1979, warteten sie geduldig darauf, sich in den Zug einfädeln zu können. »Wir fahren zum ersten Mal mit«, erzählte der 55-Jährige. Sehr autoaffin sei er nicht, aber bei Oldtimern gerne mit von der Partie. Gerd Rapp aus Stuttgart lenkte einen Chrysler Windsor, Baujahr 1956, Lello Marino aus Bad Fredeburg einen Lincoln Mark V. Seit wann er Elvis-Fan ist? »Schon seit Kindesbeinen«, antwortete Marino lachend.
Musik war während des Festivals überall zu hören, angefangen beim Contest bis zum Top-Act mit Peter Kraus, der am Samstagabend in der knallvollen Trinkkuranlage begeisterte (siehe Bericht auf Seite 15).
Unter den Arkaden und im ehemaligen Kurhaus offerierten Händler Kleidung, CDs und Fanartikel. Bruno Donath, der mit Frau und Freunden da war, schaute sich an den Ständen um. »Ich bin ein großer Elvis-Fan seit 1977, wir kommen jedes Jahr hierher«, erzählte er. Zu den bekannten Gesichtern gehörte Ausstellerin Nadine Schmitz aus Münster, die selbst kreierte Ohrringe, Röcke und Hüte anbot. Die Stimmung gefiel ihr diesmal besonders gut. »Es tut der Veranstaltung gut, dass es jetzt wieder gebündelt ist und nicht auf mehrere Orte verteilt. Es ist sehr voll, die Leute haben Spaß, genießen die Sonne und die Autos - schön.«
Unter den Platanen standen Oldtimer und saßen Menschen, beispielsweise Klaus aus Bad Homburg und seine Freunde. Sie hatten ihre Wagen aus den 50er Jahren mitgebracht. »Das Wetter und die Stimmung sind gut - perfekt. So kann man es aushalten«, freute sich Klaus.
Die Bibel von Elvis’
Ururgroßvater
In einer Ausstellung konnten die Besucher spannende Elvis-Exponate anschauen, beispielsweise die Bibel von Duncan Presley, Ururgroßvater des King. Interessiert betrachteten Adelheid Lohr und Uwe Schepp aus Hattenrod die Vitrinen. »Elvis war auch mal bei uns in Hattenrod, als das Militär zum Manöver fuhr und dort Stopp machte«, erzählte das Geschwisterpaar.
Zum »Meet and Greet« mit Peter Kraus hatten Gäste mit VIP-Karten Einlass, der Star ließ sich dabei mit den Fans ablichten. Rosemarie Gaubatz aus Buxtehude wollte ihn sehen, weil er als junger Mann dazu beigetragen hatte, den Rock’n’Roll in Deutschland populär zu machen. Nicole Ehlermann aus Eystrup und Jörg Dohrmann aus Husum ließen sich das Treffen ebenfalls nicht entgehen. Kraus getroffen zu haben, bedeutete den beiden viel: »Es war schön, einmal diesen Kontakt zu haben.«