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Feiern mit drei Jahren Verzögerung

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Endlich kann der symbolische Schlüssel übergeben werden (v. l.): Klaus Kreß, Katharina Merkel, Jan Weckler und Kreistagsvorsitzender Armin Häuser. © pv

Bad Nauheim-Rödgen (prw). Drei Jahre hat die Wettertalschule in Rödgen warten müssen, bis der im Januar 2020 fertiggestellte Neubau und die Außenanlagen eingeweiht werden konnten. Corona hatte alle Pläne zu einer feierlichen Übergabe an die Schulgemeinde durchkreuzt. Nun war es endlich so weit: Im Anschluss an eine akademische Feier übergab Landrat Jan Weckler an Schulleiterin Katharina Merkel den symbolischen Schlüssel für den rund 4,5 Millionen Euro teuren Neubau.

Mit dem traditionellen ersten Spatenstich hatte im Oktober 2017 alles begonnen. Bis zur Fertigstellung im Januar 2020 galt es, einige Hürden zu bewältigen. Es gab Verzögerungen am Bau, aber auch Herausforderungen, die die Verbindung von Alt- und Neubau mit sich brachten. Das betraf die nahtlose Anbindung an die Wasser- und Wärmeversorgung wie auch das digitale Netz.

Klassenräume, Mensa und mehr

Nach rund zwei Jahren war es so weit, und die feierliche Einweihung stand kurz bevor. Dann kam Corona. »Wir holen nun nach, was vor drei Jahren nicht möglich war, und würdigen damit, was hier in Rödgen entstanden ist«, sagte Weckler, der den gelungenen Neubau als Blaupause für die Schulen im Wetteraukreis bezeichnete.

Im Vordergrund des Schulbauprojekts stand der Erweiterungsbau, er soll das Ganztagsangebot der Wettertalschule verbessern und sicherstellen. Außerdem wird mit der Erweiterung der Baugebiete im Bad Nauheimer Osten der Bedarf an Klassenräumen steigen. Folgerichtig sind im Neubau eine neue Mensa mit Speiseraum, dazu Betreuungs- und Klassenräume untergebracht. Der zweigeschossige, nicht unterkellerte Neubau ist über das gemeinsame Treppenhaus mit dem Bestandsgebäude verbunden. Im barrierefrei zugänglichen Erdgeschoss sind die Mensa untergebracht, mit einer Kochküche, dazugehörige Nebenräume, zwei Inklusionsklassenräume und ein Betreuungsraum. Im Obergeschoss finden drei neue Klassenräume, ein abteilbarer Fachklassenraum, ein Gruppenraum und Büroräume Platz.

Der Neubau ist in Massivbauweise aus Stahlbeton errichtet und mit einer vorgehängten, hinterlüfteten Fassadenbekleidung mit Mineralwolle-Dämmung ausgestaltet. Wegen der Gebäudegeometrie gibt es zwei verschiedene Dachkonstruktionen: ein Pultdach mit Metalleindeckung und ein Flachdach mit extensiver Dachbegrünung.

Kosten von rund 4,5 Millionen Euro

Auch die Schulhoffläche und die Feuerwehrzufahrt sind neu gestaltet. 1300 Quadratmeter befestigte Fläche wurden neu gepflastert und 900 Quadratmeter Vegetationsfläche erneuert. Dazukommen Sitzmöglichkeiten auf dem Schulhof, ein neuer Spielplatz, vier neue Lehrerparkplätze und ein Behindertenparkplatz. Die zum Feldrand angrenzenden Geländeflächen wurden als Blühwiese mit vereinzelten Büschen und Sträuchern erstellt.

Die Kosten für den Erweiterungsbau beliefen sich auf rund 4,5 Millionen Euro. Das Projekt wurde durch das Kommunalinvestitionsprogramm gefördert, und am Bau des Betreuungsraums hat sich die Stadt Bad Nauheim mit 350 000 Euro beteiligt. Bürgermeister Klaus Kreß zeigte sich vom Neubau ebenfalls überzeugt und dankte dem Kreis für die gute Zusammenarbeit: »Es ist keine Selbstverständlichkeit, 4,5 Millionen Euro in die Erweiterung einer Schule zu investieren. Wir freuen uns, einen Teil dazu beigetragen zu haben, dass die Wettertalschule künftig für den Ganztag gut gerüstet ist.«

Merkel ließ die Bauzeit Revue passieren und freute sich über die neuen Möglichkeiten, die die Schule habe.

Landrat Weckler: »Als die Wettertalschule 1961 eingeweiht wurde, beschrieb die Wetterauer Zeitung sie als das modernste Schulgebäude der Wetterau. Aber die Zeiten verändern sich, die Gesellschaft verändert sich, mit ihr die Schule und damit auch die Anforderungen, die an Schulgebäude gestellt werden.« Mit dem Ausbau der Ganztagsbetreuung würden Mensen gebraucht, und es kämen Themen wie Digitalisierung, Inklusion und Schulsozialarbeit hinzu, welche die Anforderungen an Schulgebäude veränderten und so den Weg vorgäben, den der Wetteraukreis mit seinen Schulen gehe.

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