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Geschichte zum Leben erweckt

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Von: red Redaktion

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Küss den Frosch: Hier hat die Protagonistin eine Haube aus dem Gleiberger Land von 1850 auf dem Kopf. © pv

Bad Nauheim (pm/dkl). »Wachgeküsst« heißt ein neues Foto- und Kunstprojekt, das Fotograf Dr. Marcus Müller mit Gabriele Freyer, Geschäftsführerin des Hofs Haina bei Rodheim-Bieber im Kreis Gießen, und dem Make-up-Artist Sascha Ellmers ins Leben gerufen hat.

Junge Menschen aus der Region haben sich im Hof Haina, getroffen, um sich die hessische Geschichte mit all ihren Facetten zu vergegenwärtigen. Bei Kaffee und Apfelkuchen »in der gut Stubb« wurde ausgiebig über das damalige Leben im Hof, Tradition und Mode der Zeit vor 100 Jahren getratscht.

Sorgfältig wurde aus dem reichhaltigen Kontingent des Bauernhausmuseums hiesige Trachten, passende Kleidungsstücke und für die Gegend typische Hauben zusammengetragen und gemeinsam fotografisch mit jungen Einheimischen zum Leben erweckt. Es ist ein wirklich besonderes Projekt, das Museumsleiterin Freyer da geglückt ist. Schon immer wollte sie mit den Einzelstücken aus der Trachten-Sammlung ihrer Mutter Gisela Kraft-Schneider etwas Lebendiges machen. Der Ausstellungstitel »Wachgeküsst« bezieht sich darauf.

Gemeinsam entwickelten Freyer und Müller die Idee, junge Menschen in den historischen Trachten zu fotografieren - und das mit allen Insignien der heutigen Zeit: Piercings, Tatoos und vor allem mit professionellem Make-up zu versehen. Insgesamt haben 20 Personen als Fotomodell bei diesem Projekt mitgemacht.

Seit Oktober 2021 trafen sie sich auf Hof Haina, zu Beginn waren es Kennenlern- und Erzählrunden bei Kaffee und Apfelkuchen. Die jungen Menschen waren begeistert vom historischen Ambiente, von den Geschichten und den Trachten. Dann folgten die ersten Fotosessions, anfangs mit nur drei Fotomodellen, »weil wir nicht wussten wie lange alles dauert - das Ankleiden und Schminken, das Fotografieren«, erklärt Freyer. »Aber wir haben uns professionalisiert, zuletzt haben wir an einem Tag mit sechs Fotomodellen gearbeitet«, ergänzt der Fotograf. Erstaunt habe alle die gute Passform der Kleidung. Die jungen Leute waren fasziniert von der Qualität der gut 100 Jahre alten Stoffe. Und es hat was mit ihnen gemacht, so die Beobachtung. »Alle sind selbstbewusster geworden. In der anderen Rolle konnten sie sicher auftreten, auch vor der Kamera«, sagen die Verantwortlichen.

Die großformatigen Fotos des Projekts »Wachgeküsst« sind bis Ende Februar im Arthotel Arabella in der William-Kerckhoff-Straße 3 zu sehen. Besucher werden um telefonische Voranmeldung bei Heidi Siegesmund unter 0 60 32/ 9 60 70 gebeten.

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Dieser Mann trägt den »Hessenkittel mit Mäßchen«. © pv

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