1. Startseite
  2. Region
  3. Wetteraukreis
  4. Bad Nauheim

Ideenschmiede mit Parkblick neu in Bad Nauheim

Kommentare

agl_Coworking_Space5_010_4c
Den Blick ins Grüne haben Nutzer dieses Büros, das man zu zweit besetzen kann. © Petra Ihm-Fahle

Der künftige »Coworking Space« mit dem Namen »Work Nouveau« in Bad Nauheim weist ein Alleinstellungsmerkmal auf. Im Oktober soll es in frisch gestalteten Räumen in den Kolonnaden losgehen.

Hier ist es«, sagt der städtische Pressereferent Fabian Salzmann. Er schließt die Tür auf und tritt mit der Reporterin in die Räume. Noch ist der künftige »Coworking Space« nicht belebt, die Möbel stehen aber schon auf der sanierten, neu gestalteten Fläche in den Kolonnaden. Es gibt eine Lounge mit Küche-Café-Bereich, Schreibtische, Büros, einen Besprechungssaal und eine weitgehend schalldichte Kabine. Darin kann man ungestört Gespräche führen. »Stimmt’s? Man hört nichts«, sagt Salzmann und strahlt, als die Reporterin die Kabine ausprobiert.

Im Oktober geht es vermutlich los

Dass die Stadt den »Coworking Space« realisieren kann, ist den Fördermitteln des Landesprogramms »Zukunft Innenstadt« zu verdanken. Voraussichtlich im Oktober geht das Vorhaben an den Start. Der Ort in der ehemaligen International Business School ist 330 Quadratmeter groß, »Work Nouveau« lautet der Name. Alleinstellungsmerkmal ist die Verbindung zur städtischen Wirtschaftsförderung. Wer möchte, kann dort entweder tageweise einen Sitzplatz oder dauerhaft einen Platz, ein Büro oder auch Besprechungsräume buchen.

Anders als »Coworking Spaces«, die nur zur Vermietung an zahlende Berufstätige gedacht sind, soll das neue Projekt ein Vehikel für Menschen mit Ideen sein. Idealerweise passen diese Personen zum Wirtschaftsstandort Bad Nauheim, machen ihn zukunftsfähig. »Es ist vor allem ein Raum, der die Chance bietet, Kontakte zu knüpfen, sich zu vernetzen, auszutauschen, vorhandene Ideen zu schärfen und weiterzuentwickeln«, erläutert Bürgermeister Klaus Kreß. Gern bezeichnet er das neue Angebot als Gründerzentrum.

Die Vision ist laut Kreß demnach, dass junge Menschen den Mut fassen, sich selbstständig zu machen und am Standort ein junges, innovatives Unternehmen aufzubauen. »Aufgabe der Stadt ist es letztlich, Anreize und Rahmenbedingungen zu schaffen, Impulse zu setzen.« Matthias Wieliki, städtischer Fachbereichsleiter für Zentrale Steuerung, bereitet das Konzept mit seinem Team vor. Kreß: »Es besteht aber nicht der Auftrag, es als städtischen ›Coworking Space‹ zu führen, sondern es wird einen Betreiber geben oder ein Verein wird sich gründen. Die Stadt ebnet den Weg.«

Etablierte Firmen können helfen

Laut Wieliki sind die Interessierten, die den Verein im Herbst gründen wollen, »schon am Tisch«. Ziel ist es, neben dem physischen Raum auch ein virtuelles Netzwerk zu spannen. Der Verein »Wirtschaft für Bad Nauheim« und einzelne Unternehmen sind seinen Worten zufolge daran sehr interessiert. »Für junge Gründende ist es interessant, das Know-how von etablierten Unternehmen und den Kontakt zu bekommen, sei es die Klinik oder der Dienstleister«, konstatiert er. Die Vernetzung werde durch Veranstaltungen und Vorträge intensiviert. Wieliki: »Wir haben vor, ständig einen Beschäftigten aus der Wirtschaftsförderung hinzusetzen, der Wege ebnet, weist und der Unterstützung anbietet.«

Zielvorgabe des Förderprogramms »Zukunft Innenstadt« ist es gewesen, den Standort des neuen »Coworking Spaces« zentral in der Innenstadt anzusiedeln. »Es war eine glückliche Fügung, dass wir etwas hatten«, sagt Kreß. Parkblick gibt es außerdem, wie Pressereferent Salzmann zeigt: von einem großen Balkon aus über den Tennisplatz hinein ins Grün.

Die Stadt setzt nicht nur das »Work Nouveau« mit den Landesmitteln um. Das Programm »Zukunft Innenstadt« ermöglicht auch einen Pop-up-Store in der ehemaligen Hinnerbäcker-Filiale (Stresemannstraße 3). Dieser ist für Geschäfte gedacht, die sich ausprobieren wollen. Noch vor dem Weihnachtsgeschäft soll er öffnen. Bürgermeister Kreß bezeichnet dies als produktives Leerstandsmanagement: »An allen möglichen Stellschrauben frühzeitig zu schrauben und alles tun, damit die Innenstadt attraktiv bleibt.«

Auch interessant

Kommentare