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Schmetterlinge im Bauch

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Von: red Redaktion

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koe_ElvisundHeli_180323_4c_2 © pv

Bad Nauheim (bf). Elvis emotionalisiert. Vom Oktober 1958 bis März 1960 wohnte Elvis Presley privat in Bad Nauheim. Als G.I. war er stationiert in Friedberg. Elvis lässt weltweit Menschen noch heute miteinander feiern und lachen - aber auch miteinander um ihn streiten. Verlegerin Beatrix van Ooyen spricht aus Erfahrung, wie sie sagt. Die Emotionen ihrer Autorin Heli von Westrem könne sie sehr gut nachvollziehen.

Ihr Buch »Elvis & Heli« liegt nun als zweite Auflage vor.

Zornig über das »Totschweigen« durch Priscilla, die geschiedene Frau von Elvis Presley, erhielt van Ooyen eines Tages von Heli von Westrem einen Anruf. Sie hatte im Internet Aktionen der Bad Nauheimerin für mehr Wertschätzung von Elvis entdeckt. Das gefiel ihr. Am Ende des Telefonates stand die Niederschrift von Elvis’ und Helis’ Liebesgeschichte fest.

Aufgrund ihrer negativen Erfahrungen lehnt die Autorin öffentliche Auftritte ab. »Es steht alles in meinem Buch«, stellt sie klar. »Mehrere Buchautoren berichten über mich. Dennoch werde ich infrage gestellt.« »Das schmerzt«, sagt ihre Verlegerin.

»Vor nicht allzu langer Zeit lag dem Booy Verlag eine Anfrage einer internationalen Filmgesellschaft vor. Heli wurde umworben, in einem Dokumentarfilm über Elvis in Deutschland mitzuwirken. Die amerikanische Bestseller-Autorin Suzanne Finstad war extra engagiert, Heli zur Teilnahme zu bewegen - es sei auch die beste Werbung für ihr Buch.

Finstad gibt Erzählungen von Elvis’ G.I.-Kameraden Currie Grant in ihrem Buch »Child Bride« wieder, wie zum Beispiel: »Heli Priemel, a fifteen year old German Beauty, nicknamed ›Legs‹, recalled evenings…«, auf die Heli, deren Nachname damals Priemel war, in ihrem eigenen Buch reagiert.

Es folgte eine Korrespondenz mit der Filmgesellschaft und Finstad per E-Mail, um Telefon-Mitschnitte zu vermeiden, die unerlaubt hätten eingesetzt werden könnten. Heli und ich stimmten uns ab«, berichtet van Ooyen. »Currie Grant, der die 14-jährige Priscilla Beaulieu aus Wiesbaden Elvis zuführte und sich kurz nach Elvis’ Tod 1977 mit Heli am Frankfurter Flughafen verabredete, würde sich sehr darüber freuen, mit Heli in alter Freundschaft wieder sprechen zu können, vermittelte uns Autorin Finstad.

Doch es blieb bei der Absage von Heli. »Zu groß sind ihre Verletzungen«, schildert die Verlegerin.

Heli von Westrem, deren Großvater Kurt Priemel Zoodirektor in Frankfurt war und deren Eltern eine Filmgesellschaft besaßen, fuhr mit ihrer Schwester Isa-Vera im Mai 1959 nach Bad Nauheim. Die ältere Schwester besaß bereits den Führerschein. Ihre Hoffnung erfüllte sich. Sie trafen Elvis. Aufgrund ihres interessanten Autos, einem Opel Kapitän mit Weißwandreifen, gab es noch am selben Tag eine Spritztour mit Elvis auf den Johannisberg. Elvis und Heli wurden ein Paar. Fortan holten Elvis’ Vater oder Elvis’ Freunde Heli in Frankfurt ab und brachten sie auch wieder nach Hause.

Musik spielte bei den beiden in der Bad Nauheimer Goethestraße 14 eine große Rolle, aber auch das Deutschlernen, das Essen, Autogramme, Fans, Karate, Elvis’ Mutter, sein Vater, die Bodyguards und der »Colonel«.

Irgendwann tauchte Priscilla auf. Elvis und Heli zogen sich oft auf Elvis’ Zimmer zurück. Gemeinsame Erlebnisse haben Elvis und Heli in einem Bad Nauheimer Kino, auf einer Bühne in seiner Friedberger Kaserne, im Frankfurter Militärkrankenhaus und in Paris. Dort kommt es zu einem Missverständnis. Entrüstet reist sie ab. »Bei der Arbeit am Buch hörte ich oft heraus, dass ihr Herz immer noch blutet«, sagt van Ooyen.

Im Durcheinander und Trubel des Aufbruchs zum Frankfurter Militärflughafen am 2. März 1960 tauschen Elvis und Heli untereinander ein Foto und eine Schallplatte, je mit einer Widmung. Seither hatten sie keinen Kontakt. Als deutscher Staatsbürgerin war Heli der Zutritt zur »Air Base« verwehrt. Sie erlaubt sich erst an eine eigene Heirat zu denken, als sie von Elvis’ Hochzeit erfährt. Alles erinnert sie noch heute an Elvis - he is always on her mind.

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koe_Goethestrasze14_18032_4c_2 © pv
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Die zweite Auflage ist zweisprachig. © pv
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Ein Jugendfoto von Heli von Westrem. © pv

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