Im Einsatz für Erdbebenopfer

Bad Nauheim (pm). »Mit Puderzucker oder mit Nutella?« lautete neulich die meistgestellte Frage in der Pausenhalle der Ernst-Ludwig-Schule. Denn der Orientierungskurs der 11b verkaufte Waffeln und andere Köstlichkeiten für die Erdbebenopfer in der Türkei und in Syrien.
Entstanden war die Idee zu dieser Aktion im Englischunterricht, während der Einheit »volunteering and commitment«, als es um das Sprichwort ging: Actions speak louder than words. Dass Taten mehr sagen als Worte, zeigten die Schülerinnen und Schüler mit ihrer beispielhaften Initiative. Sie verdeutlichten, wie man sich auch als Teenager einbringen und Gutes tun kann, anstatt ausschließlich Worte darüber zu verlieren.
450 Euro für guten Zweck
Voller Tatendrang erstellten die Schüler kreative Plakate, um auf ihre Aktion aufmerksam zu machen, und planten die vielfältigen Aufgaben intensiv, sodass sie binnen kurzer Zeit ein Büfett auf die Beine gestellt hatten. Neben Waffeln gab es Sandwiches sowie türkisches Gebäck und auch einen Info-Stand über die Organisationen, für die das Geld gesammelt werden sollte. Der Duft frisch gebackener Waffeln, der an diesem Vormittag die Pausenhalle der Schule durchströmte, sorgte für den erhofften großen Andrang an den Verkaufsständen: Die Leckereien fanden reißenden Absatz, teilt die Schule mit.
»Es hat sich richtig gelohnt«, bilanzierten die Schülerinnen und Schüler. Insgesamt 450 Euro haben sie durch ihr außergewöhnliches Engagement gesammelt. Auf Wunsch der Schülerinnen und Schüler sollen die Einnahmen an die »Aktion Hessen hilft« und »Olivetas« gespendet werden, die betroffene Menschen in den Erdbebengebieten in Syrien und der Türkei unterstützen. Besonders bewegt hat die Schüler die Spende ihres Mathematiklehrers, Herr Iflazoglu, dessen Familie selbst von der Erdbebenkatastrophe schlimm getroffen wurde. Dank seiner Unterstützung und zahlreicher weiterer Spenden können nun dringend benötigte Zelte oder Nahrungsmittel in die betroffenen Gebiete geliefert werden.
Mit ihrer Initiative wollten die Schülerinnen und Schüler bewusst ein Zeichen setzen. »Sie haben aus meiner Sicht eindrucksvoll bewiesen: Es gibt immer einen Weg, wie man sich auch als junger Mensch engagieren und einen echten Beitrag für eine gute Sache leisten kann«, lobt Tutorin Sandra Wolf das Engagement ihres Kurses. Die Aktion sei ein gelungenes Beispiel dafür, wie der Erwerb überfachlicher Kompetenzen, z. B. sich verständigen und kooperieren, Verantwortung übernehmen und Zivilcourage zeigen, im schulischen Kontext praktisch umgesetzt werden könne.
An der Ernst-Ludwig-Schule werde die Spendenaktion sicherlich nicht die letzte dieser Art gewesen sein. Sie dürfte durchaus Vorbildcharakter für die Zukunft haben.