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Klangvolle Völkerverständigung

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Von: red Redaktion

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Das Konzert des gemeinsamen »Jugendbrücken-Ensembles« mit 500 Zuhörern im gut besuchten Stadttheater Çorum ist der Höhepunkt der Reise der Musikschule Bad Nauheim. © pv

Bad Nauheim (pm). Zu einer türkisch-deutschen Jugendbegegnung war das Jugend-Gitarrenorchester der Musikschule nach Anatolien aufgebrochen. Jungen Menschen begegnen, zusammen Musik machen und türkische Kultur und Musik zu erleben stand für 14 Jugendliche der Musikschule auf dem Programm. Diese Art der Völkerverständigung ist erfolgversprechend, bekräftigten Musikschulleiter Ulrich Nagel und die Bad Nauheimer Gitarrenlehrerin Basak Bollmann, auf deren Initiative die Jugendbegegnung zustande kam.

So wurde die Gruppe nach 15 Stunden Reise über Istanbul und Ankara von den türkischen Gastfamilien im Zielort Çorum in Anatolien empfangen.

Wertvolle Gastgeschenke

Bereits am ersten Tag gab es ein freudiges Wiedersehen und die erste gemeinsame Probe in der »Çorum Güzel Sanatlar Lisesi«, dem Musik- und Kunstgymnasium in Çorum. Beiderseits wurde ein Programm an türkischen Stücken, aktuellen Poptiteln und anderen Kompositionen vorbereitet, welches die folgenden Tage konzentriert geprobt wurde.

Mitgebracht hatten die Bad Nauheimer als Gastgeschenk Saiten und Zubehör für die Musikinstrumente, die in der Türkei rar und teuer sind. Die Gastfreundschaft der türkischen Gastfamilien beeindruckte die Jugendlichen im großen Maße. Aus Bad Nauheim mitgebracht hatte man auch ein paar Kanons, die gemeinsam von den deutschen und türkischen Jugendlichen mit Begeisterung gesungen wurden.

Außer den Proben hatten die türkischen Gastgeber auch ein großes kulturelles und touristisches Programm für die Besucher aus Deutschland organisiert. Im Zuge dessen reiste die 40-köpfige Gruppe aus türkischen und deutschen Teilnehmern nach Kappadokien, welches ein landschaftliches wie historisch-kulturelles Zentrum in der Türkei ist.

Mit dem Besuch bei einer traditionellen Töpferwerkstatt, historischen Felsen-Wohnungen und einer unterirdischen Stadt, die den frühen Christen als Zufluchtsort diente, bekamen alle einen tiefen Einblick in die vielfältige Geschichte und Kultur der Region. Zurück in Çorum wurde ausdauernd für das anstehende Konzert im Stadttheater Çorum geprobt.

Auch die künstlerische Seite des Musik- und Kunstgymnasiums konnten die Besucher kennenlernen und erhielten eine Einführung in die traditionelle Wassermalerei »Ebru« und probierten diese selbst aus. Die Gitarristen Janik Sasse und Bollman boten an einem Abend ein klassisches Gitarrenkonzert mit internationalen Werken für Gitarre solo und im Duo im Kulturzentrum in Çorum, welches begeistert vom türkischen Publikum aufgenommen wurde.

Ein Höhepunkt und Ziel der Reise war das Konzert des gemeinsamen »Jugendbrücken-Ensembles« mit 500 Zuhörern im gut besuchten Stadttheater Çorum. Zu dem Konzert kamen der stellvertretende Bürgermeister der Stadt und der stellvertretende Gouverneur der Region, die - wie auch der Schulleiter des türkischen Musikgymnasiums, Aram Arslan - die Gäste aus Deutschland willkommen hießen.

Essen und Feier in der Jurte

Die deutschen und türkischen Jugendlichen präsentierten internationale sowie türkische Stücke und entführten ihr Publikum in die Klangwelt von Okzident und Orient. Ulrich Nagel bedankte sich für die herzliche Aufnahme der Jugendlichen in der Stadt und überreichte Gastgeschenke aus Bad Nauheim.

Am letzten Tag in Çorum besuchten die türkischen und deutschen Jugendlichen das hethitische Museum mit einer exklusiven Führung durch den Museumsdirektor.

Zu einem Abschlussfest wurde die Gruppe mit den türkischen Gastgebern von der Stadt Çorum in ein Museumsdorf eingeladen. Hier wurde in einer nachgebauten osmanischen Jurte auf dem Fußboden ein traditionelles Essen serviert und durch den stellvertretenden Bürgermeister Gastgeschenke und Urkunden für alle Teilnehmer verteilt. Im Anschluss wurde zu türkischer Popmusik ausgelassen getanzt und gefeiert.

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