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Kritik wegen Stadtbücherei

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Bad Nauheim (pm). Beim Sommerfest der Stadtbücherei hat sich Sinan Sert (SPD) als Vorsitzender des städtischen Kulturausschusses über den derzeitigen Stand der Einrichtung informiert, die auch als Haus des Gastes fungiert. Das Thema Stadtbücherei wurde in der jüngsten Ausschusssitzung angerissen und soll demnächst vertieft werden. Insbesondere die künftige Ausrichtung soll vorgestellt werden.

Kritik: zu wenige Sitzmöglichkeiten

»Bei gutem Wetter nutzten zahlreiche Gäste das bunte Programm am Bücherwurm und der Leseratte vor dem historischen Gebäude. Neben einem Bücher- und Medienflohmarkt sowie Bastel- und Spielangeboten für Kinder versuchten sich die Gäste auch am Glücksrad mit kleinen Preisen. Lesungen ergänzten das Angebot für Groß und Klein«, schreibt Sert in einer Pressemitteilung.

Für ihn ist all dies ein Beleg für die Akzeptanz der Stadtbücherei in der Einwohnerschaft. »Die Arbeit in der Bücherei ist offenbar mehr als nur ein Job«, verweist Sert auf »das stets freundliche und hilfsbereite Engagement des Teams«.

Bei einem kleinen Rundgang durch die Einrichtung mit Leiterin Gaëlle Götz seien verschiedene Aspekte näher beleuchtet worden. Insbesondere Medienangebot und Raumbedarf standen dabei laut Sert im Fokus. Zu Anpassung und Weiterentwicklung des Medienangebots seien Ideen ausgetauscht worden, »die konzeptionell durchaus Vorteile bieten können«, findet Sert mit Blick auf interkommunale Zusammenarbeit.

Bedauerlich sei das geringe Angebot an Rückzugsmöglichkeiten. »Gäste finden nur wenige Sitzplätze. Besonders für Nutzer, die an Themen arbeiten wollen, gibt es keinen adäquat eingerichteten Platz, schon gar nicht für Kleingruppen.«

Mängel in Sachen Barrierefreiheit

Zusätzlich dämpfen nach Ansicht des Sozialdemokraten Mängel in der Barrierefreiheit und im Energiebedarf »den Charme des denkmalgeschützten Altbaus«. Obwohl die Außenfassade erst kürzlich saniert worden sei, blieben die Jugendstil-Fenster aus energetischer Sicht ein großes Problem. Eingangstür und insbesondere die Toiletten seien nicht barrierefrei. Sert erinnert daran, dass alle öffentlich zugänglichen städtischen Liegenschaften barrierefrei werden sollten. Auf Initiative der SPD sei dies bereits in der vergangenen Legislaturperiode beschlossen worden.

Auch wenn der Denkmalschutz in diesem Fall eine besondere Herausforderung darstellen möge, sei der Zustand »für Menschen im Rollstuhl nach wie vor eine Zumutung«. Auch Eltern mit Babys seien betroffen: »Zu einer Bücherei mit besonders vielen Angeboten und Veranstaltungen für Kleinkinder ist ein Babywickelraum ein Muss.«.

Für das Haus des Gastes einer Kur- und Gesundheitsstadt, die sehr viel auf Inklusion und Teilhabe setze, sei dies eigentlich ein unhaltbarer Zustand. Es müsse dringend eine Verbesserung erfolgen, zur Not auch solitär außerhalb des Gebäudes.

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