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Neuer Kampf um den Bahnrekord

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Von: Michael Humboldt

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Noch fehlen der 18-Loch-Anlage in Bad Nauheim Besucher und Sonne. Doch am 1. April soll es unter der neuen Regie von Emil Ribarov wieder rund gehen im Kurpark. © Nicole Merz

Emil Ribarov wird ab dem 1. April die Minigolf-Anlage in Bad Nauheim betreiben. Dann will er auch die sportlichen Herausforderungen steigern und den Wohlfühl-Faktor im Kurpark wieder fördern.

»Haben Sie den Ball nach sechs Schlägen noch nicht eingelocht, erhalten Sie sieben Punkte. Gewonnen hat der Spieler, der am wenigsten Punkte auf dem Konto hat«, heißt es in der offiziellen Minigolf-Regel, die natürlich auch in Bad Nauheim befolgt wird. Allerdings behauptet fast jeder, der im Kurpark Minigolf spielt, dass er der aktuelle Bahnrekord-Halter sei. Schließlich können alle auf ihrer Karte auf dem 18-Loch-Weg schummeln, wie sie wollen. Einer der angeblichen Bad Nauheimer Rekordhalter hat einen besonderen Trick. Wenn er einmal das Glück hat, mit einem Schlag sein Ziel zu treffen, zieht er drei Punkte ab von seinen bisherigen Fehlversuchen. So kam er sogar auf die Zahl 17 bei 18 Löchern und beanspruchte eine Urkunde am Minigolf-Platz, die ihm zurecht nicht ausgestellt wurde.

Denn es beginnt mit allen Diskussionen schon an Loch 3, an dem man die Kugel unter einem Tunnel hoch auf eine Anhöhe spielen muss. Die Frage dabei ist, ob man nach dem Fehlschuss beim nächsten Versuch kurz vor dem Loch anfangen darf oder wieder ganz von vorne. »Die offiziellen Regeln werden ausgehängt«, betont Emil Ribarov, der neue Pächter der Anlage. Wir treffen uns im Café Müller am Aliceplatz, und der Bad Nauheimer erzählt über seine Liebe zum Kurpark und dieser Anlage. Nur ein Foto-Shooting lehnt er rigoros ab. Aber die Besucher werden ihn schon erkennen, wenn er die Schläger und Bälle im Park verteilt.

Frischer Lack für die Bahnen

Mit seinen beiden Söhnen und seiner Frau will er am 1. April wieder loslegen im spannenden Minigolf-Rennen. Doch zuvor sollen die Bahnen noch lackiert werden. »Die anstehenden Maßnahmen umfassen die Sanierung der Bahnen. Wir gehen aktuell von dem Startzeitpunkt zu Saisonbeginn am 1. April aus«, heißt es in einer offiziellen Mitteilung der Stadt.

»Das ist einfach ein lebenswerter Park. Und die Minigolf-Anlage passt hervorragend dazu«, schwärmt Emil Ribarov. Natürlich hat er auch Werner Ratzow, den Ehemann und Mitarbeiter der Vorgänger-Pächterin Sabine Ratzow, oft dort besucht. Beide wollten altersbedingt nach acht Jahren aufhören. Wie die Vorgänger wird auch Emil Ribarov mit seiner Familie die Schach- und Boccia-Anlage neben der neuen Therme betreuen und dabei darauf achten, dass keine Blätter oder Müll den Sport auf den Anlagen behindern. Weil es keine Toiletten am Minigolf-Platz gibt, sind die Gastronomie-Möglichkeiten zwischen Teichhaus und Schweizer Milchhäuschen eingeschränkt. Weizenbier oder Würstchen darf er wie im Münchner Biergarten nicht anbieten. Doch Erfrischungsgetränke und Eis will der neue Betreiber natürlich im kleinen Häuschen den Besuchern zur Verfügung stellen. Zudem kann er sich vorstellen, dass Schulklassen oder Pflegeheime auf der Anlage kostengünstig ihren Spaß haben. Vier Euro wird die Runde wieder kosten, 2,50 sollen Kinder und Jugendliche bezahlen.

Den Ehrgeiz wieder fördern

Der beste Minigolf-Spieler der Welt, so liest man im Internet, verdient 2,1 Millionen US-Dollar im Jahr. Warscheinlich aber nicht auf der Anlage in Bad Nauheim. Dennoch kann sich Emil Ribarov vorstellen, dass er auch den Wettbewerbs-Gedanken mit Turnieren wieder fördert. Einmal konnte man auf der Anlage im Kurpark einen Profi erleben. Er hatte fünf bis sechs verschiedene Schläger dabei und einen Koffer voller Bälle und hat alle ins Ziel gezaubert. Die neue Saison bietet auch im Herzen der Kurstadt viele Herausforderungen.

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