Neuer Sekt wird live auf Sendung präsentiert

»Herzlich Willkommen in der Kulturhalle!« Gutgelaunt begrüßte Harald Steinke die Gäste zur 70. HSK-Show auf YouTube. Im Programm: Ein »Bad Nauheim Special« und eine Weltpremiere.
Eine unterhaltsame Idee hatten die Weinfreunde Bad Nauheim, als sie am Dienstagabend die komplette HSK-Show aus Glauburg-Stockheim mieteten. Ziel war, im 25. Jahr des Vereinsbestehens in einem »Bad Nauheim Special« aufzutreten und den neuen Sekt aus Riesling-Wein vorzustellen. Das war eine Premiere, denn der Verein stellte bisher nur Wein her.
Harald Steinke veranstaltet regelmäßig die HSK-Show, die er live auf YouTube ausstrahlt. Die Weinfreunde hatten nicht nur viele Zuschauer, sondern auch Talk-Gäste mitgebracht: Bürgermeister Klaus Kreß, Gunnar Bolsinger, Vorsitzender des Theaters Alte Feuerwache (TAF) sowie Swen Groß, Inhaber des inklusiven Cafés Jost in der Trinkkuranlage. Mit Steinke durch die Sendung führte Oli Becker, der kurzfristig für die erkrankte Moderatorin Theresa Coop einsprang. Zu Beginn standen Infos, die die Region betreffen, beispielsweise zur Landesgartenschau Oberhessen 2027. »Es ist diesmal nicht wie damals in Bad Nauheim nur eine Stadt beteiligt, sondern eine ganze Region«, erläuterte Steinke.
Auch die Musik kam mit Sängerin Nadine Wopp aus Bad Nauheim, die stimmungsvolle Songs wie »Mach das wieder« darbot. Tobi Bartel begleitete sie auf der Gitarre. Erster auf dem Talk-Sessel war Rolf Dörr, Präsident der Weinfreunde. Wie er erzählte, hegt und pflegt der Verein 1500 Rebstöcke. Aus dieser Menge lassen sich etwa 3500 Flaschen Wein jährlich produzieren, die der Verein unter den Mitgliedern verteilen. »Wir arbeiten gemeinschaftlich am Weinberg. Das kann auch mal anstrengend sein. Aber wir haben einen tollen Ausblick vom Berg«, beschrieb Dörr die Aktivitäten. Im Verein seien aber auch die Geselligkeit und das Feiern sehr wichtig.
Von der Therme zum Eisstadion
Nun war Bürgermeister Kreß an der Reihe. Mit Moderator Becker sprach er über seinen Wahlkampf und wie es ist, als alleiniger Kandidat anzutreten. »Ich sehe es ein Stück weit als Bestätigung, dass in den vergangenen sechs Jahren einiges gut gelaufen ist. Andererseits ist es schwierig. Es werden weniger zur Wahl gehen und es liegt an mir, sie zu mobilisieren«, sagte er. Wie er erläuterte, müssen 50 Prozent der abgegebenen Stimmen ein Kreuz bei »Ja« haben, damit er als Rathauschef gewählt ist. »Anderenfalls muss ich mich aufs Weintrinken konzentrieren«, sagte er mit einem Schmunzeln.
Kreß sprach auch über das »Jahrhundertprojekt« Therme und das angedachte neue Eisstadion. »Die Therme wird der Stadt wieder einen Schub geben. Wir sind das touristische Zugpferd der Wetterau und wollen es bleiben«, betonte Kreß. Wie er zum alten Colonel-Knight-Eisstadion anmerkte, sei das in die Jahre gekommene Bauwerk nicht DEL-fähig. Aber auch um DEL2-fähig zu bleiben, müsse investiert werden. Dabei komme es nicht nur auf Leidenschaft und Fördergelder an, sondern auch auf private Investoren. Gunnar Bolsinger berichtete danach über die Entstehungsgeschichte des TAF und wie es ist, Theater zu spielen. Er schilderte, wie Verein und städtische Spielstätte lange Zeit gemeinsam das Badehaus 2 nutzten. »Nun sind wir in der Trinkkuranlage und versuchen, das als kulturellen Standort mit aufzubauen und auch noch selber Kultur zu machen.«
Swen Groß berichtete, wie es zur Gründung des Cafés Jost kam. Schon lange seien sich die Beteiligten einig gewesen, Inklusion sichtbar zu machen und Menschen mit Handicap in den ersten Arbeitsmarkt zu bringen. Dann folgte die »Weltpremiere«, die Gäste verkosteten den Sekt. »Drei Jahre haben wir überlegt, was wir zum 25-jährigen Jubiläum machen können und sind auf die Idee eines Sekts gekommen«, sagte Präsident Dörr.
Wie Steinke im Gespräch mit dieser Zeitung schilderte, gibt es die HSK-Show seit der Pandemie. »Die YouTube-Show war eine Corona-Geburt, weil wir hier keine normalen Veranstaltungen machen konnten«, sagte Steinke. Sein Sohn Paul half ihm, sich ins »Streaming« einzufinden. Unter anderem für diese Online-Initiative zeichnete der Wetteraukreis Steinke 2021 mit seinem Kulturpreis aus.
Die HSK-Show auf YouTube
Wer sich für die HSK-Show und das »Bad Nauheim Special« interessiert, kann den Beitrag auch nach der Live-Ausstrahlung im Internet auf YouTube anschauen. Die Stichworte sind »Kulturhalle Stockheim« und »70. HSK-Show aus der Kulturhalle Stockheim«. Rund anderthalb Stunden dauert die Folge.