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Platz für ganz viel Neues in Nieder-Mörlen

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agl_friedhof2_070623_4c © Nicole Merz

Die Nieder-Mörler Friedhoferweiterungsfläche ist mal ein heißes Eisen gewesen. Eine Bebauung wurde abgelehnt. Und nun? Die Nieder-Mörler haben ein Konzept erstellt, wie der Park aussehen soll.

Es geht um die Zukunft einer Grünfläche, die den Nieder-Mörlern sehr am Herzen liegt. Deshalb gehen wir hier nur kurz auf die Vergangenheit ein. Auch die hat gezeigt, wie viel den Menschen in dem mehr als 6000 Einwohner zählenden Bad Nauheimer Stadtteil ihre Friedhoferweiterungsfläche bedeutet. Die soll künftig einen weniger bürokratischen Namen tragen, aber dazu später.

Auf Antrag der Bad Nauheimer CDU hatte das Stadtparlament im Oktober 2019 mehrheitlich beschlossen, dass auf dem städtischen Gelände drei Mehrfamilienhäuser mit günstigen Mietwohnungen und zehn Einfamilienhäuser errichtet werden sollten. Die Politik war darüber zerstritten, und jenseits des Parlaments bildete sich eine Bürgerinitiative (BI), die die Bebauungspläne verhindern wollte. Was letztlich gelang, weil die CDU mit Blick auf die dann anstehende Kommunalwahl 2021 immer mehr von ihrem ursprünglichen Ansinnen abrückte und letztlich im Februar 2022 Teil der Mehrheit war, die das Ende des Bebauungsprojekts besiegelte.

Ordnung und Sicherheit, Ruhe und Sport

Nun zur Zukunft der großen Grünfläche. Über die haben sich viele Menschen aus Nieder-Mörlen Gedanken gemacht. Zunächst lief eine zweimonatige digitale Umfrage, in der interessierte Bürger fünf Fragen zur Umgestaltung des Areals beantworten konnten. Mehr als 100 Menschen beteiligten sich. Es folgte ein Workshop mit über 40 Personen, die sich in insgesamt fünf Gruppen - aufgeteilt nach Themen - engagierten. Vor und nach dem Workshop brachte sich Architekt Lutz Krüger intensiv und ehrenamtlich ein, feilte an der Grundlage für die Ideensammlung und fasste die Workshop-Ergebnisse zusammen.

Die Themen reichten von Ordnung und Sicherheit über Ruhe und Entspannung bis hin zu Sport und Freizeitaktivitäten. Pro Gruppe gab es einen Realisierungsbeauftragten, der dieser Tage die Ergebnisse im Ortsbeirat vorstellte. Der wiederum hat die Vorschläge für gut befunden.

Bevor etwas umgesetzt wird, steht der übliche parlamentarische Prozess bevor. Doch Ortsvorsteher Matthias Lüder-Weckler (Freie Wähler) zeigt sich vom Engagement in Nieder-Mörlen schon mal begeistert. »Es war Bürgerbeteiligung par excellence«, lobt er im Gespräch mit dieser Zeitung, Und der Ortsbeirat habe parteiübergreifend zusammengearbeitet. »So stellt man sich das vor. Das fand ich sehr positiv.«

Barfuß-Pfad, Kletterwand, Hundesport und mehr

Nun zu den Vorschlägen, wie der »Nieder-Mörler Bürgerpark«, so der neue Name, gestaltet werden soll. Fünf Bereiche sind vorgesehen. An zentraler Stelle soll es ein Rondell als Forum für Kommunikation und Veranstaltungen geben. In Sachen Sport und Freizeit sind unter anderem Trimm-Dich-Pfad, Barfuß-Pfad, Boule-Bahn Disc-Golf und Kletterwand vorgesehen. Weitere Bereiche des Parks sollen dem Gärtnern (»Urban Gardening«) und dem Hundesport (Agility-Parcours) dienen. Zu den Vorhaben zählen des Weiteren ein Ruhebereich mit Liegewiese und Spieltischen, ein Trinkbrunnen, Sitzmöglichkeiten, drei Unterstände, eine Toilette und eine »Streuobst-Allee« durch das ganze Gelände, die von Obstbäumen und Blühstreifen gesäumt sein wird - inklusive Baumpatenschaften.

Der Zaun zur Friedhofstraße soll entfernt und bei Bedarf eventuell die Parkplatzfläche erweitert werden. Der Bürgerpark soll vom Friedhof abgetrennt und nur durch ein Tor mit ihm verbunden werden. Außerdem ist es im Sinne der Workshop-Teilnehmer, dass durch Freischnitt und Befestigung eine direkte Querung von der Friedhofstraße zur Frankenstraße geschaffen wird. Die Beleuchtung des Bürgerparks muss laut Lüder-Weckler noch geregelt werden. Mit Blick auf das Gesamtprojekt sagt der Ortsvorsteher: »Wir hoffen dass möglichst viel umgesetzt wird. Wir haben keine Wunderdinge geplant.«

Problem mit parkenden Fahrzeugen am Ortsausgang

Auf dem ehemaligen Aral-Tankstelle-Gelände am Ortsausgang von Nieder-Mörlen in Richtung Ober-Mörlen befinden sich mittlerweile Arztpraxen, Wohnungen, eine Apotheke und eine Bäckereifiliale. Dort, an der Ecke Weingartenstraße/Luise-Frey-Straße, gibt es ein Problem mit Autos, die den ganzen Tag abgestellt werden, bis in die Kurve hinein stehen oder Ausfahrten blockieren. Mit alldem setzte sich jüngst der Ortsbeirat auseinander. Eine Idee ist ein auf maximal drei Stunden befristetes Parken. Zudem sollen die Markierungen deutlicher aufgetragen und Schilder angebracht werden.

Ein weiteres Thema im Ortsbeirat war die Verkehrssicherheit auf dem Radweg im Anschluss an die Straße Am Nauheimer Bach. Um diese zu erhöhen, soll ein Fahrradspiegel montiert werden. In der Sitzung wurde Katharina Deutscher (Freie Wähler) verabschiedet, die aus beruflichen Gründen aus dem Ortsbeirat ausscheidet. Das Gremium dankte ihr für ihr Engagement. Für Deutscher rückt Christoph Suberg nach.

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