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Putzen für den »Winterschlaf«

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Von: red Redaktion

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Die historischen Bänke tragen zur besonderen Atmosphäre im Schmuckhof von Badehaus 3 bei. © pv

Bad Nauheim (pm). Der Sprudelhof von Bad Nauheim ist ein Ort des Jugendstils und der Geschichte. Aber nicht nur die Mauer und das Äußere sind hier mehr als 100 Jahre alt und künden von der großen Zeit Bad Nauheims als Weltbad, sondern auch das Innere der Badehäuser hat viel Historisches zu bieten. Vor allem zahlreiche Möbel aus der Zeit des Jugendstils sind erhalten geblieben.

Genau wie die Gebäude des Sprudelhofs müssen auch sie regelmäßig gepflegt und restauriert werden.

Im vergangenen Jahr hatte es sich der Jugendstilverein Bad Nauheim zur Aufgabe gemacht, die Gartenbänke zu restaurieren. Ihr Schöpfer war Max Laeuger (1864-1952). »Der Professor für Innenarchitektur und Gartenkunst entwarf nicht nur massive Gartenmöbel von bestechender Schlichtheit, sondern schuf auch kunsthandwerkliche Keramiken mit floralem und naturalistischem Dekor. Einige dieser Arbeiten sind auch im Jugendstilforum im Badehaus 3 zu sehen. Wie viele andere Künstler der Jugendstilepoche war auch Laeuger ein wahrhaftes Allroundtalent, heißt es in einer Pressemitteilung des Jugendstilforums.

Stühle im Innern von Jost entworfen

Im Schmuckhof von Badehaus 3, der dank des Einsatzes des Jugendstilvereins nun wieder genau wie zu seinen Glanzzeiten prächtig mit Kletterrosen und Rosenstämmchen angelegt ist, stehen sie nun, die Laeuger’schen Gartenbänke. Durch die Hilfe von Patinnen und Paten wurde es möglich, sie zu restaurieren und der einstigen grünen Ruheoase der Badegäste wieder ihr altes Gepräge zu geben.

Am vergangenen Wochenende haben sich die Mitglieder des Jugendstilvereins hier zu einer großen Putzaktion getroffen, um die historischen Gartenbänke vor dem Winter noch einmal zu reinigen und vor Schäden zu schützen. Nun werden die Bänke gut gesäubert in trockenen Räumen zum »Winterschlaf« untergestellt, damit sie im nächsten Frühjahr den Spendern und Besuchern wieder zur Verfügung stehen und zum Ausruhen und Innehalten einladen.

Ein erster Meilenstein ist damit gesetzt, und die von Künstlerhand geschaffenen Bänke können so wohl noch einmal 100 Jahre überdauern. Anders sieht es mit den Sitzmöbeln im Innern des Badehauses aus. Auch sie wurden von Kunsthandwerkern des Jugendstils geschaffen. Teilweise hat sie der Architekt des Sprudelhofs Wilhelm Jost (1874-1944) höchstselbst entworfen. Nach fast 120 Jahren nagt auch an ihnen der Zahn der Zeit, und es hat seinen Preis, sie wiederherzustellen. Deshalb bittet der Jugendstilverein Bad Nauheim um finanzielle Hilfe und nimmt Spenden speziell zur Restaurierung dieser Sitzmöbel gerne entgegen, damit die Gäste des Jugendstilforums auch weiterhin die nostalgische Atmosphäre einer vergangenen Zeit genießen können.

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