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Sanierung oder neue Halle?

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Die Mehrzweckhalle in Schwalheim ist in den 70er Jahren errichtet worden. Es besteht starker Sanierungs-, womöglich Erneuerungsbedarf. © Petra Ihm-Fahle

Ein weiteres Großprojekt bahnt sich in Bad Nauheim an, da starker Sanierungsbedarf in der Mehrzweckhalle in Schwalheim besteht. Eventuell muss das Bauwerk sogar neu errichtet werden, was günstigenfalls 15 bis 20 Millionen Euro kosten könnte.

Die Mehrzweckhalle im Bad Nauheimer Stadtteil Schwalheim hat massiven Instandsetzungsbedarf. Der Ortsbeirat tauschte sich am Mittwochabend im evangelischen Gemeindezentrum darüber aus. Neubau oder Sanierung? Wie unterstützt man das Restaurant? Welche möglichen Schwierigkeiten bestehen wegen des Überschwemmungsgebiets, welche mit Nachbarn? Das waren Diskussionspunkte. Volker Buchholz von der städtischen Immobilienverwaltung schilderte, welche baulichen Probleme bestehen und welche Vorgehensweise angedacht ist. Klar ist eins: Es könnte teuer werden.

Buchholz’ Worten zufolge ist die Sanierung beschlossen, aber noch nicht in der Umsetzung. »Wir hatten mit einer einfachen energetischen Sanierung begonnen«, berichtete er. Dabei zeigten sich laut Buchholz aber gravierende Gebäudemängel. Um die Konstruktion zu sanieren, ist nun eine Baugenehmigung erforderlich. »Die Kosten schnellen logischerweise nach oben.«

Bei mittlerweile knapp zwei Millionen Euro liegt die Schätzung - das beinhalte aber noch keine Verbesserungen von Innenräumen und Haustechnik. »Wir mussten das Vorhaben noch mal anhalten und müssen eine Projektstudie machen, um zu klären, welchen Sinn ein Ersatzneubau ergeben würde«, sagte er. Ein Bebauungsplan bestehe nicht.

Früher anscheinend ein Sumpfgebiet

Ortsbeiratsmitglied Dieter Hahn (Grüne) appellierte: »Wir müssen an das Wirtsehepaar denken, dessen Existenz dranhängt.« Ist doch mit »Cesar’s Grillhaus« ein Restaurant in der Mehrzweckhalle angesiedelt. Er schlug vor, einen eventuellen Neubau etappenweise zu errichten, um die Gastronomie und Übungsräume für Vereine zu erhalten. Früher war das Gelände seinen Worten zufolge Sumpfgebiet. »Wenn etwas Neues dahin kommt, muss es eine qualifizierte, gute Grundlage haben«, machte er deutlich. Die Nähe zur Wetter muss seines Erachtens genau untersucht werden. Das sah auch Hans-Jürgen Englert (FDP) so, der von »Überschwemmungsgebiet« sprach: »Glauben Sie denn, dass der Wetteraukreis den Neubau überhaupt genehmigen würde?« Buchholz wies auf die Projektstudie hin, die die Stadt deshalb anstrebt. Die Fläche neben der Mehrzweckhalle hin zur Wetter ist eine Retentionsfläche, wie er erläuterte. »Das Gebäude, wie es steht, ist genehmigt.« In dessen Grenzen könnte man seiner Auffassung nach bauen.

Den Bedarf für eine moderne Sportstätte sieht er. »Die Sporthallen sind proppenvoll und ausgebucht, aber die sportliche Nutzung in der Schwalheimer Mehrzweckhalle ist sehr eingeschränkt.« Laut Ortsvorsteherin Lisa Graudenz (FW) befürwortet der Ortsbeirat eher einen Neubau. »Es wäre aber die Frage, ob es mehr Mehrzweck oder mehr Sport sein sollte.« Buchholz erwiderte: »Das müsste ein Architekt prüfen, der Auftrag wird in Kürze erteilt.« Ortsbeiratsmitglied Edgar Bandow (SPD) hielt es für sinnvoll, den Breitensport zu präferieren, um entsprechende Fördertöpfe anzuzapfen.

Heizung nicht zukunftsträchtig

Wie Alexander von Bischoffshausen (CDU) befürchtete, könnte es Probleme wegen des Neubau-Vorhabens »Saline 25« auf dem Dingeldein-Gelände geben. »Ich glaube, dass die Leute, die sich da teuer einkaufen, dem Vereinssport mit Lärmschutzgutachten Schaden zufügen werden.« Als Nachbar sei ihm der Geräuschpegel vom Sportplatz bekannt. Deshalb frage er sich: Könnte es nicht Sinn ergeben, die Halle mit schalldämmender Wirkung auf den Sportplatz zu stellen und den Sportplatz zum jetzigen Standort Halle zu verlegen?

Nach Ansicht von Stadtrat Klaus Englert (FW) ist eine Sanierung noch nicht vom Tisch. »Das wird sich noch ziehen, die Finanzierung ist ein heißes Thema. Eine Mehrzweckhalle zu bauen, könnte im günstigen Fall 15 bis 20 Millionen Euro kosten. Und wir haben noch viele Projekte in Bad Nauheim in Arbeit.«

Vor mehreren Jahren hat die Stadt die Heizung in der Mehrzweckhalle in Schwalheim erneuert. Die laut dem städtischen Fachdienstleiter Volker Buchholz »topaktuelle« Technik basiert auf Kraft-Wärme-Kopplung mit Blockheizkraftwerk. »Es bringt einen Vorteil, was die Bewertung der Anlage angeht, ist aber nichts, was momentan in die Zukunft gerichtet ist«, sagte er. Ein neues Wärmekonzept wäre seinen Worten zufolge nur mit entsprechenden Dämmstärken möglich. »Im Bestand wäre das schwierig und mit Kosten verbunden.«

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