1. Startseite
  2. Region
  3. Wetteraukreis
  4. Bad Nauheim

Ab November möglich: Schwimmen mit Parkblick

Kommentare

Blick in die entstehende Badehalle mit dem großen Thermal-Innenbecken.
jw_Therme9_170523_4c © Petra Ihm-Fahle

Die neue Therme in Bad Nauheim entsteht, der Verein »Wirtschaft für Bad Nauheim« verschaffte sich jetzt einen Eindruck - diese Zeitung war dabei. Im November soll der Badetempel öffnen.

Gespannt gehen Vertreter des Vereins »Wirtschaft für Bad Nauheim« auf das Thermalbad-Gelände zu. Wer vor der Baustelle steht, kann nicht ohne Weiteres ersehen, wo der Zugang ist. Ist die moderne Badeoase in einigen Monaten fertiggestellt, wird das aber anders sein. Betritt der Besucher das Areal, blickt er direkt auf die Achse in den Sprudelhof. Seitlich geht es in die Eingangshalle. Vorn rechts vor dem Gebäude soll später das Hotel entstehen.

»Hoffentlich«, fügt Architekt Andreas Schmitt hinzu, Geschäftsführer der Firma BLFP aus Friedberg. Er begrüßt die Gruppe und erläutert, was geplant ist: »Die Architektur ist zeitlos, soll sich dem Jugendstil unterordnen und nicht zu dominant sein.« Linker Hand entsteht die Tiefgarage. Dort sind knapp 200 »breite, große« Stellplätze vorgesehen, weitere Parkplätze sind fürs Hotel geplant. Für Lkw, die etwas anliefern, gibt es ausgeklügelte unterirdische Anfahrtswege.

Wer in die Therme will, muss keine Stufen steigen. Das ist an diesem Tag anders: Über eine kleine Treppe klettern die Teilnehmer hoch, balancieren auf einem Balken durch eine Wasserlache. Es hat mal wieder geregnet. Acht Becken soll es geben, Ruheräume und ein Fitnessstudio. »Das gibt ein Highlight für Bad Nauheim«, raunt ein Teilnehmer. Vorstandsmitglied Bernd Felgner sieht das ähnlich: »Es wird eine unglaubliche Bereicherung und ein touristischer Magnet werden.«

Spinde für bis zu 630 Badegäste

Alles ist verglast, momentan allerdings noch abgehängt. Ein transparenter Eindruck mit Blick in den Park wird geboten werden. Die Gruppe folgt Schmitt. »Wir gehen den Weg des Gastes«, sagt er. Zunächst führt er zu dem Ort, wo einmal die Föhntische und Umkleiden stehen sollen. 630 Spinde sind geplant, was heißt, dass gleichzeitig 630 Gäste in die Therme können. In der großen Badehalle erschließt sich der Blick auf Thermalsole-, Heißsprudel-, Soleintensiv-, Heiß-, Kalt und Kneippbecken, Dampfbäder und Tropendusche. Jedes einzelne Element soll ein Erlebnis sein. Im Intensivbecken etwa wird das Wasser zwölf Prozent Salzgehalt haben. »Man legt sich hinein und schwebt«, kündigt Schmitt an.

Alle Becken werden mit Solewasser betrieben. Bis zu 125 000 Liter Frischwasser wird die Therme täglich brauchen, ein Großteil davon kommt aus dem Brunnen. Das Wasser wird aufbereitet, kommt in die Becken, zirkuliert und fließt wieder in die Usa beziehungsweise den Kanal.

Bewegungsbecken und FKK-Bereich

Immer wird man laut Schmitt das Gefühl haben, im Freien zu sein. Draußen kann man in einem Bewegungsbecken Bahnen ziehen, um den Kreislauf zu aktivieren. Ein Thermal-Außenbecken gibt es ebenfalls, alles mit Aussicht in den Park, für den der Blick freigeschnitten wird. In einem Rundlauf wird der Gast Sprudelereignisse haben, auch soll es einen abgeteilten FKK-Bereich mit Saunagarten geben.

Der Bus wird nicht mehr durch den Sebastian-Kneipp-Weg fahren, umgelegt wurde auch der Radweg: Die Therme soll ein Ort der Ruhe sein. Nach Überzeugung von Schmitt kann der Gast nicht sämtliche Angebote an einem einzigen Tag wahrnehmen, da es so viele Attraktionen seien.

Die Besucher schauen sich auch den Technikraum an, wo das Wasser gereinigt werden soll. Teilweise wurde sechs Meter tief in die Erde gebaut, für den Heilquellenschutz ist die gesamte Baugrube mit einer Spundwand gesichert. Geplant war, die Therme am Dienstag, 31. Oktober, zu eröffnen. Doch Schmitt denkt, es wird November werden. »Dieses Jahr auf jeden Fall«, betont er.

Das Badehaus 2, künftiges Kurmittelhaus, wird mit sechs bis sieben Saunen, Dampfbädern und einem Terrakotta-Garten aufwarten. Diese Eröffnung wird allerdings noch bis August dauern. »Wäre das Badehaus 2 nicht dazugekommen, wäre der Betreiber nicht nach Bad Nauheim gekommen«, sagt Schmitt. Mit dieser Kombi allerdings werde die Stadt ein Alleinstellungsmerkmal in Deutschland haben.

Verein ist offen für neue Mitglieder

Aktuell engagieren sich 36 Unternehmen im Verein »Wirtschaft für Bad Nauheim«. Laut dem 2. Vorsitzenden Jochen Hahn spiegeln diese das gesamte Spektrum der in Bad Nauheim ansässigen Firmen wieder. Laut Vorstandsmitglied Bernd Felgner engagiert sich die Initiative seit über 20 Jahren dafür, Lebens- und Wohnqualität, wirtschaftliche Leistungsfähigkeit und Standortvorteile sowie die »hervorragende Schule und Ausbildungssituation« zu erhalten und auszubauen. »Hierzu gehört auch, die Identifikation der Menschen und Unternehmen mit ihrer Stadt und der Region Bad Nauheim zu stärken, die Lebensqualität und Attraktivität der Stadt und der Region als prägende Standortfaktoren weiter zu entwickeln und ein gemeinsames Selbstbewusstsein zu schaffen.« Wie Hahn ergänzt, ist die Initiative kein geschlossener Kreis, sondern für die Mitarbeit und Mitgliedschaft weiterer Unternehmen aus der Region offen. Informieren kann man sich über die Telefonnummer 0 60 32/7 37 36, info@wirtschaftbad-nauheim.de oder auf der Seite www.wirtschaft-bad-nauheim.de.

Auch interessant

Kommentare