Sorgen über hohe Energiepreise
Bad Nauheim (pm). Beim ersten Termin der Sommertour der Freien Wähler Bad Nauheim im Herrenhaus von Löw in Steinfurth gab es ein Thema, das die Gäste besonders umtrieb: Die immer noch hohen Strom- und Gaspreise. Die Wettertal-Ortsteile von Bad Nauheim werden in der Grundversorgung von der Ovag versorgt, die ihre Strompreise, im Gegensatz zu den Stadtwerken, noch nicht den seit Monaten wieder normalisierten Marktgegebenheiten angepasst hätten.
Die Großhandelspreise haben seit Monaten wieder ein Vorkriegsniveau erreicht, leider werde dies nicht an die Kunden weitergegeben. Die Ovag nehme immer noch Preise oberhalb des Strompreisdeckels der Bundesregierung, die Stadtwerke Bad Nauheim reduzieren zumindest ab 1. August 2023 die Preise leicht unterhalb der 40-Cent-Marke pro KWh. Dabei wiesen verschiedene Gäste darauf hin, dass man beim Abschluss von neuen Verträgen bereits nur noch deutlich unter 30 Cent/KWh für die nächsten 12 Monate bei gleichem Grundpreis zahlen müsse. Auch sei für viele Anwesende unverständlich, dass die Stadtwerke bei der Senkung des Arbeitspreises nicht auch den Grundpreis gesenkt haben, da dieser die »Wenig-Verbraucher« und die, die Energie sparen, benachteilige, wenn der Grundpreis beim erhöhten Wert bliebe.
Die Freien Wähler Bad Nauheim wollen »genau beobachten«, ob die Treue der Kunden zur Ovag und zu den Stadtwerken zu Übergewinnen bei den beiden Unternehmen führen, die von den Kunden, die ja auch die Eigentümer sind, bezahlt würden.
Schlagartig erhöht sich der Preis
Auch bei den Gaspreisen ist eine rückläufige Entwicklung zu erkennen. Hier sei ein Blick auf die Preise besonders wichtig, da die Senkung der Mehrwertsteuer von 19 auf 7 Prozent ab dem 1. April 2023 vorbei sei; damit ergebe sich eine schlagartige Erhöhung, die man über einen geringeren persönlichen Einkaufspreis abmildern könne. Auch hier seien wieder Preise knapp über 8 Cent/KWh möglich und damit knapp 20 Prozent unter dem jetzigen Preis der Stadtwerke.
Die Freien Wähler machen darauf aufmerksam, dass man innerhalb von zwei Wochen seinen Vertrag wechseln kann, wenn man sich in der Grundversorgung des Lieferanten befinde. Sofern man sich in einem Laufzeitvertrag befindet, hat man bei jeder Preisänderung (nach oben oder unten) des Lieferanten ein Sonderkündigungsrecht bis zum Tag des neuen Preises. Dies gelte für Strom- wie für Gaspreise. Wer dazu Fragen habe, könne die FW unter der E-Mail vorstand@fw-bad-nauheim.de erreichen. »In Zeiten, in denen die Inflation uns allen zu schaffen macht, sollte man versuchen, seine fixen Ausgaben so preisgünstig zu gestalten, wie es geht«, sagt Markus Theis, Vorsitzender der Freien Wähler.
Die Sommertour der Freien Wähler macht am Donnerstag, 3. August, ihren nächsten Halt in Nieder-Mörlen in der Nieder-Mörlener-Straße 41. Ab 19.30 sind alle Interessierten eingeladen, auch direkt mitBürgermeister Klaus Kreß ins Gespräch zu kommen, der seine Teilnahme zugesagt hat.