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Über ein faszinierendes Säugetier

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Diplom-Biologe Gerd Bauschmann erläutert die Lebensweise der Tiere. © pv

Bad Nauheim/Friedberg (pm). Der Einladung zur gemeinsamen Fledermauswanderung des NABU Friedberg und des NABU Bad Nauheim sind trotz Ankündigung von Gewitter viele interessierte Tierfreunde gefolgt, um sich über diese fliegenden Säugetiere zu informieren. Nach der Begrüßung am Parkplatz des Friedhofs durch Vorstandssprecherin Ruth Müller vom NABU Friedberg begab sich die Gruppe Richtung Waldteiche auf die große Freifläche.

Sie passt in eine Streichholzschachtel

Müller und Diplom-Biologe Gerd Bauschmann führten mithilfe von Fotografien durch das Jahr der Fledermäuse, angefangen vom Winterschlaf über Paarung, Wochenstube, Jagdzeit bis zum nächsten Winterschlaf. Mithilfe von Handpuppe »Gaston« konnten der Aufbau der Flügel und die Fangtechniken der Fledermäuse erklärt werden. Auch frischer Fledermauskot wurde gezeigt. Bauschmann erklärte: »Wenn die kleinen Krümel trocken krümelig sind, kommen sie von der Fledermaus. Sind sie feucht, kommen sie von Mäusen.« Fledermauskot ist übrigens ein sehr guter Blumendünger, so wie Guano.

Die vielen Fragen der Teilnehmer konnten beantwortet werden und manche wurden auch mit praktischen Beispielen untermauert. Zum Beispiel die Frage, wie schwer eine Zwergfledermaus ist. So schwer wie ein abgeteiltes Stückchen Schokolade. Und wie groß ist sie? Sie ist die zweitkleinste unserer Fledermäuse und passt gut in eine Streichholzschachtel. Ruth Müller machte die Teilnehmer auf die Überlebensprobleme der Fledermäuse aufmerksam: der Mangel an Rückzugsmöglichkeiten wie Sommer- und Winterquartiere, und der lebensbedrohliche Rückgang der Insekten, der Jagdbeute der Flieger. »Mit mehr blühenden Gärten könnten wir sowohl den Fledermäusen, aber auch unserer Vogelwelt und auch unseren Insekten sehr viel Gutes tun«, sagte Ruth Müller.

Während dieser Diskussion flogen schon die ersten Fledermäuse, große Abendsegler, über die Köpfe der Teilnehmer. Dann wurden die Detektoren ausgepackt, ausgeteilt, und es gab eine kleine Einweisung. Auf dem Weg Richtung Waldteiche wurden die ersten Ultraschall-Laute eingefangen, meist handelte es sich jedoch um Grashüpfer. Vereinzelt wurde aber auch die Zwergfledermaus gesehen und gehört. Am Ufer der Waldteiche kamen, als es schon etwas dämmriger war, die ersten Wasserfledermäuse. Sie flitzten über die Wasserfläche und über die Köpfe der Leute hinweg. Mit der Dunkelheit kamen immer mehr, und die Detektoren knatterten laut.

Auf dem Rückweg wurden letzte Fragen zu den Fledermäusen und zum NABU beantwortet. Mit dem Hinweis auf die nächsten Veranstaltungen, unter anderem den Tauschmarkt »Rund um Garten und Balkon« am 30. September in Dorheim, wurden die Teilnehmer verabschiedet.

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