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Vergewaltigung: Die meisten Täter sind bekannt

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19 Frauen sind im vergangenen Jahr nach einem gewaltsamen sexuellen Übergriff im Hochwaldkrankenhaus behandelt worden. Beratung und Hilfe nach einer Vergewaltigung bietet der Frauen-Notruf in Nidda an. © Red

Das Bad Nauheimer Hochwaldkrankenhaus legt Zahlen dahingehend vor, wie viele Frauen sich im vergangenen Jahr nach einer Vergewaltgiung haben untersuchen lassen.

Im vergangenen Jahr sind 19 Frauen im Hochwaldkrankenhaus nach einem sexuellen Übergriff medizinisch versorgt worden. Auch im neuen Jahr wird das Angebot weiterhin in Anspruch genommen, das teilt das Krankenhaus mit. Fünf der Frauen wandten sich 2022 selbstständig an das Krankenhaus. In diesem Fall wird die Polizei nur auf ausdrücklichen Wunsch der Frau informiert, um Ermittlungen gegen den oder die Täter aufzunehmen. Behandlung und Spurensicherung erfolgen vertraulich, das heißt, die Ärztinnen und Ärzte haben Schweigepflicht und handeln nicht ohne Absprache mit der Frau. Dieses Vorgehen soll sicherstellen, dass keine Betroffene aus Angst vor einer ungewollten Strafermittlung auf eine medizinische Versorgung und Beratung verzichtet. Auch betroffene Männer können dieses Angebot wahrnehmen. Neben der Versorgung von Verletzungen und dem Abklären einer möglichen Schwangerschaft oder sexuell übertragbarer Krankheiten können auf Wunsch der Betroffenen auch Tatspuren gerichtsfest gesichert werden. Die Spuren werden anonymisiert für ein Jahr in der Rechtsmedizin in Gießen aufbewahrt. Dadurch bleiben die Spuren, die für ein späteres Gerichtsverfahren entscheidend sein können, erhalten, auch wenn sich die oder der Betroffene vorerst gegen eine Strafanzeige entscheidet. Dieses Vorgehen gebe den Betroffenen Zeit, das Für und Wider einer Strafanzeige abzuwägen, sich fachlich beraten zu lassen und sich zuallererst um das eigene Wohlbefinden zu kümmern.

Alle Altersgruppen sind betroffen

Wenden sich Frauen nach der Tat direkt an die Polizei, werden sie von dieser zur Spurensicherung ins Hochwaldkrankenhaus gebracht.

»Bei einer Vergewaltigung handelt es sich um einen Verstoß gegen das sexuelle Selbstbestimmungsrecht der Frau. Die Polizei behandelt die Tat als ein Offizialdelikt, bei dem sie in jedem Fall Strafermittlungen aufnehmen muss«, heißt es dazu in der Mitteilung von Klinik und Frauennotruf Wetterau. Die Anzeige könne nicht mehr zurückgezogen werden. Über den Kontakt zur Polizei wurden im vergangenen Jahr 14 Frauen im Hochwaldkrankenhaus untersucht.

Die Statistik des Hochwaldkrankenhauses zeige, dass in den meisten Fällen der Übergriff unter Gewalteinwirkung erzwungen wurde. Zudem kannten die allermeisten Frauen den Täter bereits vor der Tat (14 der 19 Frauen). »Wie eng die Bekanntschaft war, wird statistisch nicht erfasst. Dennoch zeigen die Zahlen, dass die größte Gefahr für Frauen nicht von Fremdtätern ausgeht, sondern im persönlichen Umfeld liegt«, heißt es in der Pressemitteilung des Gesundheitszentrums Wetterau (GZW), zu dem das Hochwaldkrankenhaus gehört.

Frauen-Notruf berät Opfer

»Auch das Vorurteil, dass vor allem junge Frauen betroffen sind, lässt sich nicht bestätigen. Die Altersspanne der betroffenen Frauen reicht von unter 18 bis über 50 Jahre.

HILFSANGEBOTE INFO: Sprechzeiten Zeitnah zum Arzt

Ansprechbar für Frauen, die vergewaltigt wurden, ist die Fachabteilung Gynäkologie - Gynäkologische Ambulanz, Chaumontplatz 1, im Hochwaldkrankenhaus Bad Nauheim, Telefon: 0 60 32/7 02-12 07 (8 bis 16 Uhr). Außerhalb der Sprechzeiten ist die Notaufnahme erreichbar, Telefon: 0 60 32/7 02-24 08.

Der Frauennotruf Wetterau, Hinter dem Brauhaus 9, in Nidda ist unter 0 60 43/44 71 und per E-Mail: info@frauennotruf- wetterau.de erreichbar. Sprechzeiten sind montags bis freitags von 9 bis 13 Uhr sowie mittwochs von 15 bis 19 Uhr. pm

Die medizinische Versorgung und die Spurensicherung nach einer Vergewaltigung sollten zeitnah erfolgen. Um Wartezeiten zu vermeiden, bittet das Hochwaldkrankenhaus um telefonische Anmeldung, wenn dies möglich ist. Das Angebot ist kostenfrei. Wenn vorhanden, ist die Krankenversichertenkarte mitzubringen. Die Untersuchung kann in Begleitung einer Vertrauensperson erfolgen. pm

Für eine psychosoziale Beratung und weitere Informationen verweisen die Ärztinnen und Ärzte an den Frauen-Notruf Wetterau in Nidda. Dieser koordiniert das Angebot der medizinischen Soforthilfe im Wetteraukreis und steht betroffenen Frauen und ihren Angehörigen unterstützend und beratend zur Seite.

Zeitnah zum Arzt

Die medizinische Versorgung und die Spurensicherung nach einer Vergewaltigung sollten zeitnah erfolgen. Um Wartezeiten zu vermeiden, bittet das Hochwaldkrankenhaus um telefonische Anmeldung, wenn dies möglich ist. Das Angebot ist kostenfrei. Wenn vorhanden, ist die Krankenversichertenkarte mitzubringen. Die Untersuchung kann in Begleitung einer Vertrauensperson erfolgen.

Sprechzeiten bei Hilfsgangeboten

Ansprechbar für Frauen, die vergewaltigt wurden, ist die Fachabteilung Gynäkologie - Gynäkologische Ambulanz, Chaumontplatz 1, im Hochwaldkrankenhaus Bad Nauheim, Telefon: 0 60 32/7 02-12 07 (8 bis 16 Uhr). Außerhalb der Sprechzeiten ist die Notaufnahme erreichbar, Telefon: 0 60 32/7 02-24 08.

Der Frauennotruf Wetterau, Hinter dem Brauhaus 9, in Nidda ist unter 0 60 43/44 71 und per E-Mail: info@frauennotruf- wetterau.de erreichbar. Sprechzeiten sind montags bis freitags von 9 bis 13 Uhr sowie mittwochs von 15 bis 19 Uhr.

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