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Von Zauberwürfeln und Windrädern

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Von: red Redaktion

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Schüler und Lehrer zu Besuch an der TU Darmstadt. © pv

Bad Nauheim (pm). Fünf interessierte Schülerinnen und Schüler des Mathematik-Orientierungskurses an der Ernst-Ludwig-Schule von Herrn Iflazoglu und des Mathematik-Leistungskurses von Herrn Schröder haben kürzlich an einer besonderen Veranstaltung teilgenommen, die eher untypisch für Jugendliche in diesem Alter ist, wie die Schule schreibt. Mit dem Zug ging es nach Darmstadt an die Technische Universität (TU), die zur »Langen Nacht der Mathematik« eingeladen hatte.

Die Veranstaltung startete mit einer Abendvorlesung von Prof. Dr. Pascal Schweitzer. Zur Fragestellung »Knifflige Mathe-Puzzle mit Graphen: Wie und warum?« erhielten die wissbegierigen Schüler einen spannenden und kurzweiligen Vortrag zur Graphentheorie und ihren Anwendungen (z. B. beim Routenplaner von Navigationssystemen), bei dem sie sogar mitmachen und miträtseln konnten. Anschließend ging es in die gut besuchte Ausstellung über verschiedene mathematische Experimente, bei der sich die Besucher über die Arbeit des Fachbereichs Mathematik aber auch über die Studiengänge an der TU Darmstadt in diesem Bereich informieren konnten.

Bernoulli, Galton, Gauß und Co.

Da gab es zum einen die Entwicklung einer optimalen Murmelbahn zu bestaunen, bei der Anfangs- und Endpunkt festgelegt waren, die Kugel aber zu Beginn mehr oder weniger steil zum Ziel rollen konnte. Verglichen wurde eine gerade mit mehreren kurvenförmigen Bahnen.

Schon Bernoulli, einer der bedeutendsten Mathematiker seiner Zeit, beschäftigte dieses Problem. Auch das Galton-Brett zur Simulation von zufälligen Verteilungen durfte hier nicht fehlen, da man den Klassiker der Statistik, die Normalverteilung, hiermit sehr anschaulich darstellen kann. Auch die Methode zur Lösung von Gleichungssystemen durch den Gauß-Algorithmus wurde präsentiert und mit den Besuchern zusammen ein weiteres Lösungsverfahren, das K. F. Gauß selbst entwickelt hat, bemüht, das viel schneller näherungsweise Lösungen für sehr aufwendige Gleichungssysteme liefert.

Moderne Probleme gestellt

Aber auch moderne Problemstellungen fanden Einzug in die Mathematik-Ausstellung. So durften sich die Besucher daran ausprobieren, wie man eine bestimmte Anzahl von Windrädern innerhalb einer vorgegebenen Fläche inklusive Sicherheitsabstand optimal platzieren kann - gar nicht so einfach, wenn die Fläche eckige Begrenzungen besitzt, die Sicherheitsabstände um die Windräder aber kreisförmig sind, heißt es von der Schule. Und auch der Rubiks-Zauberwürfel wurde genauer beleuchtet, weil die Anzahl aller Stellungen durch Verdrehung der Seiten mathematisch berechnet werden kann. Sogar eine Anleitung zur schnellstmöglichen Lösung des Würfels, sodass alle Seiten wieder einfarbig sind, wurde den Besuchern mit einer Miniversion des Würfels an die Hand gegeben. So konnte das Präsentierte gleich ausprobiert werden.

Insgesamt hat die »Lange Nacht« an der TU Darmstadt gezeigt, dass Mathematik nicht immer trocken sein muss, sondern auch interessant und spannend sein kann und sich mit modernen Problemen beschäftigt, heißt es weiter. Die Mathematik-Leistungskursschüler und -schülerinnen diskutierten auf der Heimfahrt über das Gesehene und Erlebte.

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