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Wie man klimaneutral heizt

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Wärmepumpen sind in aller Munde und auf manchen Dächern zu finden. »Haus & Grund« informierte darüber. © Imago Sportfotodienst GmbH

Bad Nauheim (pm). Die Mitgliederversammlung des Vereins »Haus & Grund Bad Nauheim« fand erstmals im voll besetzten Erika-Pitzer-Begegnungszentrum statt. Vorsitzender Norbert Witzel begrüßte als Gäste die Justiziarin des Landesverbandes von »Haus & Grund«, Nicole Merta, sowie den Vorstand der Bad Nauheimer Kleinsiedlungsgenossenschaft Gerhard Dyroff.

Im Interesse der Erhaltung bezahlbarer Wohnungen würden die hohen erforderlichen Investitionen zu Energieeinsparungen große Herausforderungen bergen, sagte Witzel. Es gehe um die besten wirtschaftlich tragbaren Wege.

Prof. Dr. Klaus Brillowski von der THM Friedberg referierte zu Alternativen der Energieerzeugung. Der Gebäudebestand stecke voller Herausforderungen zum Gelingen der notwendigen Energiewende. Bei Neubauten griffen strenge gesetzliche Regeln. Nach Energieeffizienzklassen gegliedert, sei etwa die Hälfte der Bestandsgebäude für Wärmepumpen geeignet. Ein Viertel sei nach kostenintensiven Sanierungen für Wärmepumpen zu ertüchtigen. Das restliche Viertel komme aus wirtschaftlichen Gründen dafür eher nicht infrage.

Wärmeplanung für Kommunen

Fernwärme besonders in Städten sieht er als beste Lösung an. Das neue Wärmeplanungsgesetz verpflichte die Kommunen zur Wärmeplanung. »Haus & Grund« begrüßt dies, damit Eigentümer Fehlinvestitionen vermeiden. Bad Nauheim sei durch Projekte der Kalten Nahwärme auf gutem Wege, sagte Brillowski. Er geht bis 2030 von einer Steigerung der Fernwärme in Großstädten von 50 Prozent aus; in Kleinstädten deutlich weniger. In dicht bebauten Innenstädten gebe es kaum sinnvolle Alternativen zur Gasheizung, wenn kein Fernwärmeanschluss möglich sei. Geothermie scheide oft wegen Platzmangel aus, Luft-Luft-Wärmepumpen verursachten störende Geräusche und seien weniger wirtschaftlich. Es gelte, jede Investition gut zu überdenken und sich Rat zu holen.

Die Vorsitzende der directa Lohn- und Einkommensteuerhilfe Friedberg, Sabine Stumpf, sprach über Steuern der Immobilienbesitzer. Sie konzentrierte sich auf wesentliche Steuerthemen und berichtete aus der Praxis. Stumpf riet, Immobilienübertragungen wie Schenkungen oder entgeltliche Übertragungen möglichst früh anzugehen sowie Steuerberater und Notar zurate zu ziehen. Bei Vertragsgestaltungen wie Wohnrecht oder Nießbrauch müssten auch steuerliche Auswirkungen bedacht werden. Unterschätzt werde häufig die Höhe der Erbschaftsteuer. Daher: frühzeitig beraten lassen und regeln. Im Erbfall vor Ablauf der steuerlichen Zehnjahresfrist prüfe oder schätze das Finanzamt den Wert zur Zeit der Übertragung. Daher sollte der Immobilienwert vom kostengünstigen Ortsgericht zum Übertragungszeitpunkt geschätzt werden, riet Stumpf. Auch bei größeren Anschaffungen oder Herstellungskosten sei der Rat eines Steuerberaters zu empfehlen, damit die Ausgaben als Werbungskosten optimal angesetzt werden. Steuerliche Belege zu Hausangelegenheiten sollten auch länger als die Frist der Aufbewahrungspflicht von z. B. zehn Jahren aufbewahrt werden. Bei der Wohnungsvermietung an Angehörige empfiehlt Stumpf den Abschluss eines normalen Mietvertrags.

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