Wo und wie Mauerziegel hergestellt werden

Bad Nauheim (pm). Wöllstein bei Alzey in Rheinhessen war Ziel der Tagesfahrt des Vereins »Haus und Grund« Bad Nauheim. Die Betriebsführung durch das Ziegelwerk JUWÖ fand großen Anklang, wie der Verein berichtet. Das seit 150 Jahren bestehende mittelständische Familienunternehmen beschäftigt 200 Mitarbeiter. Die Projektbetreuer Bernd Schröder und Oliver Schmitt führten die Gruppe durch den Betrieb und beantworteten alle Fragen.
Norbert Witzel als Organisator überreichte als Dank CDs über Bad Nauheim.
Die besichtigte Produktion verläuft weitgehend vollautomatisch in drei Schichten rund um die Uhr an sieben Tagen in der Woche. Die zur Produktion erforderliche hochwertige Tonerde wird auf einer betriebseigenen Fläche neben dem Werk gewonnen. Nach Aufbereitung drückt ein großer »Fleischwolf« die Tonmasse duch sogenannte Mundstücke in endloser Schlange, wie bei der Herstellung von Spritzgebackenem. Je nach zu produzierendem Format werden entsprechende Mundstücke verwendet. Die Tonschlange wird durch einen laufenden Draht auf die gewünschte Länge der einzelnen Ziegelsteine getrennt.
Die Trocknung und das Brennen erfolgen in einem mindestens 50 Meter langen gasbetriebenen Brennofen mit bis zu 850° C. Der Gaspreis sei durch langfristige Verträge noch für etwa zwei Jahre gesichert, erfuhren die Besucher. Danach könnte sich bei deutlich höheren Energiepreisen die Frage stellen, ob in Deutschland überhaupt noch eine Ziegelproduktion zu bezahlbaren Produktpreisen möglich sei.
Die Mauerziegel werden insbesondere für den Bau von Ein- und Zweifamilienhäusern verwendet. Die Vielfalt der Ziegel, was Format, Wärmedämmung und Schallschutz betrifft, ermöglicht z. B. den energieeffizienten Hausbau ohne zusätzliche äußere Wärmedämmung bei gesundem Raumklima.
Nach dem interessanten fachlichen Teil stärkten sich die Hausbesitzer in der Rheinhessenhalle in Hackenheim.
Der Fahrt durch das Bad Kreuznacher Salinental nach Ebernburg - die Nahe trennt hier die beidseits aufragenden Sandsteinfelsen - folgte ein Gang durch die Bad Kreuznacher Altstadt und zu den bekannten Brückenhäusern. Aufgrund der mittäglichen Wärme suchten viele Ausflügler Eiscafés auf. Die Alte Nahebrücke mit den Brückenhäusern ist das Wahrzeichen der Stadt. Ein Teil, die steinerne Bogenbrücke, entstand um 1300; die Brückenhäuser auf den Pfeilern kamen 200 Jahre später dazu.
Säurearmer und leichter Wein
In der Straußwirtschaft St.-Martins-Klause der Familie Klöckner in Guldental fand der Tag bei einer zünftigen Winzerplatte und einer Weinprobe ihren Abschluss. Der Nahewein ist säurearm und leicht und daher für viele Genießer bekömmlicher. Einige Kisten Wein wurden im Bus verstaut, was dafür spricht, dass er geschmeckt hat.