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Arbeiterwohlfahrt hat neue Zentrale

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Von: Christine Fauerbach

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Schuldnerberaterin Uschi Bergmann steht im neuen Büro der Bad Vilbeler Arbeiterwohlfahrt.
Schuldnerberaterin Uschi Bergmann steht im neuen Büro der Bad Vilbeler Arbeiterwohlfahrt. © Christine Fauerbach

Das Jahr 2017 läuft für die Arbeiterwohlfahrt (Awo) in Bad Vilbel bislang gut. Anfang des Jahres ist sie als Schuldnerberatungsstelle anerkannt worden. Jetzt verfügt sie über eigene Büroräume in der Friedberger Straße.

Bislang läuft es für Arbeiterwohlfahrt (Awo) Bad Vilbel. richtig rund. Seit Anfang des Jahres ist die seit 2004 bestehende ehrenamtliche Haushalts- und Schuldnerberatung für Bad Vilbel und Karben eine vom Regierungspräsidium Darmstadt (RP) nach dem Insolvenzrecht anerkannte Schuldnerberatungsstelle.

Dadurch erhält die Awo einen Zuschuss vom Wetteraukreis in Höhe von 18 000 Euro jährlich. Kreissozialdezernentin Stephanie Becker Bösch sagt, dass die Unterstützung mit Kreismitteln bis 30. Juni 2021 vertraglich gesichert ist.

Mit der Anerkennung durchs Regierungspräsidium ergänze die Schuldnerberatung der Awo die vorhandenen Beratungsstellen im Wetteraukreis, zu denen azcg das Diakonische Werk Wetterau, der Caritasverband Gießen, die Frauen-Arbeit-Bildung (FAB) und das Alternative Dienstleistungs-Netzwerk (ADN) zählen. „Damit sind wir im Wetteraukreis gut aufgestellt und decken das gesamte Kreisgebiet ab“, sagt die Sozialdezernentin.

Die Awo Bad Vilbel, das Diakonische Werk Wetterau und die Caritas haben den Auftrag, Haushalte zu beraten, die mit ihrem zur Verfügung stehenden Einkommen oberhalb der Grenzen zu den Sozialleistungen liegen.

18 000 Euro Zuschuss

Haushalte, die Grundsicherungsleistungen des Wetteraukreises oder des Jobcenters Wetterau beziehen, erhalten dort einen Beratungsschein, mit dem sie sich an die Beratungsstellen von Frauen-Arbeit-Bildung oder der ADN Schuldnerberatung wenden können.

Jetzt erfüllte sich für die Arbeiterwohlfahrt der Wunsch nach eigenen Büroräumen für die zehn ehrenamtlichen Berater. Mit Unterstützung des Bürgermeisters Thomas Stöhr fand sich ein Büro in zentraler Lage mit Besprechungsraum, abschließbarem Büroschrank und kleiner Küche. In der früheren, städtischen Wohnung hat auch die Suchthilfe und Suchtprävention mit dem Zentrum für Jugendberatung und Suchthilfe für den Wetteraukreis und das Projekt Prävention in Schulen ein Büro. Mit ihm teilt sich die Awo die Räume.

Die Stadt gewährt einen Zuschuss bei den Umlagen. In den Beratungssprechstunden analysieren je zwei Berater in vertraulichen Gesprächen die Situationen, geben Empfehlungen zur Problemlösung und erstellen einen Quotenplan, der an die Gläubiger weitergeleitet wird. „Wir können eine private Schuldenbereinigung ohne Insolvenzverfahren durchführen.“

Scheitert dieses Verfahren, darf die Awo seit 2017 die Verbraucherinsolvenz bescheinigen. „Oberstes Ziel ist es, eine Einigung zwischen Schuldner und Gläubiger herzustellen“, betont Awo-Vorsitzender Rainer Fich.

Team hilft Betroffenen

Stöhr ergänzt: „Je eher Betroffene Hilfe suchen, desto früher kann man den Schuldenkreislauf stoppen.“ Das bestätigt das aus Jaques Indemans und Ursula Bermann seit acht Jahren gebildete Leitungsteam der ehrenamtlichen Berater, das von Rechtsanwalt Stefan Fink als Hauptamtlicher bei der Awo unterstützt wird.

Das Team ist Betroffenen in hauswirtschaftlichen Fragen, bei der Erstellung von Haushaltsplänen, bei Zahlungsschwierigkeiten und mehr behilflich. „Selbst mittellose Schuldner können mit Hilfe eines Beratungsscheins eine Rechtsberatung bekommen“, erklärt Rechtsanwalt Fink.

Die Gründe für eine finanzielle Schieflage und einer resultierende Verschuldung sind vielfältig. „Wir zaubern Schulden nicht einfach weg, sondern zeigen stattdessen einen Weg aus der Schuldenfalle auf“, sagt Rechtsanwalt Fink. Ein Verfahren läuft zwischen zwei und sieben Jahren.

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