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Autofahren in Bad Vilbel: Ab Montag wird es noch enger

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Von: Thomas Kopp

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Auf die Autofahrer in Bad Vilbel kommen von Montag an wieder einmal schwere Zeiten zu. Denn die Homburger Straße befindet sich dann bereits zum zweiten Mal seit 2014 in einem Großbauprojekt. Das ist aber für die erste Zeit nicht alles.

Zugegeben, vormittags ist die Verkehrssituation auf der Homburger Straße erträglich. Wenn da nicht gerade ein Lastwagen die komplette Breite der Fahrbahn blockierte, der rückwärts in das Grundstück Rodheimer Straße 66 einfahren müsste, um dort die Baustelle für die derzeit im Bau befindlichen Micro-Appartements für Flüchtlinge zu beliefern. Doch ab Montag kommt es auf dem Abschnitt zwischen dem Schwimmbadkreisel mit seiner großflächigen Werbung für das Mammutprojekt und der Rodheimer Straße als Einfahrt zum Einkaufszentrum zu einer halbseitigen Sperrung.

„Am Montagvormittag wird hier die Baustelle für den ersten Bauabschnitt eingerichtet“, schildert Stadtsprecher Yannick Schwander bei der Besichtigung vor Ort. Nach der Einrichtung wird es zu einer halbseitigen Sperrung der Straße in diesem Abschnitt kommen. „Zuerst wird die Spur stadteinwärts, im zweiten Bauabschnitt dann die Spur stadtauswärts gesperrt“, berichtet Schwander. Zwar ist die Strecke in beide Richtungen befahrbar, doch wird eine Ampelregelung die jeweils verbliebene Spur abwechselnd in beide Richtungen freigeben. Vor allem im Berufsverkehr morgens und abends sind Staus programmiert.

Nordumgehung dicht

Dessen ist man sich bei der Stadt auch durchaus bewusst. „Doch die Kanäle hier sind 50 Jahre alt, müssen ersetzt werden“, erläutert Schwander die Notwendigkeit. Auch die Hausanschlüsse und andere Versorgungsleitungen, etwa für Telekommunikation, würden dabei erneuert. „Danach ist für 50 Jahre Ruhe, und die Anwohner haben hier eine Straße in Top-Zustand“, gibt Schwander eine Einschätzung von Matthias Bremer, des Leiters des städtischen Tiefbauamtes, wider.

Die Staus ab Montag erfahren aber zusätzliche Verschärfung durch zwei weitere Baustellen. So bessert die Straßenverkehrsbehörde Hessen Mobil ab Montag die B 3 zwischen den Abfahrten Massenheim und Dortelweil aus, auch die Baustellenampel an der Abfahrt von der Nordumgehung in Richtung Massenheim sorgt für weitere Probleme.

Doch auch auf der Homburger Straße ist die Spitze damit noch nicht erreicht. Haarig wird es, wenn in weiteren Bauabschnitten die Straße komplett gesperrt werden muss. Umleitungen erfolgen dann über die B 3 und den Quellenpark. „Wir haben bereits jetzt Umleitungsschilder an der B 3 angebracht, um den Verkehr, der nicht zwingend durch Bad Vilbel muss, entsprechend umzuleiten“, schildert Schwander die Vorkehrungen. Die Umleitung erfolgt über die Nordumgehung und die Büdinger Straße, die dann noch voller als sowieso üblich sein dürfte.

Deswegen soll die Ampel der Festplatzstraße auf die Büdinger Straße längere Rotphasen erhalten, um Schleichverkehr rund um die Hassia-Verwaltung zu unterbinden. Bleibt aber das Problem, dass der geringe Verkehr aus Richtung Quellenpark zur Nordumgehung den deutlich zahlreicheren Verkehr über die Nordspange immer wieder ausbremst. Doch die derzeitigen Bedarfsampeln in den durchgeschalteten Ampeltakt der Landesstraße einzubinden, würde derzeit wenig Sinn ergeben, führt Schwander an. „Noch ist der Verkehr so gering, dass regelmäßige Grünphasen den Verkehr dort nur noch mehr aushalten würden“, zitiert er Schätzungen der Fachdienste.

Es wird also eng in Bad Vilbel. Der Stadtsprecher weist aber gleichzeitig auf die Vorzüge hin, wenn das Ende der Bauarbeiten im Frühsommer kommenden Jahres erreicht sein wird. „Mischspur“ heißt für die Stadt das Zauberwort.

Kritik der Radfahrer

So werde diese in der Friedberger Straße in Dortelweil bereits vorhandene rote Mittelspur, die Abbiegern in beiden Richtungen dienen soll, in der Fachliteratur“ als „hervorragendes Beispiel für intelligente Verkehrsführung“ genannt. Auch wenn noch immer nicht jeder wisse, wie er die ungekennzeichneten roten Spuren handhaben könne. „Ja, das ist leider so“, räumt auch Schwander ein. Doch vor allem die Anwohner würden von deutlich weniger Lärm und Staus profitieren.

Kritik an den Umbauten gab es auch seitens der Radfahrer. So hat der ADFC der Stadt ein 13-seitiges Schreiben überreicht und sich darin massiv über die viel zu engen Räume für Radfahrer und Fußgänger auf einem gemeinsamen Weg beschwert. „Wir haben am Dienstag gemeinsam mit dem Büro IMB Plan darüber gesprochen. Es wird auch eine Antwort auf das Schreiben geben“, schildert Schwander. Doch das Ergebnis der Beratungen wird keine Änderungen bringen. „Der Massenheimer Weg entlang des neuen Kombibads wird sehr gut ausgebaut mit getrennten Spuren für Autos und Radlfahrer.“

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