Brigitte Cibis geht nach 38 Jahren am GBG in den Ruhestand

Geheuer ist ihr der Ruhestand noch nicht, doch was sein muss, muss sein. Nach 38 Jahren verlässt die Lehrerin Brigitte Cibis das Georg-Büchner-Gymnasium in Bad Vilbel. Nur noch wenige Wochen vom Ruhestand entfernt, blickt sie noch einmal auf ihre Zeit als Lehrerin zurück, denn ihr Beruf und auch die Schule haben sich in 38 Jahren stark verändert.
Ihre gesamte Lehrer-Karriere hat Brigitte Cibis am Georg-Büchner-Gymnasium (GBG) in Bad Vilbel verbracht – volle 38 Jahre. „Ich war hier vom Referendariat bis jetzt“, sagt sie. Pro Jahrgang habe sie 200 Schüler unterrichtet, natürlich auch einige Schüler mehrfach, doch kann so grob überschlagen werden, wie viele ehemalige Schüler sich heute an „Frau Cibis“ als ihre Lehrerin erinnern. „Ich bin immer sehr gern in die Schule gegangen. In meiner eigenen Schulzeit und in meiner Zeit als Lehrerin“, berichtet die Chemie- und Biologielehrerin.
Sechs Wochen Sommerferien seien immer etwas zu lang gewesen, sie habe sich immer gefreut, wenn die Schule wieder startete. „Auch wenn der ein oder andere Schüler da jetzt die Hände über dem Kopf zusammenschlägt“, sagt sie und lacht. „Es wird mir sehr fehlen“, gibt die in Wöllstadt lebende Cibis zu. „Das wird ein ganz schwerer Abschied für mich. Das verdränge ich aber momentan noch ein bisschen“, sagt sie.
Neue Situation
Die erste Zeit im Ruhestand werde sie dafür benötigen, sich mit der neuen Situation zu arrangieren. „Mein Arbeitszimmer werde ich aufräumen, um die vergangenen Zeiten noch mal vorüberziehen zu lassen. Aber das wird sich alles entwickeln.“ Ganz anders sah die Schule noch aus, als Brigitte Cibis als junge Referendarin 1980 zum ersten Mal das Georg-Büchner-Gymnasium betrat.
„Es war nicht so bunt. Der Architekt hatte einen Preis für das Gebäude gewonnen und wollte nicht, dass das angemalt wird“, erinnert sie sich. Weitsprung-Anlagen hätte es noch rund um das Schulgelände gegeben, asbestverseuchte Pavillons ebenso. „Damals waren die jüngsten Schüler an der Schule Siebtklässler. Als dann die fünften Klassen irgendwann angefangen haben, war hier richtig Leben im Haus.“
Nicht mehr erlaubt
Der Abriss der Turnhalle sei ebenfalls ein Punkt in ihrer Karriere, der ihr im Gedächtnis geblieben ist. „Das war schon eine Umstellung. Wir haben darin zuvor 30 Jahre lang Lehrersport gemacht.“ Es gibt aber auch traurige Erinnerungen: „Ich habe lange den Schulgarten betreut, der dann innerhalb einer Nacht zerstört wurde. Das war schon herb.“
Große Veränderungen habe es aber auch in ihrer Tätigkeit als Chemielehrerin gegeben: „Mittlerweile muss ich für jedes Experiment eine Gefährdungsbeurteilung verfassen. Das war früher anders“, sagt die Lehrerin. Außerdem seien viele Experimente, die sie als Referendarin noch problemlos habe machen können, mittlerweile nicht mehr erlaubt. „Natürlich sind aber gerade die Chemie-Räume und deren Ausstattung über die Jahre deutlich moderner geworden.“
Eine große Abschiedsfeier wird es nicht geben und doch: „Es wird einen kleinen Ausstand geben mit den anderen Lehrern. Ich hoffe, das wird nicht zu emotional.“